Meine Erfahrungen mit Dolzer

Komische Frage, weil meiner Meinung nach nicht vergleichbar.
Eigentlich ist es schon eine berechtigte Frage, weil die Erwägung "Kauf' ich mir jetzt einen Boss-Black-Anzug oder gehe ich zu Dolzer?" gerade bei Einsteigern relativ verbreitet sein sollte.

Ich würde grundsätzlich sagen, dass Boss und Dolzer von der Konstruktion her ähnlich produzieren, sehr einfach nämlich. Bei Dolzer kommt nur ein Aspekt hinzu, der gleichzeitig Chance oder Problem sein kann. Mit Maßkonfektion kann man idealerweise eine bessere Passform erreichen, man kann aber auch die bei Konfektion grundsätzlich vorhandene funktionierende Balance des Anzugs völlig zerstören, so dass der Anzug am Ende deutlich schlechter passt und aussieht als bei Konfektion. Die diversen Erfahrungsberichte zeigen, dass bei Dolzer letzteres häufig genug vorkommt.

Ich würde nach persönlichem Bauchgefühl von beidem abraten.
 
Mit Maßkonfektion kann man idealerweise eine bessere Passform erreichen, man kann aber auch die bei Konfektion grundsätzlich vorhandene funktionierende Balance des Anzugs völlig zerstören, so dass der Anzug am Ende deutlich schlechter passt und aussieht als bei Konfektion. Die diversen Erfahrungsberichte zeigen, dass bei Dolzer letzteres häufig genug vorkommt.

Meine Erfahrungen mit Dolzer in Hamburg gingen vor Jahren dahin, daß das Verkaufspersonal keine Ahnung davon hatte, wie ein Anzug sitzen soll und mir auf's schärfste insistierend eine KF 56 statt meiner 102 verkaufen wollten. Der Ton im Gespräch war unmöglich und die Verarbeitung bei Boss Black Label - meiner Ansicht nach - besser. Zumindest ohne harte Kunstgarnenden, die in den Innenraum der Kleidung stachen. Der Anzug mußte 3 Mal geändert werden bis er leidlich passte.
 
Ich habe in meinen Jugendjahren dort viel Geld gelassen und all die Torheiten, die man als Berufseinsteiger so macht, dort anfertigen lassen, einschliesslich "Schneiderhandkante", buntem Futter und vergleichbar eitlem Getue.

Die Sachen sind nach 2-3 Jahren alle in der Tonne gelandet, unabhängig von der Geckenhaftigkeit. Geklebt, komische Schnitte, irgendwie "billig", schwer zu erklären.

Die dort tätigen Damen und Herren sind international nicht parkettsicher und raten im Zweifel zu kastigen Schnitten, die ich nicht tragen mag.

Anzüge kaufe ich nun bei Ede & Ravenscroft oder bei Cordings, manchmal lasse ich minimale Änderungen machen, trage sie ansonsten so, wie sie sind und muss auch nicht wie ein P&C-Abteilungsleiter mit Streichholzbeinchen und Damentaille aussehen, sondern trage sie natürlich-locker. Kostenpunkt: 500-800 EUR, dicke Stoffe, zeitlos, robust. Reizlos für den iGent und ambitionierten Aufsteiger, ja, aber dafür "Arbeitskleidung", die mich nicht in den Mittelpunkt stellt. Und durch ihre lange Tragedauer ihr Geld wert ist.
 
Ach schämen...schämen ist so ein großes Wort. Und niemand muss sich doch für seinen Beruf schämen!
Schämen könnte man sich höchstens ein bisschen, wenn man in einem Forum wie diesem, ohne sich vorher durch ein bissche Querlesen über die Gepflogenheiten zu informieren, einen relativ profanenen Marketingversuch startet und dabei die eigene Marke noch unbeliebter macht. Denn letztlich beleidigt man mit einem solchen Versuch nur die Intelligenz der potentiellen Kunden. Obwohl... die sind hier nach den diversen Erlebnisberichten wohl eh Mangelware.

Aber sicherlich haben wir alle hier nur einen falschen Eindruck gewonnen und du bist lediglich ein zufriedener Dolzer Kunde, Herr Kluge. ;)
 
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