Adolesco
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Da soll er mal lieber selbst was zu schreiben.
Um deine erste Frage zu beantworten: Nein, ich habe nichts in Auftrag gegeben. Aber dafür jede Menge der Entstehungsgeschichte von Ginos Anzug mitbekommen.
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- Themenstarter Florian S. Kueblbeck
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Um deine erste Frage zu beantworten: Nein, ich habe nichts in Auftrag gegeben. Aber dafür jede Menge der Entstehungsgeschichte von Ginos Anzug mitbekommen.
Adolesco
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Das ist natürlich klar. Von einer exakten Kopie ist halt auch nie jemand ausgegangen. Dennoch: Die handwerklichen Möglichkeiten sind und bleiben stark begrenzt.
Vielleicht kann Lucius uns ja noch mal aufklären, wie viele Anzüge er selbst von Hartl hat - ich meine mich zu erinnern, dass es wohl ziemlich genau einer ist.
Das glaube ich kaum. Ich kann es kaum erwarten, endlich seinen Bericht hier zu lesen.
Adolesco
Active Member
Hm ja, Lucius' Garderobe passt gut zu ihm. Aber wie vielen Leuten steht der Schnitt seiner Sakkos?Beweis: Lucius' Garderobe.
Bzgl. der Gegenbeweise: Guck dir mal die Ergebnisse von Hartls Kunden bei Jungmann & Neffe an.
EDIT: Zum Thema Kommunikationsproblem: Mehrere cm. abweichende Maße sprechen wohl eher dagegen.
Zuletzt bearbeitet:
Adolesco
Active Member
Sorry. Sollte heißen: Was hat die Bundweite einer Hose mit Kommunikation zu tun? Da gibt es doch wirklich keine zwei Meinungen...
Weiteres per PN. Folgt.
Águia
Member
Ich bin mal so frei und fasse das neu gelernte kurz zusammen:
- 1. "wenn du genau weißt, was du willst, wirst du ein sehr gutes Produkt für dein Geld kriegen, das dich auch erfreut." - sei es beim, scheinbar selbsternannten, Prager Meister-Kopisten Hartl oder beim magyarischen 210€-Maßschuhvirtuosen Ovari.
- 2. Wenn du genau weißt was du willst - in diesem Fall z.B. einen Anzug im Liverano-Stil - bist du selber schuld und musst natürlich zu Liverano gehen.
Manchmal frage ich mich schon ob hier mancher tatsächlich ernsthaft einen Standpunkt in einer solchen Diskussion vertritt oder einfach nur bei jeder Gelegenheit versucht der eigenen Agenda mal wieder Ausdruck zu verleihen.
- 1. "wenn du genau weißt, was du willst, wirst du ein sehr gutes Produkt für dein Geld kriegen, das dich auch erfreut." - sei es beim, scheinbar selbsternannten, Prager Meister-Kopisten Hartl oder beim magyarischen 210€-Maßschuhvirtuosen Ovari.
- 2. Wenn du genau weißt was du willst - in diesem Fall z.B. einen Anzug im Liverano-Stil - bist du selber schuld und musst natürlich zu Liverano gehen.
Manchmal frage ich mich schon ob hier mancher tatsächlich ernsthaft einen Standpunkt in einer solchen Diskussion vertritt oder einfach nur bei jeder Gelegenheit versucht der eigenen Agenda mal wieder Ausdruck zu verleihen.
bertone
Well-Known Member
Ohne jetzt das "Hypen" oder "Niedermachen" zu bestätigen (oder gar zu belegen
) - es scheint mir bspw. sehr viel einfacher zu sein, über bestimmte aktuelle Marken (im wesentlichen wohl auch preisvergleichlich motiviert) und mit Stichworten zu räsonieren, als über "das zugrundeliegende Handwerk" und insbesondere die von dessen Vertretern geschaffenen stilistischen Originale, Inspirationen und "Verarbeitungs-Level/Details"
Ich wollte immer schon mal die Begriffe des Sartorialen Surrogats und der Sartorialen Mimikry in den virtuellen Raum werfen,
ohne weitere Kommentierung ist dieses hiermit geschehen
-das o.g. Zitat: "Der tschechische Schneider ist auch sehr limitiert. Nur weil ich dem nen Liverano zeige, kann der den nicht bauen." ist ja eigentlich selbsterklärend...
Zum Thema und zu dem Schuhmacher bzw. den gezeigten Arbeiten im Regal:
Ich vermute, dass derjenige, der dort mit hoffnungsfrohen Kaufabsichten hinfährt "Ich bespoke mir dort einen Schuh, dessen Modell- und Herstellervorbild regulär mindestens das 4-fache meiner bisherigen RTW-Schuhe kostet !", wieder einmal mit dem häufigen Problem der "Kognitiven Dissonanz" konfrontiert sein wird.
Das lässt sich sicherlich vorteilhafterweise umgehen, indem man einfach wie in einem Restaurant auswählt: "Das mit Dem, ein bisschen Davon und stattdessen Dieses" anstelle von "Kopiere mir diesen Internet-Schuh, Kolléga, aber günstig !"
Edit:
Manchmal auch einfach Namedropping oder Kommentier-Neurose, oder beides.
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JOG
Member
Ich würde auch sehr gerne Bilder von fertigen Projekten des tschechischen Schneiders am Träger sehen.
So oder so dürfte es aber auch nicht Aufgabe des tschechischen Schneiders sein, italienische Anzüge zu fertigen, sondern eher den in Tschechien üblichen Stil, außer, er wirbt ausdrücklich mit etwas Anderem. Kritikwürdig ist das grundsätzlich erstmal nicht, schließlich gehe ich auch nicht zu Liverano und verlange dort einen Drape Schnitt oder einen amerikanischen Sack Suit.
Wenn der Schneider meint, er könne einen gezeigten Liverano kopieren, kann das durchaus ein Kommunikationsproblem sein, da ohne Weiteres nicht klar ist, wie genau man das Kopieren versteht (gleiche Knopfzahl, Taschenform usw. oder auch exakt die gleiche Schließpunkthöhe, Schulterkonstruktion etc).
Aber unabhängig vom dieser Fragestellung wäre es sicher auch schön, einen Stil zu sehen, der hier sonst selten vertreten ist.
So oder so dürfte es aber auch nicht Aufgabe des tschechischen Schneiders sein, italienische Anzüge zu fertigen, sondern eher den in Tschechien üblichen Stil, außer, er wirbt ausdrücklich mit etwas Anderem. Kritikwürdig ist das grundsätzlich erstmal nicht, schließlich gehe ich auch nicht zu Liverano und verlange dort einen Drape Schnitt oder einen amerikanischen Sack Suit.
Wenn der Schneider meint, er könne einen gezeigten Liverano kopieren, kann das durchaus ein Kommunikationsproblem sein, da ohne Weiteres nicht klar ist, wie genau man das Kopieren versteht (gleiche Knopfzahl, Taschenform usw. oder auch exakt die gleiche Schließpunkthöhe, Schulterkonstruktion etc).
Aber unabhängig vom dieser Fragestellung wäre es sicher auch schön, einen Stil zu sehen, der hier sonst selten vertreten ist.
Blackmamba
Well-Known Member
Gino
Member
Ich werde irgendwann mal einen ausführlichen und bebilderten Bericht zu meinem ersten 'günstigen' Bespoke Anzug aus Prag (Hr. Gustav Simunek) schreiben, der mich bereits schon wieder verlassen hat.
Fakt ist, von Herrn Hartl hat aus dem ganzen Forum noch nie jemand etwas machen lassen, mit Ausnahme von Linetti (bitte korrigieren falls das nicht stimmen sollte).
Ich habe bereits eine Tweedjacke von Herrn Hartl bei einem Bekannten aus Wien gesehen, welche von der Ausführung eher Englisch war, dafür aber passformtechnisch passabel aussah.
Den kritischen Punkt den ich bei deinen Behauptungen (Leer R.) zu den tschechischen Schneidern entdecke (und den wahrscheinlich auch die anderen 'Wiener' bemerkt haben), dass ich diese so auch schon 'eins zu eins' aus dem Munde von Lucius im Kreise der Stilmagazin Treffen in Wien gehört habe.
Ich kann nur ernüchternd berichten, dass wenn man genau weiß was man haben will, dem Schneider mit bebilderten Beispielen, Zeichnungen und Beschriftungen dies darlegt und mit Händen und Füßen erklärt und ihm Beispielsakkos zeigt, weil er weder Deutsch noch Englisch sprechen kann oder will (und man trotzdem einen "dolmetscher" an seiner Seite hat), das nicht unbedingt auch bekommen muss.
Ich gebe zu dass mir an verschiedenen Stellen die Erfahrung eines vorherigen Projektes gefehlt hat (mein allererstes Bespoke Projekt), dann wären mir während der zweiten Anprobe (das war der Punkt an dem das Projekt noch sehr vielversprechend aussah) schon einige Fehler aufgefallen. Wenn man dem Schneider nun auch noch sein Vertrauen schenkt das alles so ausgeführt wird wie man es aufgeschrieben oder mitgeteilt hat, denkt man nicht zwingend daran jedes einzelne Maß mit dem Massband nachzukontrollieren, was an dieser Stelle von Nöten gewesen wäre.
Wenn man dann noch mit ein wenig Selbstverständnis erwartet, dass ein Schneider irgendeinen ästhetischen Anspruch an seine Arbeit hat, und man statt der gewünschten V-Form (welche die Proportionen einer Männlichen Statur unterstreicht), die "Bernd-das-Brot" Form bekommt, erkennt man schlussendlich dass es einen guten Grund dafür gibt warum die tschechischen Schneider so günstig sind…
"You get what you pay for."
Wenn es zwei-drei Verschleissprojekte braucht bis ich eine vernünftige Jacke bekomme, mache ich um tschechische Schneider für die Zukunft lieber einen großen Bogen.
Das Positive an der Geschichte ist immerhin, dass ich sehr viel Erfahrung gewonnen habe, besonders auch durch den Vergleich zu den Anproben der Schneider des Bespoke Service, und insgesamt weniger Geld fehlinvestiert habe (mal abgesehen von der Zeit und Energie jedes mal nach Prag zu fahren), als wenn mir ein Projekt bei einem deutschen oder österreichischen Schneider misslungen wäre.
Nun bitte zurück zum Thema!
Fakt ist, von Herrn Hartl hat aus dem ganzen Forum noch nie jemand etwas machen lassen, mit Ausnahme von Linetti (bitte korrigieren falls das nicht stimmen sollte).
Ich habe bereits eine Tweedjacke von Herrn Hartl bei einem Bekannten aus Wien gesehen, welche von der Ausführung eher Englisch war, dafür aber passformtechnisch passabel aussah.
Den kritischen Punkt den ich bei deinen Behauptungen (Leer R.) zu den tschechischen Schneidern entdecke (und den wahrscheinlich auch die anderen 'Wiener' bemerkt haben), dass ich diese so auch schon 'eins zu eins' aus dem Munde von Lucius im Kreise der Stilmagazin Treffen in Wien gehört habe.
Ich kann nur ernüchternd berichten, dass wenn man genau weiß was man haben will, dem Schneider mit bebilderten Beispielen, Zeichnungen und Beschriftungen dies darlegt und mit Händen und Füßen erklärt und ihm Beispielsakkos zeigt, weil er weder Deutsch noch Englisch sprechen kann oder will (und man trotzdem einen "dolmetscher" an seiner Seite hat), das nicht unbedingt auch bekommen muss.
Ich gebe zu dass mir an verschiedenen Stellen die Erfahrung eines vorherigen Projektes gefehlt hat (mein allererstes Bespoke Projekt), dann wären mir während der zweiten Anprobe (das war der Punkt an dem das Projekt noch sehr vielversprechend aussah) schon einige Fehler aufgefallen. Wenn man dem Schneider nun auch noch sein Vertrauen schenkt das alles so ausgeführt wird wie man es aufgeschrieben oder mitgeteilt hat, denkt man nicht zwingend daran jedes einzelne Maß mit dem Massband nachzukontrollieren, was an dieser Stelle von Nöten gewesen wäre.
Wenn man dann noch mit ein wenig Selbstverständnis erwartet, dass ein Schneider irgendeinen ästhetischen Anspruch an seine Arbeit hat, und man statt der gewünschten V-Form (welche die Proportionen einer Männlichen Statur unterstreicht), die "Bernd-das-Brot" Form bekommt, erkennt man schlussendlich dass es einen guten Grund dafür gibt warum die tschechischen Schneider so günstig sind…
"You get what you pay for."
Wenn es zwei-drei Verschleissprojekte braucht bis ich eine vernünftige Jacke bekomme, mache ich um tschechische Schneider für die Zukunft lieber einen großen Bogen.
Das Positive an der Geschichte ist immerhin, dass ich sehr viel Erfahrung gewonnen habe, besonders auch durch den Vergleich zu den Anproben der Schneider des Bespoke Service, und insgesamt weniger Geld fehlinvestiert habe (mal abgesehen von der Zeit und Energie jedes mal nach Prag zu fahren), als wenn mir ein Projekt bei einem deutschen oder österreichischen Schneider misslungen wäre.
Nun bitte zurück zum Thema!
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