Solche Diskussionen laufen immer gleich ab: Ein Aussenstehender stellt Behauptungen auf. Als Nächstes äussern sich Insider (die es naturgemäß besser beurteilen können) und widerlegen diese Behauptungen. Daraufhin werden sie vom Aussenstehenden mehr oder weniger direkt der Lüge bezichtigt.
Ähnlich ist es bei der Diskussion um Studentenverbindungen/Burschenschaften.
Der Grund dafür ist, dass es sich um "elitäre" Zirkel handelt, zu denen nicht jeder Zugang hat. So entstehen auf der Basis von Vorurteilen, Neid und "Habe ich mal gehört." Bilder in den Köpfen der Menschen, die ihnen wichtiger sind als Fakten.
Deshalb sind solche Diskussionen reine Zeitverschwendung.
Tut mir leid, das ist Unsinn. Hier hat ein vermeintlicher "Insider" sogar zugegeben, dass es um Kontakte geht, dass Freundschaft (aber nicht unbedingt echte) sogar ein Kernelement ist. Das bestätigt das, was andere Insider mir bestätigen. Ich finde das wie gesagt auch nicht schlimm. Werbung und Netzwerken ist legitim. Wenn das mit Gutmenschentum einhergeht soll mir das auch recht sein, auch wenn dies sicher ein berechtigter Kritikpunkt wäre, den ich aber noch gar nicht geäußert habe, dazu später.
Kritikfähigkeit scheint jedenfalls keine Tugend zu sein, selbst wenn es positive Kritik ist. Da gehen gleich die Scheuklappen hoch. Allerdings ist diese Tugend auch grundsätzlich dünn gesäht, man muss nur mal schauen wie man angegangen wird, wenn man Suitsupply kritisiert oder wenn man gar das Forum kritisiert, dann hat man teilweise das Gefühl, dass man es mit eingschnappten Teenager-Mädchen zu tun hat.
@RolandG: "Dann hast Du den Wortlaut noch nicht verstanden. Es geht um geschäftlichen Vorteil. Ob man einen Freund oder einen Fremden mandatiert oder sein Kunde wird, führt noch nicht zu einem Vorteil."
Dann bist Du entweder naiv, hast etwas am System nicht verstanden oder willst es nicht. Ich mandatiere einen Anwalt nur, wenn ich mir einen (geschäftlichen oder privaten) Vorteil verspreche. Aus dem gleichen Grund gehe ich zum Arzt. Der Anwalt und der Arzt verdienen ihr Geld damit, haben also einen geschäftlichen Vorteil. Also haben beide einen Vorteil. Do ut des, wie der Lateiner sagt. Wenn man das vermeiden wollte, dürfte man jedenfalls keinen Rotarierfreud mandatieren/konsultieren. Ist das so?
Kurz mal zum Gutmenschentum in solchen Organisationen oder grundsätzlich NGOs. Da steckt eine Menge Kritikpotential drin. Wer wirklich interessiert ist, kann sich da ja mal schlau machen, inwieweit das auch auf die genannten Clubs ganz oder teilweise zutrifft, hier ist da wohl nicht der richtige Ort. Ich selbst stehe Gutmenschentum und NGOs eher neutral gegenüber, kann aber Kritik verstehen, insbesondere wenn man hört, wie sich Staaten auf Gelder von NGOs ausruhen und so das Regieren vergessen oder wenn NGOs am Ende des Jahres wieder mal irgendwie medienwirksam Geld loswerden müssen um sich zu legitimieren und das dann irgendwie unter die Leute gebracht wird und die verschiedenen NGOs sich teilweise auf das gleiche oder schlimmer noch auf widersprüchliches stürzen. In manchen Ländern sind 1.500 NGOs oder mehr, die ihr gesammeltes Geld loswerden wollen und vor allem in die Presse wollen (und sei es nur die Clubpostille) um weitere Gelder zu aquirieren.
Mir persönlich sind da Studentenverbindungen lieber, wenn sie nicht politische oder religiöse Ansprüche haben (ja, die gibt es). Aber nochmal: ich habe nichts gegen Rotary, Lion oder andere. Meine Empfehlung war abzuwägen, ob Kosten (Zeit und Geld) und Nutzen (Gutes Gefühl und Kontakte) im richtigen Verhältnis für einen selbst stehen. Unter den Wohltätigkeitsclubs sind die Rotarier im übrigen sicher die ältesten und angesehensten.