Tweed Magazin

Müsste man dies? Sich streitende Redakteure in einem Artikel wären doch mal ganz lustig.

Ganz ehrlich - das ist nicht nur lustig, sondern sogar lehrreich. Die ZEIT handhabt es seit längerem so, dass bei komplexen politischen Themen keine "Hausmeinung" vorgegeben wird, sondern die Redakteure sich (teilweise über mehrere Ausgaben hinweg) einen politischen Schlagabtausch liefern dürfen, der für den Leser einen wertvollen Einblick in die verschiedenen Argumentationsketten bietet.

Bei Kleidung kann das wahrscheinlich nur ein Internetforum bieten. Ich kann mir zumindest nicht vorstellen, dass wir über mehrere Ausgaben eine "die Hose darf die Schuhe berühren" - "nein, das darf sie nicht!" - "doch, das muss sie sogar" Diskussion führen und dass sich dafür ernsthaft ein interessierter Leser findet, der dafür auch noch Geld bezahlt.

Es gibt allerdings Threads, die man so 1:1 ausdrucken und als Buch in den Schrank stellen kann. Ich glaube, ich mache das mal mit dem WTIH-Thread (allerdings nur die Beiträge mit Bildern und solche, die sich direkt darauf beziehen).

Meine Frau erstellt 1x pro Jahr ein Fotobuch mit den Bildern des Jahres und hat da immer eine Seite reserviert für Detailfotos meiner Outfits der jeweiligen Zeit, die sie dafür von meinem Handy runterkopiert. :)
 
So ein Verhalten hat eben ein "Geschmäckle", wenn

a) man mehrfach pro Jahr in Cove-Filialen als Redner gebucht wird.
b) Cove zwar defintiv gut ist, aber keinen signifikantes Alleinstellungsmerkmal hat, das die Klassifizierung als "beste in deutschland" rechtfertigen würde

Genau das ist doch das Problem. Die Leute haben keine Ahnung von Kleidung und wollen auch keine haben. Sie orientieren sich stattdessen an der Mode und vor allem an einem damit verbundenen "Stil", den sie bei Prominenten abgucken. Prominente (oder solche, die als Prominente von den Medien hochgezüchtet werden) erhalten deshalb Geld aus einem Werbetopf, wenn sie diese oder jene Kleidung tragen und damit für Kunden in Form von Nachahmern sorgen. Dementsprechend leiden auch alle Magazine und Zeitschriften unter "gekauften" Artikeln, da sie sich ja nur noch als Foto- und Werbemagazine mit journalistischem Seicht-Beiwerk begreifen.
 
Sollte man ein Printobjekt machen wollen so wäre man mit etwa 3-4.000 Euro für 1.000 Exemplare dabei (Papier, Druck, Bindung). Der Betrag bezieht sich auf anständige Papierqualität und vernünftigen Offsetdruck mit Klebebindung. Der gleiche Betrag nochmal in etwa für die Druckvorstufe (bei Anlieferung von reproduzierbaren Bild- und InDesig-Dateien, wenn's nicht jemand am heimischen Rechner in ein druckfähiges! PDF wandeln kann). Das ist aber noch ohne Grafiker, Text und Bildrechte. Und natürlich ohne Vertrieb...:)
 
Also kämen in Anbetracht der derzeitigen Marktlage im Verlagswesen ungefähr... warte mal... 0,00 € dazu. ;) Wenn was draus wird, wird's ein Charity-Projekt.
 
Es muss ja nicht um Gewinn gehen, so ein richtiges Liebhabermagazin mit Auflage bis 500 Stück und zwei Ausgaben jährlich wäre m.E. auch als Hobby möglich.
Man bräuchte nur gscheide Themen etc.
 
Na ja, käme auf das Geschäftsmodell an. Im Unterschied zu vielen anderen Print-Magazinen wäre ja der Online-Kanal zum Beispiel ja schon super entwickelt und etabliert. Potenzial zu einer vielleicht Nischen-, aber trotzdem qualitativ soliden Publikation hätte es sicher. Aber so ganz ohne Investitionen ein Gestaltungsraster/CD/Layout und Redaktionskonzept zu entwickeln – das ist natürlich mehr als sportlich.
 
Es muss ja nicht um Gewinn gehen, so ein richtiges Liebhabermagazin mit Auflage bis 500 Stück und zwei Ausgaben jährlich wäre m.E. auch als Hobby möglich.
Man bräuchte nur gscheide Themen etc.


Das wäre dann als Print aber bestimmt (ich habe preislich Keine Ahnung, vielleicht kann sich KaroKönig äußern, der scheint welche zu haben) ordentlich teuer.

Man sollte den dafür anvisierten Kontent lieber etwas intensiver oder ausführlicher aufbereiten (zB massiv unauffällige Links setzen) oder Randgebiete gut ausleuchten und ins stilmagazin auf die Hauptseite packen. So kämen wiederum mehr Leute ins Forum, die ihrerseits vielleicht qualitativ guten Kontent hinzufügen könnten.
 
Grobkalkulation schrob ich ja schon weiter oben (3-4.000,- Druck, nochmal soviel Litho). 500 Exemplare sind im Offset genauso teuer wie 1.000, Digitaldruck würde ich nicht unbedingt machen, geht zwar, ist aber imho für ein hochwertiges Mode/Lifestyle/Was-auch-immer-Magazin nicht zielführend. Wenn sich ein talentierter Mitforumant mit Mac, InDesign, Photoshop und Freizeit findet dann spart man sich schonmal die Lithokosten. Wenn jeder an der Sache für lau und aus Freude mitarbeitet und wir auch nur eigene Bilder verwenden dann kommen wir mit etwa 4.000 Ocken für den Druck hin.
Produktion und Drucküberwachung könnte ich abwickeln ;)
 
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Es muss ja nicht um Gewinn gehen, so ein richtiges Liebhabermagazin mit Auflage bis 500 Stück und zwei Ausgaben jährlich wäre m.E. auch als Hobby möglich.
Man bräuchte nur gscheide Themen etc.

Themen wären sicher weniger das Problem. Zweimal jährlich (Herbst/Winter – Frühjahr/Sommer) scheint mir auch sinnvoll. 500 Exemplare scheinen mir sehr tief gegriffen, wenn man eine Verbreitung im ganzen deutschsprachigen Raum zugrunde legt, zumal eine höhere Auflage den Produktionspreis nur unterproportional steigen lässt – da habe ich aber noch keinen konkreteren Gegenvorschlag zur Auflage. Und wenn man zunächst mal mit einem reinen Abo-/Postvertrieb plus z. B. den ausgewählten Einzelhandel als zusätzlichen Kanal startet, würde man sich auch keine teure Pressevertriebsmaschinerie ans Bein binden.

Also, um's mal konkret zu machen: Es müssten sich ein paar (zunächst natürlich ehrenamtliche) Redakteure, Fotografen und Grafiker finden, die sich bereit erklären würden, so etwas auf die Beine zu stellen. Damit wäre aber auch natürlich ein gewisses Commitment verbunden, denn gerade bei unentgeltlichen Sachen wird oft mit viel Enthusiasmus gestartet und wenn's dann ans Eingemachte geht, hat der eine keine Zeit, der andere keine Lust, der dritte 'ne Silberhochzeit etc. und das Ding verläuft im Sande.

Bevor wir aber hier noch mehr Gehirnschmalz reinstecken, müsste erst mal von Seiten der Forumsbetreiber grundsätzliches Interesse an so einem Projekt signalisiert werden. Und dann könnte man sich ja mal unverbindlich zu einem ersten Brainstorming zusammenfinden.
 
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