Hallo,
Hat jemand hier Erfahrungen mit ars mundi?
Ja, durchaus. Ich hatte dort vor einiger Zeit eine Lithografie für meine Mutter gekauft. Hinsichtlich der Präsentation der Werke, der Kaufabwicklung und des Versands kann ich das Unternehmen uneingeschränkt loben - das war transparent, klar, schnell.
Ob und was die bei "ars mundi" angebotenen Werke taugen, ist eine andere Frage. Ich finde dort nichts, was für mich in Frage käme. Lithografien in der dort angebotenen Papier- und Reproduktionsqualität sind letztlich bessere Poster, und die "Originale" sind fast durch die Bank abscheulicher Edelkitsch zu Fantasiepreisen. Schau Dir mal ein Machwerk wie Gudrun Brünes "Wir sind das Volk" an, und Du weißt, was ich meine.
Letztlich ist die Entscheidung für ein Kunstwerk eine sehr persönliche Sache. Man sollte nicht unterschätzen, wie sehr, wie lange und auch wie intensiv einen ein Kunstwerk begleitet - es ist etwas, was man wirklich jeden Tag anschaut und in sich wirken lässt. Im besten Fall entwickelt sich eine dynamische Beziehung zwischen Kunstwerk und Betrachter - man entdeckt öfter mal neue Aspekte, sieht das Werk im Lauf der Zeit anders, neu, mit unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen. Das ist viel verlangt - im Idealfall ist ein Kunstwerk nicht nur ein schnödes Bild an der Wand, sondern ein Resonanzraum von biografischen Stationen, Stimmungen, Erfahrungen, Anregungen. So eine Anschaffung will überlegt sein.
Ein weiterer Aspekt ist der des Kunstwerks als Marker von biografischen Stationen. Ich habe einige Ausstellungen kuratiert und mir meist ein Werk ausgesucht, das für mich das Ausstellungsgeschehen am typvollsten repräsentiert hat. Das fällt dann - zugegeben - mehr in den Bereich Memorabilia.
Kunst als etwas, was man sich hinhängt, damit die Wände nicht so leer sind - nunja. Das ist eine Sammlungsmotivation, die schnell an ihre Grenzen stößt und sich leer läuft. Kunst kann vieles sein - aber wenn es beliebig wirkt, beraubt man der Kunst ihrer Wirkungsmacht. Wäre doch schade drum.
Nicht zu unterschätzen ist die Freude, die man mit Entdeckungen hat - große Namen kaufen kann schließlich jeder. Daher würde ich empfehlen, vor einer Anschaffung erstmal ganz viel anzuschauen: in Galerien, idealerweise aber auch auf den sogenannten "Rundgängen" von Kunsthochschulen. Dort findet man viel hilfloses Gebastel, ja - aber erfahrungsgemäß auch einige sehr eindrucksvolle Sachen. Das Gespräch mit der Künstlerin / dem Künstler gibts gratis dazu. Frag einfach mal bei einer Kunsthochschule in Deiner Nähe an - normalerweise findet einmal pro Semester ein "Rundgang" statt.