Stiländerung

Weil ich das Outfit perfekt finde. Zum einen mag ich Hemden mit Tab- bzw. Piccadillykragen. Die verkörpern das gewisse Etwas. Und zweitens können diese Hemden nur mit Krawatte getragen werden. Da diese Hemden m. E. sehr elegant sind, sollte der Anzug dazu auch sehr elegant sein. Aus diesem Grunde finde ich das o.g. Outfit-Ensemble einfach perfekt und kann mir vorstellen, diese Kombination zu tragen. Sicherlich nicht jeden Tag, aber doch hin und wieder, wenn es mir danach ist. Ansonsten soll es schon Anzug mit Krawatte sein.
 
Sind die so schlecht?
Ja.

Aber zur eigentlichen Frage: Ich finde den ursprünglichen Plan ganz gut. Schrittweise neu einkleiden. Vor allem würde eine komplette qualitativ hochwertige (und nur dann sieht es gut aus!) Garderobe einige tausend Euro kosten, da sollte man nicht nur einem Instagram-Traum nachjagen.
 
Es gibt sicher nicht den einen Weg für alle. Mein Votum: mach’s halt.

Ich habe ziemlich von jetzt auf gleich umgestellt, im privaten Bereich (schon aus praktischen Gründen) allerdings moderat.

Erst gucken sie, dann wird es angesprochen, nach zwei Wochen kräht kein Hahn mehr danach. Man ist für andere nicht so interessant wie man denkt, und das was man an hat erst recht nicht. Es sind doch nur Klamotten, Du bleibst ja derselbe! Das sollte Dein Umfeld recht schnell realisieren.

Deklarier es als Spleen, Midlife Crisis, sieh zu dass Du das Thema nicht zu ernst-verbissen siehst, missionier nicht. Fast jede Wette dass das bis auf ein paar Frozzeleien „kein Ding“ ist.

N.H.

Mir erging es ebenso, also: Den neuen Stil mit Überzeugung tragen,dann wirkt er auch überzeugend.
 
Was meinst du mit moderat? Wie kleidest du dich heute?

Mit hochwertiger Krawatte räume ich keinen Geschirrspüler ein, mit Sakko hänge ich keine Wäsche auf, im Maßanzug tobe ich nicht mit kleinen Kindern durch die Gegend, mit polierten Oxfords gehe ich nicht auf den Kindergeburtstag, und auch beim kochen trage ich Klamotten für Waschmaschine statt Reinigung. Ich bin mein eigenes Hauspersonal.

Privater Alltag üblicherweise Hemd (gebügelt, klar), seit einiger Zeit gerne auch mit Umschlagmanschette. Im Sommer notfalls Polo, gute T-Shirts. Untenrum ein wenig klassische Jeans (phasen gerade aus), Chino, neuerdings Moleskin Jeans. Alles waschmaschinentauglich im „50-Grad-für-alles Familienwaschprogramm hell/dunkel“ bzw. Hemdenprogramm.
Sobald „etwas ansteht“, Familienbesuch, ausgehen auch mit Kindern etc. kommen mindestens Sakko + EST, meist anständige Hose (Anzug oder nicht), Krawatte, Schuhe dazu. Abends weggehen eigentlich immer im Anzug. Leider viel zu selten.

Beruflicher Alltag unter 25 Grad in vollem Ornat, darüber auch mal ohne Schlips. Stilistisch fällt das nach Forenstandards oft sicher unter Papagei, ich bin da sehr flexibel mit Farben, Mustern und Lautstärke. Credo: ich mache das nur für mich, weil ich Freude dran habe, was andere davon halten ist deren Sache.
Ich kann mir das im Beruf leisten, traditionell sehr tolerante Branche und keinen wechselnden Kundenkontakt - der feste Kunde hat sich dran gewöhnt. Und sitzende Tätigkeit, als Maurer wäre das schwieriger.

N.H.
 
Wenn er den Anzug besitzt, dann ist das ein sehr guter Startpunkt.

Einerseits um, wie beschrieben, mal auszuprobieren wie die Wirkung ist und wie er sich selbst daran fühlt. Ich bin mir sicher, dass die Anwesenden nicht tot umfallen werden, selbst wenn der Anzug grauenhaft aussieht und sitzt.

Gleichzeitig gewinnt er ein Gefühl dafür, wie es sich anfühlt darin rumzulaufen. Kann sein, dass er nachher seine Jeans und T-Shirt nicht mehr hergeben will ;-)
Eben nicht. Man kann in einem Billiganzug nicht das Gefühl dafür bekommen, wie es ist, in einem hochwertigen Anzug rumzulaufen.
Im Gegenteil, man bekommt eher das Gefühl, wie man sich richtig unwohl fühlt.
 
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