Jungunternehmer, und ein adäquates Auftreten

Man sollte als Jungunternehmer am Anfang etwas kleinere Brötchen backen :).

Ich denke mal der Ansatz, sich 2-3 RTW Anzüge zu kaufen die gut sitzen anstatt sich einen MTM oder sogar Bespoke zuzulegen, ist der Richtige .

In meinen Augen kann es nur nach hinten los gehen wenn der Kunde das Gefühl hat der Unternehmer "kotzt" das Geld aus. Das kann in unserer Neidgesellschaft ganz schnell passieren.

[...]

Mein Vater nannte das mal hanseatische Understatement - ich habe das Geld muss ja nicht jedem zeigen und vor allen Dingen nicht meinen Kunden unter die Nase reiben.
Beim Kundenerstkontakt muss man sowohl vor der Scylla, den Kunden nicht mit teurem Kram über die Neidschiene zu vergrätzen, als auch vor der Charybdis, bei dem Verkauf hochwertiger Investitionsgüter auszusehen, als würde man das noch nicht lange und nicht besonders erfolgreich machen, klar steuern. Besitz mag Neid erregen, ein Anschein von Erfolglosigkeit schreckt potenzielle Kunden aber noch sicherer ab, insbesondere bei angestellten Interessenten auf der Auftraggeberseite, die ja ein Stück weit auch ihre eigene berufliche Perspektive an die Auswahl eines Auftragnehmers binden.
 
Also doch den Maßanzug nehmen - damit der Kunde denkt: "Der arme Junge kann sich nur einen einzigen Anzug leisten und nicht mal für einen schwarzen hat das Geld gereicht."
 
Bitte? Was ist daran dumm, seine Ansprüche zu decken, wenn man durch ein besseres Einkommen die finanziellen Mittel dazu erlangt hat?

Entweder verstehe ich dich grad falsch oder es handelt sich hier um eine Art von Standesdünkel, dass einem den Brechreiz nur so in die Magengegend treibt.
Wenn jemand der "kein" Geld hat ein Unternehmen gründet, das einigermaßen gut anläuft und der Gründer sich sofort teure Textilien oder andere hochpreisige Ausgaben vom ersten verdienten Geld leistet, ist das sehr leichtsinnig (dumm) da es ihn die Firma kosten kann wenn der Erfolg urplötzlich mal aus bleibt und er keine Rücklagen gebildet hat.
Andererseits kann man relativ nachvollziehen wenn jemand die Gelegenheit (Begeisterung) nutzt und sich einen Traum erfüllt den er schon lange nach rennt.

So war meine Aussage gemeint :)

Der generelle Punkt war aber der, das es sich angehört hat als ob man als junger Mann grundsätzlich erst mal nicht hochwertig und individuell konsumieren sollte.
Und das ist natürlich (in meinen Augen) Quatsch. Ich denke man sollte in die Qualität investieren die man sich leisten kann. Was das bedeutet muss natürlich jeder für sich selbst definieren.

Oder in der Autosprache :D
Sich einen Bentley zu kaufen nur weil man es kann, ist Unsinn.
Sich aber einen Kia zu kaufen, obwohl locker ein Mercedes drin wäre, nur weil man sich "raufarbeiten" und lernen will, ist für mich genauso Unsinn.
(Genante Marken sind zufällig gewählt und sollen nur für die jeweiligen Qualitätsunterschiede stehen^^)

Das was man für sich selbst persönlich voraussetzt als allgemein gültig darzustellen, ist falsch.
Das ist das kleine Verkäufer 1x1 :D
Wobei ich zugeben muss, wenn jemand aus Äthiopien kommt und einen Anzug für 2.500€ kauft im vorbeigehen.... Denke ich *wie viele Brunnen hätte man davon bauen können*.... Aber da denke ich zu einfach. Der Mann hat Geld, investiert in Qualität, und wenn er günstiger kauft werden von seinem Konto auch keine Menschen satt,,,,
 
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