bluesman528
Ruhrpotthanseat
Das stimmt natürlich. Viele wollen ja selber gar nicht unbedingt das sartoriale Arsenal ausfahren. In diesem Fall verbiegt man sich ja auch nicht. Aber wenn man schon einen Teil seiner Freizeit in einem Forum wie diesem verbringt, mithin großes Interesse und Spaß mit dem Thema mitbringt und sich dann am Ende nicht traut, das Zeug auch im realen Alltagsleben zu tragen, weil man in voreilendem Gehorsam denkt, irgendwelche anderen könnten einen dann ganz doof finden, dann finde ich das traurig, nicht mehr, nicht weniger. Und um das zu verhindern, gebe ich auch nicht auf, zum Tragen dieser Kleidung zu ermutigen. Es gehört eigentlich gar kein Mut dazu, man zieht es einfach an und fertig. Die lieben Mitmenschen kommen mit viel mehr klar, als man selber glauben möchte.1) Nicht das komplette Arsenal auszufahren bedeutet noch nicht unbedingt Anbiederung.
Hier wird ja erst mal nichts anderes durchgesetzt als das Recht auf Selbstbestimmung über die Kleidung, die man am Körper tragen möchte, und das ist eine sehr basale Freiheit, vergleichbar mit den Präferenzen für die tägliche Nahrung. Das auch ganz normal zu leben hat vor allem mit Selbstachtung zu tun, ohne die Respekt nur Furcht ist. Echten Respekt kann man nur auf Augenhöhe geben.2) "Anbiederung" bedeutet unter Umständen auch "Respekt" gegenüber einer Gruppe, auf Teufel komm raus sein Ego gegenüber einer Gruppe durchzusetzen nicht unbedingt Stärke, sondern manchmal auch einfach fehlende Sensibilität und fehlenden Respekt. Ich meine das übrigens ganz allgemein. Kleidung ist hier nur ein Spezialfall.
Meine Verallgemeinerung ging eigentlich nur in die Richtung, dass wenn man sich schon dieses simple Recht auf Selbstbestimmung über seine eigene Kleidung freiwillig absprechen lässt, man bei viel wesentlicheren Themen erst recht den Kopf einziehen wird. Das sollte man nie zur Gewohnheit machen. Es lebt sich einfach schlechter damit.