Erste Garderobe eines Schülers (Freizeit)

Hallo,

ich habe schon einige Threads im Bereich "Freizeitkleidung" eröffnet, allerdings habe ich immer mehr Sachen, zu denen ich gerne Rat hätte. Deshalb erstelle ich hiermit einfach mal einen "Beratungsthread".

Kurz zu mir: Ich bin 18 und Schüler. Somit soll meine Garderobe rein freizeitlich sein, auch einen versatilen blauen Anzug brauche ich (noch) nicht.

Mein Ziel ist es mich klassischer zu kleiden, so dass ich mich nicht für meinen Stil schämen muss, wenn ich in Zukunft auf alte Bilder von mir schaue.
Auch liegt mein persönlicher Geschmack mittlerweile bei klassischer Kleidung und Preppy/Ivy League inspiriert mich auch sehr.
Das nur als Information, denn ich möchte es langsam angehen, um bloß keine Fehlkäufe mehr zu tätigen.

Für die Zeit bis zu den kalten Tagen bzw. bis zum Herbst hatte ich an folgendes gedacht:
  • dünne Sweater, über das Hemd
    (ich suche etwas, das man an kälteren Sommertagen tragen kann... Ich habe einen dünnen V-Neck Pullover von PRL und der ist extrem warm)
  • einige OCBDs (Hellblau vorwiegend, Hellblau-Weiß gesteift, Rot/Rosa-Weiß gestreift)
  • einige Polos
  • 1-2 RAW Jeans (eine Nudie und eine Edwin sind auf dem Weg zu mir)
  • Chinos in Beige, Altrosa
    (besitze schon eine dunkelgrüne und eine hellbeige von H&M, Qualität lässt zu wünschen übrig, die Passform ist dafür perfekt)
  • Bootsschuhe (habe bereits welche in dunkelbraun bestellt von Sperry)
Das ist nur eine Übersicht, damit ihr mir bei meinen Fragen helfen könnt. Allerdings würde ich gerne Kritik/Tipps etc. zur Liste von euch lesen.

Fragen:
  1. Ich brauche ein oder mehrere Gürtel. Sie sollten natürlich "casual" sein und zu den aufgelisteten Sachen passen.
    Sollte man auch bei Bootsschuhen die Farbe abstimmen? In meinem Fall wäre es das dunkelbraun von Sperry.
    Außerdem hätte ich gerne einen Gürtel, der zu Sneakern passt, welche ich auch ab und zu tragen möchte (weiße Ledersneaker "Stan Smith" von Adidas).
    Was würde passen? Ein dunkelbrauner Flechtgürtel aus Leder?
  2. Wie sieht es mit Accessoires aus? Sollte ich diese auch zu Gürtel und Schuhen anpassen?
    Ich habe nämlich vor mir Armbänder von Kiel James Patrick oder Paul Hewitt aus Leder zu beschaffen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dunkelbraune Bootsschuhe können Sie - wenn Sie Segler sind - zu jeder Kleidung kombinieren. Bevorzugt zu ihrem blauen Club Blazer und beigen Chinos oder dem dunkelblauen Clubanzug. :eek: Sie tragen dann den Bootsschuh allerdings ohne Strümpfe. (Genau genommen ist er dazu gedacht, und der Strumpf trocknet am Fuß auch nur langsam, wenn er nass geworden ist.) Außerhalb Ihres Segelclubs wird diese modische Eigenheit Ihre Mitmenschen eher überraschen...

Einen Flechtgürtel zum Bootsschuh in passendem Dunkelbraun halte ich zur Chino für eine gute Wahl, ebenso können Sie einen Stoffgürtel hier gut kombinieren (Hilfiger z.b. ?). Zur Jeans würde ich keinen Bootsschuh sondern Sneaker wählen. Meinem persönlichen Geschmack entspricht es nicht, einen klassischen Gürtel zur Jeans zu tragen. Ich würde zur Jeans einen breiteren Gürtel mit offnen Kanten tragen. Zur blauen Jeans in Braun.

Armbänder sind in meinen Augen eher nicht Teil einer klassischen Garderobe. Sofern Sie auf das Tragen eines Armbandes aus zwingenden Gründen dringlich angewiesen sind, würde ich es zum Gürtel passend kombinieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ich denke, du fällst mit deinen Bootsschuhe in München auf wie ein bunter Hund. [emoji1]
 
Du musst Dir über folgendes im Klaren sein: Du beschreibst zwar relativ verbreitete, klassische Kleidungsstücke und Schuhe, die in der Summe aber eine typische Klischeeuniform darstellt. Damit fällt man in der Regel bei Leuten die genauso aussehen positiv, beim Rest negativ auf. Die beschriebene Stilrichtung polarisiert in Deinem Alter sehr. Und seinen eigenen Stil oder Geschmack drückt man damit in etwa so gut aus wie mit einer Jack Wolfskin Jacke zum Joop!-Anzug.

Zwar ist hier im Forum (von mir geteilter) Konsens, dass man sich in Kleidungsfragen nicht zu sehr um sein Umfeld scheren sollte, da du aber vermutlich noch in einer Umgebung lebst, in der die Wahrnehmung der Leute die mit einem den Tag verbringen nicht unwichtig ist, erlaube ich mir den Hinweis. Zudem drängt sich der Verdacht auf, dass du dein Outfit nicht nach persönlichem Geschmack, sondern gerade aufgrund der Wirkung auswählst. Und das wäre fatal.

18-jährig mit Bootsschuhen, altrosa Chino und blau/weiß gestreiftem Hemd - vielleicht noch mit Kontrastkragen - ist eine Positionierung. Dessen muss man sich bewusst sein.
 
Wie sieht es mit Accessoires aus? Sollte ich diese auch zu Gürtel und Schuhen anpassen?
Ich habe nämlich vor mir Armbänder von Kiel James Patrick oder Paul Hewitt aus Leder zu beschaffen.

Eigentlich würde ich von den Armbändern der genannten Anbieter abraten, bzw. mir an Deiner Stelle Gedanken darüber machen, weshalb Du hinsichtlich dieser doch sehr modischen Accessoires Kaufwünsche hegst ?

Das Gesamtangebot erinnert mich stilistisch an Souvenirläden im Bereich der Nord- und Ostsee, der beabsichtigte Heritage/Preppy/Ivy League-Kontext wird durch das zigfache bonbonfarbene Dekor (für jeden 'Geschmack' was dabei...) und marketingtypisches Zitat- und Namensgebung-Bedürfnis nicht authentischer oder klassischer oder sommerfrischiger...

Manchmal ist ein Tüddelband nur ein Tüddelband, auch wenn das mitverkaufte Image samt vielfältiger Internet-Trigger anderes bedeuten soll ;)

Zu Deiner Liste:

Ja, es ist durchaus empfehlenswert das Thema mit Bedacht und Gelassenheit anzugehen und Fehlkäufe möchte wohl jeder vermeiden -
allerdings tauchen in Deiner Aufstellung quasi von Kopf bis Fuss 'absolute Basics' auf, die offensichtlich nun (Sommer...) in mehrfacher Ausführung angeschafft werden sollen.

Von Deinen bisherigen Kleidungsstücken oder bevorzugten Einkaufsmöglichkeiten erfährt man wenig und ich habe den Eindruck, dass Du für jedes der in der Liste aufgeführten Kleidungsstücke (Polos, Chinos, Gürtel etc.) eine ausführliche 'Privatberatung' hinsichtlich Anbieter-'Erfahrungen', Passform, Preis-Leistungs-Verhältnis, Farb- und Materialwahl erwartest bzw. ziemlich viele Fragen dazu stellen kannst -
die Zeit für Stadtbummel und Schaufenster-Shopping in größeren Großstädten dürfte wohl vorhanden sein und eine Prioritätensetzung sollte ebenfalls machbar sein (Vergleich von Passform und Qualität, entprechende Auswahl verschiedener Preislagen, Kaufdringlichkeit/Budget/Sale) ?

Es ist ja doch ein sehr weites Feld bzw. in den Innenstädten angebotstechnisch in Kubikhektometern messbar, und dann noch das 'Internet'...

Noch ein allgemeiner Tipp für die gewünschte freizeitliche Erstgarderobe:
Meiner Ansicht nach bestimmen Schuhe und Jacken eine Kleidungskombination sehr wesentlich und eine entsprechende Auswahl wird die o.g. Basics in jeweils deutlich verschiedene Outfits verändern bzw. zu unterschiedlichen "Trageanlässen" nötig sein.
Unter diesem Aspekt betrachte ich die genannten Bootsschuhe übrigens ähnlich wie Sneaker und würde daher umfassend nach Alternativen Ausschau halten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für eure Beiträge. Es ist schön, dass auch ausführlich kritisiert wird und nicht nur ein abwertendes Statement gegeben wird, wie in anderen Foren. :)

Dass ich mit einem klassischeren Stil sowieso polarisiere war mir nicht wirklich vollkommen bewusst, aber damit habe ich kein Problem. Schließlich ist das Ziel sich von der Masse abzuheben, indem man sich besser kleidet.
Es ist selbstverständlich, dass man es dabei nicht jedem recht machen kann.

Ich tue das auch nicht ausschließlich wegen der Wirkung auf meine Umgebung, sondern weil es einfach meinem Geschmack entspricht. Ich befasse mich auch schon seit langem mit klassischer Herrenmode, suche mir Inspiration etc.
Allerdings möchte ich, wie bereits gesagt, klein anfangen und werde mich entsprechend erstmal auf die Suche nach den ganzen Basics machen.
Für mich ist das schon ein großer Schritt, denn bisher habe ich nicht mehr als Sneaker, Hoodie, Jeans und ab und zu mal ein PRL Polo getragen.

Für den Herbst/Winter habe ich auch schon paar Sachen wie Velour Chukkas (Loake Pimlico), Dufflecoat/Peacoat etc. geplant, aber es macht ja wohl noch kein Sinn sich darüber zu unterhalten, wenn ich noch nicht einmal über Basics für die aktuelle Jahreszeit verfüge. ;-)


Die Schuhe (Sperry in Classic Braun) und Hosen (Nudie&Edwin) sind bereits angekommen und ich bin ziemlich zufrieden. Werde sobald möglich Bilder machen und hier reinstellen.

Werde dann auch direkt "vorstellen", was ich schon besitze. Allerdings ist das nicht viel, denn ich möchte wirklich von 0 anfangen und werde ordentlich ausmisten.

LG
 
Dass ich mit einem klassischeren Stil sowieso polarisiere war mir nicht wirklich vollkommen bewusst, aber damit habe ich kein Problem. Schließlich ist das Ziel sich von der Masse abzuheben, indem man sich besser kleidet.

Das würde ich so nicht sagen und das hat hier auch niemand geschrieben.
Klassischer Stil ist ja nicht gleich klassischer Stil.
Das, was du hier vorschlägst ist eben - nach der Meinung vieler Mitstudenten - typischer Juristen-/BWLer-Style, inspiriert von der Ivy League und der polarisiert nunmal schnell in Deutschland.

Dein selbstgewähltes Ziel passt halt auch perfekt dazu.
"Die glauben auch, die wären was besseres" ist wohl der häufigste Satz, den man in dem Zusammenhang hört.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ist gut, etwas besseres zu sein.

Meine Lehrerin meinte: "Benutze nie den Komperativ ohne Vergleichsmaßstab."

Deshalb füge ich hinzu:

Als man es gestern gewesen ist.

Von daher: Strebe nach Exzellenz. Ja, du wirst es nicht allen recht machen können. Wer es versucht, ist in aller Augen ein...
 
Oben