James Bond Spectre - eure Erwartungen?

Den Bond gibt es sowieso nur als Amalgam aller Darsteller plus persönlicher wunschvoller Projektion in den Köpfen jedes Fans. Klar, es gibt ein paar Komponenten (Womanizer, eiskalter Killer, Gentleman) die mehr oder weniger in jeder Interpretation der Figur vorhannden sind, aber wenn man sich die Filme genau ansieht merkt man schnell, dass die eigene Vorstellung oft von der tatsächlichen Darstellung abweicht.

"Womanizer, eiskalter Killer und Gentleman" als konstituierende Archetypen der Figur trifft es gut. Ich stelle ihn mir als eine Mischung aus "Dschihadi John" und Bobby Charlton vor. Eine Projektionsfläche für männliche Fantasien, auf der sich für eine Spielfilmlänge Unvereinbares vereinen lässt.
Mit freundlichen Grüßen
der rüganer
 
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Meine Erwartungen waren nach den letzten Machwerken so herunter geschraubt, das mich auch eine Verfolgungsjagd im Kli-Kla-Klawitter Bus begeistert hätte.
Vielleicht wird er besser als die letzten, gut ist dann meines Erachtens immer noch nicht.

Bond ist mittlerweile sicher ein teurer, aufwendiger Actioner. Aber die Figuren gleichen irgendwelchen Kleiderpuppen aus der Axe Reklame. Am Ende sowas wie Transporter mit höherem Budget. Meins ist es nicht mehr.
 
Deswegen habe ich jetzt gerade noch mal den Goldstandard des Bond-Films geschaut: Goldfinger. "You expect me to talk?" - "No, Mr. Bond, I expect you to die!" :cool:

50 Jahre alt, tausend Mal gesehen und immer noch ein Genuss, rasant, actionreich, mit richtigen Schauspielern. Der Bösewicht ist kein durchgeknallter brutaler Wahnsinniger, sondern ein kalt berechnender, brillanter und bei Gelegenheit nicht uncharmanter Soziopath, der immer wieder noch einen Plan B aus der Tasche zieht.

Und was man dabei lernt: Dom Pérignon 1953 kann man als kultivierter Mensch auch in Miami Beach keinesfalls über 8°C im Glas trinken, Cognac kann ein ziemlich überschätztes Getränk sein und Mint Julep ist auch für einen sophisticated Englishman an einem heißen Nachmittag in den ehemaligen Kolonien durchaus akzeptabel, aber bitte nicht zu süß (ich trank dazu leider nur ein Nosinggläschen Woodford Reserve :)). Und die Welt ist natürlich von einer unheiligen Allianz böser Chinesen und rücksichtsloser Kapitalisten bedroht, wenn das nicht mal weitsichtig war. ;)

Daran messe ich Spectre, nicht an den schlechten Mission-Impossible-Verschnitten, die nach starkem Casino-Royale-Beginn QoS und Skyfall waren. Aber wie gesagt, ist nicht unmöglich, dass es was wird.
 
Daran messe ich Spectre, nicht an den schlechten Mission-Impossible-Verschnitten, die nach starkem Casino-Royale-Beginn QoS und Skyfall waren. Aber wie gesagt, ist nicht unmöglich, dass es was wird.

Ich setze einen drauf. Ich habe Goldfinger erst kürzlich das erste Mal gesehen, also keinen verklärten Blick darauf. Was soll ich als bis dahin Nur-Kenner weniger Moore-, aller Brosnan- und aller Craig-Filme sagen? Goldfinger ist eine absolute Über-Nummer, in jeder Hinsicht einfach nur phantastisch! Du hast es sehr schön zusammengefasst, Blaumann! :)

Der Teaser vom neuen Film verspricht allerdings einiges, muss ich zugeben. Skyfall fand ich auch nicht total übel, muss ich zudem bekennen … :eek:
 
Das ist auch so eine Standard-08/15-Aussage, die man überall von den früher-war-alles-besser-Bond-Fans an den Kopf geklatscht bekommt. Es gibt genug Filmklassiker, zu denen ich auch die Bondfilme zähle, die nur überzeugen, wenn man sie in Verbindung mit der Zeit betrachtet, in der sie entstanden sind. Blendet man diesen Aspekt aus und mixt das noch mit einer ordentlichen Portion Nostalgie und Vorurteilen, kommt mMn dann so eine Aussage zu Stande.

Mein Vorschlag:

Wische Dir den Schaum vom Mund, lies meinen Beitrag noch einmal, versuche ihn zu verstehen und antworte dann erneut.

In der Sache hat Capster mMn Recht, seine Ausdrucksweise ist ein wenig provokant, aber längst nicht so provokant wie deine Antwort, Classic.
 
Das ist auch so eine Standard-08/15-Aussage, die man überall von den früher-war-alles-besser-Bond-Fans an den Kopf geklatscht bekommt. Es gibt genug Filmklassiker, zu denen ich auch die Bondfilme zähle, die nur überzeugen, wenn man sie in Verbindung mit der Zeit betrachtet, in der sie entstanden sind. Blendet man diesen Aspekt aus und mixt das noch mit einer ordentlichen Portion Nostalgie und Vorurteilen, kommt mMn dann so eine Aussage zu Stande.

Zu Deinen Gunsten gehe ich davon aus, dass Du meinen Vorschlag ignoriert hast.

Ich schliesse mich Capster und Niels an. Die Aussage, dass die Bond Filme mit Craig reine Actionfilme seien, die mit Bond nichts zu tun hätten, finde ich ein wenig müssig. Abgesehen davon, dass die neuen Filme mit Craig teilweise sogar um einiges besser sind als die Bonds mit Brosnan, teilweise auch mit Moore (von dem einen mit Lazenby ganz zu schweigen). Ich mag die alten Bonds auch (besonders mit Connery) und habe die mit meinem Vater immer wieder angeschaut und schaue sie immer noch gern. Aber dass Craig kein Bond sein soll hat mir bis jetzt noch niemand schlüssig begründen können. Leider bleibt es dann immer beim Vorwurf, es seien reine Actionfilme und bei der Behauptung, die alten wären viel besser gewesen. Warum das jetzt aber genau so sein soll, konnte mir bisher noch niemand substanziiert begründen (ich fürchte, auch auf diesen Beitrag wird lediglich die Antwort folgen, ich solle mir einfach überlegen, warum denn die neuen Bonds eben keine Bonds sind).
 
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