Bedeutung der Uhr bei einem Vorstellungsgespräch

Ich hatte heute eine Diskussion mit einem befreundeten Uhrensammler über die übliche Neiddebatte in Deutschland. Dabei sind wir auch auf das Thema Vorstellungsgespräch gekommen und ob eine hochwertige Uhr einem da negativ ausgelegt werden könnte bzw. es bei Gehaltsverhandlungen zu eventuellen Einbußen kommt. Da bei mir gerade dieses Thema ansteht möchte ich das mal weiterdiskutieren.

Ich gehöre ja zu den Menschen die das Leben wovon sie überzeugt sind. Soll heißen ich mag zum Beispiel Rolex, also trage ich auch Rolex wenn ich möchte.

In meinem CV steht auch drin das ich Uhrensammler bin weil ich die mechanische Perfektion mag. Somit kann man ja auch davon ausgehen das ich nicht gerade eine Swatch trage. Was letztendlich aber nichts zur Sache beitragen sollte. Ist einfach ein Hobby was ich intensiv betreibe und somit nenne ich es auch weil es ein Teil von mir ist.

Jetzt würde ich gerne mal von euch wissen wie ihr so darüber denkt? Ich denke auch das fast niemand auf die Uhr des Gegenübers achtet und schon gar nicht wenn er sich nicht mit der Thematik beschäftigt. Falls doch, sollte er es sowieso anders sehen und kann einen anderen Bezug zur "Sucht" herstellen.

Einer "kleinen" Personalreferentin wird es mal gar nicht auffallen aus meiner Sicht wenn es nicht gerade die Standard-Sub ist die sie vielleicht mal irgendwo im Fenster gesehen hat.

Letztendlich ist es ja auch ein Zeichen von Erfolg wenn man eine hochwertige Uhr trägt und tragen kann. Sollte ja bei gestandenen Personalern auch gut ankommen.

Klaro sollte man es nicht übertreiben. Die diamantbesetzte DD in Gelbgold lasse ich natürlich zu Hause. Aber eine Calatrava oder Reverso sollte schon gehen wenn sie zur Person passt und letztendlich auch mit der üblichen Souveränität getragen wird. Geht ja nicht darum das man sich Selbstbewusstsein mit dem Tragen einer hochwertigen Uhr "erkauft".




Ich bitte Rechtschreibfehler zu entschuldigen. Nur auf dem Handy im Hotelzimmer zu tippen ist nicht sehr dienlich für korrekte Texte.
 
Zuur Gehaltsverhandlung trage ich grundsätzlich die besten Kleidungsstücke / Accessoires. Ich möchte mehr Geld, weil ich über den Erwartungen liegende Leistungen bringe und nicht aus Mitleid. Ein höheres Gehalt gibt man Dir aber nur, wenn man erwarten kann, dass es Dich auch wirklich zu einer höheren Leistung motivieren wird. Das Tragen einer anständigen Uhr (gilt auch für andere teure Dinge) zeigt, dass Geld als Motivator funktioniert. Wer daherkommt wie eine arme Kirchenmaus, bekommt kein hohes Gehalt - wieso auch? Der legt sich das Geld sowieso nur auf die hohe Kante.
 
Letztendlich ist es ja auch ein Zeichen von Erfolg wenn man eine hochwertige Uhr trägt und tragen kann. Sollte ja bei gestandenen Personalern auch gut ankommen.

Antworten möchte ich Dir zuerst mit einem weiteren Zitat:
"...wenn sie zur Person passt und letztendlich auch mit der üblichen Souveränität getragen wird. Geht ja nicht darum das man sich Selbstbewusstsein mit dem Tragen einer hochwertigen Uhr "erkauft"."

Letzteres unterstreich ich.
Und bezüglich des ersten Zitats: nein, kommt bei gestandenen Personalern nicht gut an. Zumindest nicht in meiner Definition von gestandenen Personalern.
Deine eigene Definition überlasse ich natürlich Deinen persönlichen Ansichten und Überzeugungen.

Trag sie! Wenn Du willst auch als "ein Zeichen von Erfolg".

VG, Jane
 
Gestandener Personaler ist für mich jemand der schon etwas älter ist und der nicht die ganzen Fragen aus den Bewerbungsratgebern nacheinander abfragt. Zudem darf er auch noch etwas mitentscheiden und sitzt nicht nur als eine Art "Protokollant" im Raum.

Branche ist Sportartikel. Firma ist nach US-Stil geführt. Stelle ist Developer / Engineering.

Das Geld nur einen kurzfristig wirkenden, extrinsischen Motivator darstellt, ist klar.
 
Ich kapiere gerade, dass es ja um Dein erstes Gehalt geht und nicht um eine Erhöhung. Wird das Einstiegsgehalt in Deinem Fall überhaupt verhandelt? Meistens ist der Salär zum Start doch durch Vorgaben, Tarifverträge etc. festgelegt.

Wieso gehst Du von einem "gestandenen Personaler" aus und woher kommt die Abneigung gegen die weniger gestandenen (denen Du instinktiv eine weibliche Form zugewiesen hast)? Die zweite genannte Gruppe kann durchaus mehr zu sagen haben, als Dir bewußt ist.

Und das kann gut für Dich sein, da diese Gruppe eine Rolex gar nicht erkennen wird.
 
Das ist doch wie bei Kleidung allgemein eine Risikofrage. Kann Dir die Uhr in so einer Situation nutzen? Eher unwahrscheinlich, es sei denn Dein Gegenüber ist Uhrenfan oder so naiv ein Statussymbol als Heuristik für beruflichen Erfolg zu verwenden. Kann es Dir schaden? Auch unwahrscheinlich, aber vielleicht doch etwas wahrscheinlicher als ein Nutzen. Siehe die ellenlange (und auf Basis meiner persönlichen Erfahrungen btw auch zu mindestens 97,3% berechtigte) Liste an Vorurteilen gegenüber Rolexträgern.
 
@Beethoven

Es geht um kein Einstellungs/Erstgehalt. Ein Unternehmen hat Interesse an mir und ich habe Interesse an einer Zusammenarbeit mit diesem Haus, da ich von meinem bisherigen Arbeitgeber sowieso weg möchte. Meine Gehaltsvorstellung wurde bei den ersten zwei Gesprächen auch akzeptiert und es wird keine Verhandlung mehr geben da der bisherige Vertragsentwurf dies auch so beinhaltet. Das Thema habe ich nur mal allgemein angestoßen da es sich so anbot. Getragen habe ich übrigens immer JLC Reverso Grande Taille. :)

Okay, ich habe dem weiblichen Geschlecht vielleicht Unrecht getan und ich möchte die Männer hier auch mit einbeziehen. Gleichberechtigung sozusagen. In meinen bisherigen Vorstellungsgesprächen (12 Stück) nach meiner Technikerweiterbildung empfand ich die Gespräche mit den "gestandenen" Personalern einfach als angenehmer und zielführender. Bekommen habe ich letztendlich von allen 12 Unternehmen eine Zusage bzw. einen Vertrag (somit keine schlechte Erfahrung oder Rache mit den Jungreferenten /-innen). Ist einfach meine subjektive Erfahrung an der normalerweise auch ein Fünkchen Wahrheit ist.


@günter

Natürlich lasse ich die Diamant-DD zu Hause und trage lieber eine dezente Uhr, wie zum Beispiel die JLC. Nur generell will ich mal wissen wie die allgemeine Ansicht zum Sachverhalt ist.
 
Günterkastenfrosch hat alles zusammengefasst, was die Kronenmarke angeht (wobei es natürlich 94.8% sind, nicht 97.3%, da muß er sich verrechnet haben, oder ist in einem anderen Milieu unterwegs). Ob die Vorurteile berechtigt sind, sei dahingestellt aber bitte nicht zum x-ten Mal hier wieder diskutiert; Fakt ist, daß nicht wenige Zeitgenossen Vorurteile gegen Rolexträger haben, damit muß man leben, das muß man damit also auch in diesem Kontext als grundsätzliches Risiko bewerten. Ob man dieses Risiko eingehen möchte, ist dann noch einmal eine andere Frage.

Andere Nobelmarken erkennt kaum jemand, wenn man also auf allzu protzige Modelle verzichtet, sehe ich darin kaum ein Risiko. JLC Reverso finde ich persönlich als Grande Taille weniger schön als im klassischen Format, sollte aber ebenfalls kaum unangenehm auffallen.

A propos Milieu (Lust auf eine kleine Schlägerei?): Natürlich macht es auch hier einen Unterschied, ob man sich als Praktikant oder als Vorstandsmitglied bewirbt. Das mag man gut und richtig oder falsch und klassistisch finden, aber es gilt: Et iss wie et iss.
 
Zuletzt bearbeitet:
@günter

Wo finde ich den ellenlangen Thread mit den Rolex-Vorurteilen? Wahrscheinlich bin ich schon drüber gestolpert, nur bin mir nicht sicher. Deswegen bitte ich um Verlinkung.

Danke!
 
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