Lektor
Well-Known Member
... In den Giardini steht auch der Pavillon des Veneto, in dem Produkte der Region gezeigt werden, die zwischen Handwerk und industrieller Fertigung stehen, zwischen Kunst und Alltagsgebrauch: Die Idee ist nett, die Präsentation dagegen einfallslos und der kapriziöse Name („Guardando avanti. L’evoluzione dell’arte del fare. 9 storie del Veneto: Digitale – non solo digitale“) deutlich länger als der Ausstellungsraum. Umso interessanter aber sind die Exponate: Futuristische Schutzkleidung, schrille Brillen, Heiz-Skulpturen und natürlich Möbel.
Wegen Letzterer war ich auch eigentlich im Veneto unterwegs und hab mir ein paar große, aber traditionelle Betriebe anschauen können. Da lernen hochmögende Designer, wenn es an die Serienfertigung ihrer Entwürfe geht, unter den Fragen und Vorschlägen der Handwerker noch einiges dazu – Demut zum Beispiel.
Logiert habe ich dann auch gar nicht in Venedig, sondern, ernsthaft, in Jesolo. Das Hotel ist nicht erwähnenswert, auf der sonnigen Terrasse aber hatte ich zum Frühstück ham with a view und konnte fast den Möfter machen.
Dem hätte aber vermutlich das Abendessen im etwas außerhalb gelegenen "Da Guido" besser gefallen: weil Signore Fasan den Fisch und die Meeresfrüchte sehr behutsam wählt und zubereitet. Und das Zitronen-Ingwer-Sorbet ist ein Grund mehr dafür, dass ich die Serenissima nur unter Protest verlasse ...
– trotz der wirklich hohen Basecap-Dichte