Der Artikel Sammelthread

Nebenbei kann ich einen lobenden Bericht zum Smart durchaus lesen ohne dadurch Rolls Royce trivialisiert und egalisiert zu sehen.
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Für mich ist die Aussage des Artikels "Guckt mal. Smoking ist im Kommen, er beisst nicht, und man kann sich auch mit überschaubarem Aufwand ins Vergnügen stürzen". Daher kam der Artikel bei mir gut an. ...

Ich glaube, wir sind hier alle eigentlich recht nah beisammen.

Um bei Deinem Auto-Vergleich zu bleiben: Zweifellos konnen ein Smart und ein Rolls-Royce dasselbe leisten, wenn der Anspruch ausschließlich ist, von A nach B zu kommen. Gleiches gilt für Brioni und mytuxedo.co.uk, wenn man ausschließlich zu einem festlichen Anlass das formal korrekte Kleidungsstück tragen möchte. Woran ich mich störe – und ich denke, Banker sieht das ebenso - ist, daß in dem FAZ suggeriert wird, das es sich bei dem Brioni-Smoking und dem von mytuxedo.co.uk oder von mir aus auch bei dem von Charles Thyrwitt letztlich um austauschbare Produkte handelt, was abgesehen vom selben Formalitätsniveau aber nicht der Fall ist, so wie eben auch ein Smart nicht ein Rolls-Royce ist. Letzteres ist wohl >99% der Bevölkerung bekannt, bei Kleidung besteht aber soviel Unkenntnis, das allein die Suggestion der Austauschbarkeit der beiden Produkte unter indirekter Berufung auf einen anerkannten Experten doch etwas fahrlässig ist.

Daß die „Keine Angst vor formeller Kleidung“-Aussage per se eine lobenswerte ist, würde ich auch unterschreiben, daher auch mein initialer Kommentar „Es hätte auch schlimmer kommen können“. Meine Empfehlung in diesem Budget-Bereich wäre immer ein Smoking ordentlicher Qualität aus zweiter Hand, den man entsprechend anpassen lässt. Gerade beim Smoking oder beim Frack finde ich eine gewisse Patina, solange sie sich im Rahmen hält und nicht in Schäbigkeit abgleitet, durchaus charmant.
 
Nebenbei kann ich einen lobenden Bericht zum Smart durchaus lesen ohne dadurch Rolls Royce trivialisiert und egalisiert zu sehen.

Irgendwie konsequent, nach der Nennung von "Regent" auch noch "Kiton" zu erwähnen -
und das Einbringen des obligatorisch-kruden "Autovergleichs" als Gesetzmäßigkeit/Law in solchen Diskussionen wurde im Forum ja auch gelegentlich thematisiert... :D

Ich finde ja, dass man bei solchen Artikeln/Themen besser bei der Sache bleibt:
es geht um einen kostengünstigst bestellbaren "Smoking" um 100€ und vergleichbare (MTM-)Anbieter -
nicht um Brioni, Goethe- und Maximilianstraße, Hochadel, Oscar-Verleihungen, "herkömmliche Maßschneider" und weiteren Kokolores-Kontext.

Über bspw. die Zielgruppe "Viele Leute, die seit Jahren Kleidung von TM Lewin, Charles Tyrwhitt oder ähnlichen Anbietern tragen, berichten, dass sie noch nie enttäuscht wurden." bzw. Kaufanlässe kann man selbstverständlich diskutieren.

Ähnlich disparat wirkt die Unterbringung des Klüngelkram-Links und der Hewitt-Sachen -
aber immerhin von "vorwiegend adeligen Designern", und alle so: "Ooooh..." ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Wo soll eigentlich das Problem bei den weißen Hosenträgern gewesen sein, die am Ende des Artikels erwähnt wurden?
 
Ja, ist eigentlich ganz gut geschrieben. Klar, es stimmt nicht alles, aber es wird auch kein totaler Schwachsinn verzapft.

Mal abgesehen vom ersten Satz ;) Dass kein Mann heute mehr Anzüge tragen müsse stimmt ja nicht, natürlich gibt es noch Anlässe. Verhaftungen wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses bei unangemessener Kleidung gibt es allerdings wohl nicht mehr.
 
Eigentlich kein so toller Artikel
http://www.talentrocket.de/karriere...rist-an-der-dress-code-fuer-juristen-414.html
aber:
„Wir hatten mal einen Praktikanten, der in unsere eher lässigere Kanzlei immer top gestylt mit täglich wechselndem Anzug und Einstecktuch kam. Das wirkte manchmal etwas putzig, wenn wir (ansonsten eher in Jeans und Blazer gekleidet) gemeinsam zum Mittagessen gingen, war aber in keinem Moment unangemessen. Auch wenn bei einem gemeinsamen Termin der Praktikant besser gekleidet war als der Anwalt, war das ok, denn der Anwalt, der vom üblichen Business-Look abweicht, macht dies ja in der Regel ganz bewusst und steht dazu. Ganz im Gegenteil, wir freuten uns täglich an unserem schicken und auch ansonsten sehr ansehnlichen und blitzgescheiten Praktikanten.“
 
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