Eltern haften für ihre Kinder. Aber auch für ihre Kleidung?

Ausgangspunkt waren die Bemerkung von Clemens zu seinem Bekleidungsstil und der Meinung seiner Eltern. Seinen Standpunkt gilt in jedem Fall respektiert, er hat ihn weitaus besser und fundierter erläutert, als manch anderer von uns hier seine Visionen und Aversionen begründen kann. Mir scheint das Clemens trotz der Meinung seiner Eltern aus einer guten Familie kommt, eine feine Erziehung scheint er auch genossen zu haben. Daher finde ich es seltsam, wenn ihm diverse Ideen zur "Rebellion" anempfohlen werden. Ein harmonisches Familienleben ist mehr wert, als Rebellion derselben willen. Sich und seine Marotten auch mal zurücknehmen zu können um einer guten Sache wegen, das ist vorbildlich und sollte gerade heute positiv herausgestellt werden.

Ich glaube, dieser Beitrag trifft es sehr genau. Sollte es sich hier nicht um eine allgemeine Diskussion handeln, sondern irgendwie meine Person zu Grunde lieen haben, ist so einiges missverstanden worden.
Ich bin ein Internatsschüler, der sich im Sinne dieses Forums interessiert. Dieses Interesse wird von meinen Eltern zwar nicht unbedingt unterstützt, aber mir geht es dennoch sehr gut. Ich habe ein gutes Elternhaus, sowie ein gutes Verhältnis zu meiner Familie und habe nicht die Absicht gegen meine -ohnehin selten gesehenen- Eltern zu "rebellieren", wenngleich dieses Wort die Erfordernisse zur Beschreibung meines "Problems" mit meiner Familie nicht erfüllt.
Ich hoffe hiermit ausreichend erklärt zu haben, dass ich nicht Opfer von Uneinsichtigen/Bösen/Dominanten/Weltfremden Ost-Bürger-Eltern bin :D und ich auch denke, mich ausreichend meiner (hier oft genannten) Selbstfindung gewidmet habe (was ja nicht schwer ist, wenn man die Familie selten sieht und die Selbstständigkeit ab dem zehnten Lebensjahr notwenig wird).


@ Clemens: Ich sehe (und vor allem: höre) Dich am 25.12.2011 ab 6 Uhr - oder irre ich?
Sie irren nicht. Sie werden mich vermutlich sogar sehen können - das ist allerdings noch nicht klar.
 
Wenn mir mein minderjähriger Sohn allerdings eröffnen würde, dass er seinen Alltag nunmehr nur in Anzug mit Krawatte bestreiten kann, würde ich auch hier einen Termin beim Kinderpsychologen vereinbaren.
Man könnte aber auch die Anzug-Passform und den Schnitt kritisch kommentieren und fürsorglich eine passende Hemdfarbe und geeignete Krawatte vorschlagen -
als positive Verstärkung wird für den 16. Geburtstag eine klassische Vespa in Aussicht gestellt und, so vorhanden, der eigene "How I Met Your Mother"-Fishtailparka...

Das sehe ich ganz anders. Rebellion gegen das Elternhaus gehört zum Erwachsenwerden dazu. Und wenn es nur dazu dient, irgendwann zu erkennen, dass die Eltern Recht hatten. Das müssen Eltern aushalten können. Wer nie rebelliert hat, wird später ein gesichtsloser Ja-Sager.
Der Begriff Rebellion sagt sich so leicht daher...:rolleyes:

Ich habe in den vergangenen Sommermonaten wochenendlich massenhaft Rebellion in den Grünanlagen und am Flußufer gesichtet -
die kam zu einem Großteil aus den Käffern der Umgebung und betrieb ihre Rebellion im wesentlichen mit rauen Mengen an Wodka und gelegentlich gefärbten Haaren.

Vermutlich wird in späteren Jahren, mit dem Einstieg in Mutti's Reisebüro oder bei der örtlichen Sparkasse/Volksbank/Verwaltung, diese Rebellion dann eltern-sozialverträglich gemeinsam auf der Kerb ausgelebt -
alternativ stünde die Flucht nach Berlin an, gesichtsvolle Nein-Sager entwickeln sich da aber auch selten, eher Kiez-kohärente Lebensformen...:p
 
(meine war übrigens quasi die letzte in ihrem Kreis die nun endlich, einen Nintendo bekommen hat - nach monatelangem
Gejammer liegt er nun, nach rund vier Wochen Spielzeit, auch schon tageweise im Eck :D , gelohnt hat das Aushalten mMn dennoch^^)

Im besten Fall hat das Kind was fürs Leben gelernt: Es lohnt sich nicht, hinter jeder Mode hinterherzurennen. Die Investition (Nintendo) dürfte sich rentieren.

Ich glaube, dieser Beitrag trifft es sehr genau. Sollte es sich hier nicht um eine allgemeine Diskussion handeln, sondern irgendwie meine Person zu Grunde lieen haben, ist so einiges missverstanden worden.
Ich bin ein Internatsschüler, der sich im Sinne dieses Forums interessiert. Dieses Interesse wird von meinen Eltern zwar nicht unbedingt unterstützt, aber mir geht es dennoch sehr gut. Ich habe ein gutes Elternhaus, sowie ein gutes Verhältnis zu meiner Familie und habe nicht die Absicht gegen meine -ohnehin selten gesehenen- Eltern zu "rebellieren", wenngleich dieses Wort die Erfordernisse zur Beschreibung meines "Problems" mit meiner Familie nicht erfüllt.
Ich hoffe hiermit ausreichend erklärt zu haben, dass ich nicht Opfer von Uneinsichtigen/Bösen/Dominanten/Weltfremden Ost-Bürger-Eltern bin :D und ich auch denke, mich ausreichend meiner (hier oft genannten) Selbstfindung gewidmet habe (was ja nicht schwer ist, wenn man die Familie selten sieht und die Selbstständigkeit ab dem zehnten Lebensjahr notwenig wird).

Da das Verhältnis zu deinen Eltern gut ist, würde ich an deiner Stelle versuchen, zu einer Übereinkunft zu kommen. Der erste Schritt sollte immer sein, der anderen Seite klar zu machen, dass man seine Position versteht und akzeptiert, dann um das gleiche Verständnis und die gleiche Akzeptanz bitten, um am Ende zu einem Kompromiss auf Augenhöhe zu kommen. Das ist meilenweit entfernt von einer Rebellion, sondern ein Ausdruck von Reife.
 
Ich habe noch keine Kinder.

Hätte ich welche, sie sollten nicht dasselbe machen, tragen und denken wie ich. Ich möchte meinen Kindern bis etwa 14 ein Vorbild, bis 20 ein Feindbild und ab da nur noch "peinlich" sein. Und wenn sie irgendwann mal 30 sind, wäre es gut wenn wir uns dann allesamt wie Erwachsene benehmen und am selben Tisch essen und lachen könnten.

Das mit der Kleidung kommt dann von ganz von alleine.
 
Liebe Stilfreunde,

als dreifacher Vater kann ich nur eins sagen: DIE Erziehungsstrategie gibt es nicht. Wir alle, also auch unsere Kinder sind Individuen und daher kann es nur individuelle Ratschläge und Lösungen geben.

Meine Frau und ich versuchen es durch das Vorleben von Idealen. Das klappt nicht immer, da wir auch nur Menschen sind, aber ab und zu.

Auch wir hören oft Sätze wie:...ALLE haben ein Nintendo DS und ich armes, armes am Hungertuch nagendes Kind habe keins...und wo wir schon dabei sind, habe ich auch kein Smartphone... Das alles von unserer 7 jährigen:D
Nun haben wir ein Gentleman Agreement. Wenn sie nach der 4. Klasse aufs Gymnasium kommt, bekommt sie ein Handy, da Mami ja bei Nokia arbeitet, falls es die in 2 Jahren noch gibt (Nokia meine ich, nicht meine Frau;)). Wir versuchen zu fordern und zu fördern. Ausser der elterlichen Liebe gibt es nunmal nicht viele Dinge, die es im Leben umsonst gibt...

Ob nun jedes Kind gegen seine Eltern rebellieren muss, weiss ich nicht, aber ich habe es zum Teil. Manchmal hatte ich Recht und manchmal eben nicht. Genauso wie im richtigen Leben.

Was ich aber mit absoluter Sicherheit weiss, ist, das Kinder NICHT das Eigentum ihrer Eltern sind und auch in keinem Falle dafür da sind, die verpassten Träume der Eltern zu leben. Wir für unseren Teil erziehen unsere Kinder in Kleidungsfragen darauf hin, dass es um "angemessene" Kleidung geht. Wann sollten sich Kinder "ausprobieren" und selber finden, wenn nicht in jungen Jahren. Mit 16 sind pinke Haare akzeptabel, mit 25 auf der Uni nicht mehr, weil man dort den Grundstein für seine Karriere legen sollte...

Häufig ist es aber der Fall, dass wenn die Eltern irgenwelchen Extremen nachhängen (68ger oder extrem konservativ) die Kinder sich dem Gegenteil zuwenden.

Unsere Devise lautet: Genug Führung um die Kinder auf das Leben vorzubereiten und genügend Leine um eine individuelle Entwicklung zu garantieren.

Liebe Grüße

Sandro
 
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