Tweed Magazin

... nicht neu und nicht "auf seinem Mist" gewachsen, aber ...

Natürlich nicht. Die Liste der Autoren, die wirklich "Neues" gebracht haben, ist höchst überschaubar: Platon und Aristoteles gehören vielleicht dazu, Jesus Christus, später Galilei, Marx, Darwin, Freud und Einstein, und das wars auch schon so ziemlich ...

Ich denke, man sollte auch weniger ambitionierten Autoren eine Chance geben ...
 
Das stimmt natürlich. Die Scriptwriter von "Breaking Bad" haben natürlich auch ein ganz schönes Pfund vorgelegt. :D

Aber mal im Ernst: Bei einem Thema wie "Klassische Herrenmode" kann man einem Autor vielleicht nur bedingt mangelnde Innovationsbereitschaft vorwerfen...
 
:)
Mir hingegen war gar nicht bewusst, dass innovative Autorschaft Europäern vorbehalten ist.

Ist aber tatsächlich so, dass Europa weitaus überproportional zur Kulturgeschichte und speziell zum Fundus der bahnbrechenden Bücher beigetragen hat. Ob das politisch-korrekte Gutmenschen nun akzeptieren mögen oder nicht.

Die einzigen beiden Außereuropäer, die in der Liga der oben von mir genannten mitspielen, dürften Buddha und Konfuzius sein - und die haben, wie Jesus Christus, nichts Geschriebenes hinterlassen.
 
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Ist aber tatsächlich so, dass Europa weitaus überproportional zur Kulturgeschichte und speziell zum Fundus der bahnbrechenden Bücher beigetragen hat. Ob das politisch-korrekte Gutmenschen nun akzeptieren mögen oder nicht.

Die einzigen beiden Außereuropäer, die in der Liga der oben von mir genannten mitspielen, dürften Buddha und Konfuzius sein - und die haben, wie Jesus Christus, nichts Geschriebenes hinterlassen.

Ich will Deinen Eurochauvinismus und die ebenso wirre wie willkürliche Auflistung gar nicht diskutieren, ebensowenig wie ich Deine offensichtliche Unkenntnis der z.B. persischen oder chinesischen Kulturgeschichte zur Debatte stellen will, aber wie Du selbstverständlich aus dem aramäischen Juden Jesus einen Europäer machst, das hat schon was...
 
Aber mal im Ernst: Bei einem Thema wie "Klassische Herrenmode" kann man einem Autor vielleicht nur bedingt mangelnde Innovationsbereitschaft vorwerfen...

Das ist ja auch der Unterschied zwischen der Herrenmode (und damit auch der diesbezüglichen Berichterstattung) und der Damenmode: Eine gewisse Kontinuität. Die Existenz von zeitlosen Klassikern, die allenfalls geringfügig variiert, aber höchstens alle zweihundert Jahre grundlegend neu geschaffen werden. Bei uns rutschen nicht ständig die Hosenbeinsäume rauf und runter, und es gibt auch nicht jedes Frühjahr eine neue Trendfarbe für Hemden und Anzüge - schon gar keine, die alles Vorangegangene "unmöglich" machen würde.

Wegen dieser grundlegenden Unterschiede ist auch Roetzels Werk "Die Lady" gefloppt. Und auch eine Zeitschrift wie "Tweed" wäre konzeptionell so für die Damenwelt nicht denkbar. Was dort übrigens durchaus bedauert worden ist (etwa in Daniela Uhrichs "lady-blog.de").
 
Ich will Deinen Eurochauvinismus und die ebenso wirre wie willkürliche Auflistung gar nicht diskutieren, ebensowenig wie ich Deine offensichtliche Unkenntnis der z.B. persischen oder chinesischen Kulturgeschichte zur Debatte stellen will, aber wie Du selbstverständlich aus dem aramäischen Juden Jesus einen Europäer machst, das hat schon was...

Der Vorwurf des Eurochauvinismus war zu erwarten - geschenkt. Aber zur Sache: Die chinesische Kulturgeschichte hat zweifellos bedeutende Werke hervorgebracht. Gleichwohl sind wirkliche Innovationen dort noch dünner gesät als in Europa. Das kann Dir jeder Sinologe sagen. Insbesondere Konfuzius' Einfluss zieht sich durch die Jahrhunderte (von den unmittelbaren Nachfolgern um Menzius über die Neokonfuzianer des 10. Jh bis hin zu den großen Romanen der Ming- und Qing-Zeit; ja selbst die Kulturrevolution knüpft an Meister Kung an - indem sie seine Lehren fundamental ablehnt). Vielfach wollten chinesische Autoren auch bewusst nichts "Neues" schaffen; es galt vielmehr im Gegenteil gerade als "respektvoll", den alten Meistern der klassischen Zeit nachzueifern. Selbst Größen wie Su Dongpo (10. Jh.) hat sich insbesondere an Tao Yuanming (5. Jh) orientiert, der wiederum auf den Schultern der alten Daoisten und letztlich von Laozi stand.

Natürlich war die Auflistung willkürlich. Ich wollte lediglich illustrieren, dass wirklich grundlegende Weichenstellungen selten sind.

Und dass ich Jesus zu einem Europäer gemacht hätte, wäre mir neu.
 
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... Deine offensichtliche Unkenntnis der z.B. persischen oder chinesischen Kulturgeschichte zur Debatte stellen will, (...)

Nur mal aus Interesse. Mit den Persern kenne ich mich nicht so aus (anders als bei den Chinesen) - aber welcher persischer Autor hat Deiner Auffassung nach bahnbrechend die Weltkulturgeschichte beeinflusst? Zarathustras Lehren sind ja wohl bestenfalls eine nicht wirklich originelle und auch weitgehend folgenlose Fußnote der Religionsgeschichte. Hafis & Co.? - die mögen schöne Gedichte hinterlassen haben, stehen mit diesen aber fest auf dem Boden des Islam, der ebenfalls keineswegs so originell ist, wie seine Anhänger oft glauben. Ich komme wirklich nicht drauf ...
 
Anstatt Eurochauvinismus hätte ich vielleicht Eurozentralismus gewählt. Aber jede Keule muss ja mal entstaubt werden.

Ich habe - zugegeben - ohne tieferes Inmichgehen auch keinerlei Ahnung der afrikanischen/südamerikanischen/asiatischen/arabischen Kultur. Ohne eine Idee, wer da wie bahnbrechend gewesen sein könnte. In der Schule hatte ich nur woyzeck, werter und Nathan. Der Vorwurf eignet sich eher gegen das Schulsystem als gegen einen mitdiskutanten.

//Wobei man vielleicht einige aus der heutigen portugiesischen Gegend kennen könnte, die Mauren waren damals ja führend auf vielen Gebieten. Da hab es einen Universalgelehrten, der glaube ich heute noch verbreitete Medizinbücher geschrieben habe. Aber gefährliches Halbwissen, gefährliches Halbwissen...
 
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