defensortweedei
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Ich bin auch davon überzeugt das 90% eine Rolex nicht erkennen. Nur man weiß ja nicht immer worauf Personen in manchen Kreisen achten und wie die Meinungsbildung dort ist. Unter die Nase halte ich keinem meine Uhren. Ein DD trage ich mit der selben Selbstverständlichkeit wie meine Aristo Flieger.
Also, wenn Du davon überzeugt bist, daß 90% eine Rolex nicht erkennen, wozu dann diese Diskussion hier, nach gefühlt bereits mindestens 30+ Debatten über die gesellschaftliche Wahrnehmung der Marke Rolex und eher 100+ Diskussionen über angemessene Ausstattung für Vorstellungsgespräche?
Nehmen wir der Einfachheit halber an, daß sich die übrigen 10% in ihrer Bewertung einigermaßen normal verteilen, dann hast Du irgendwas wie 33% "Super, endlich 'mal ein Kandidat, der seinen Hang zu Präzision und Verlässlichkeit nach außen sichtbar trägt, und noch dazu auf solch individuelle Weise", 33% eher "Oha, noch so ein schnöseliger Jungdynamiker, der mir seinen mühsam erlangten Projektleiterstatus unter die Nase reiben muß", und 33% "Rolex? Whatever...". Das Risiko, mit der Uhr anzuecken, dürfte sich also irgendwo im Bereich 3-5% befinden, wenn man denn Deiner Eingangsüberzeugung folgen möchte.
Ob dieses Risiko nun vertretbar ist, liegt doch an der Situation und im Ermessen jedes einzelnen Kandidaten. Der eine wird sagen "3-5%? Pah, da lege ich doch noch den Nadelstreifenzweireiher und das Hemd mit Doppelmanschette und Kontrastkragen drauf, und, was soll's, nehme doch die 48mm mit der Brillantlünette, no risk, no fun", der andere wird tunlichst jede Äußerlichkeit auf Risikominimierung ausrichten und unter keinen Umständen auch nur die dezenteste Krone am Handgelenk tragen.
Nach 12 von 12 erfolgreichen Bewerbungsgesprächen sollte das für Dich doch einschätzbar sein, oder nicht? Allerdings ist Selbsteinschätzung ja nicht jedermanns Sache, und nicht jeder trägt seine gelbgoldene DD mit derselben Selbstverständlichkeit wie seine Aristo Flieger, auch wenn er sich das selbst gerne einredet...