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Sehr schöne Beispiele dafür dass Kleidung total neutral ist und keinerlei andere Botschaft als die über den ästhetischen Geschmack des Bekleideten transportiert... :D
Ich erinnere mich, wenn auch nicht konkret. :) Die Kleidung ist immer völlig unschuldig und neutral, das Problem sind die Vorurteile in den Köpfen der Betrachter. Das ist so, wie wenn eine hübsche Frau an einem vorbei geht und man sie dafür voll verantwortlich macht, dass man selbst unzüchtige Gedanken hat. :D
 
Ich werde wahrscheinlich nie verstehen, warum man nicht einfach zu dem steht, was man (wahrscheinlich) tragen will und auf das verwaschene verzichtet.
Woher weisst du was andere Leute wie tragen wollen? Das scheint mir doch sehr viel hinein interpretiert. Nur weil DU dir nicht vorstellen kannst, dass jemand das so tagen möchte, heisst es noch lange nicht, dass es bei anderen Feigheit ist. Das wäre so wie wenn man den Anzugträgern hier im Thread pauschal unterstellen würde sie würden ja eigentlich viel lieber Jeans tragen und sich nur nicht trauen. Ich finde casualisierende Elemente(unkonstruierte Sakko, Materialien mit Strukur...) machen es doch erst spannend, im Sinne einer erweiterten Kalviatur derer man sich bedinen kann. Die Nutzung dessen mit fehlenden Mut gleichzusetzten finde ich doch arg merkwürdig.
 
Hatte ich Dich zitiert?
Ich bin sicher diejenigen die dieser Ansicht zuneigen werden sich schon erinnern.

Ich erinnere mich durchaus. Aber ich habe auch nur über die Träger der Kleidung und nicht über deren Betrachter (mit all ihren Vorurteilen) gesprochen. Und mal ehrlich, würden die die meisten Leute auf der Straße, die Dich oder mich sehen, von der Kleidung her auf "linke" Positionen schließen? ;)

Edit: Ich she gerade, bluesman hat den gleichen Punkt schon amüsanter gebracht.
 
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Das grüne Cord-Sakko ist hier glaube schon mal verrissen worden. Ich mag es nach wie vor. Der Farbabgleich ist im LED-Großraumlicht wieder kaum befriedigend möglich. Ich habe schnell versucht, wenigstens die Sakkofarbe auf dem Smartphone-Display annähernd zu treffen. Der Grundton der Krawatte ist eher olivgrün.

Mir gefällt das Sakko auch nicht ;) Insgesamt ist mir das Outfit zu Ton-in-Ton-Düster, da wäre m.E. ein weißes Hemd oder ähnliches wichtig gewesen.
 
@1859: Passt schon, alles in Ordnung. Ich weiß genau, was du mit sparkassig meinst, sehe das ja jeden Tag.

@Beethoven: Danke. Die geöffneten Ärmel sind noch nichtmal Absicht, habe die sonst immer geschlossen.
 
Ich erinnere mich, wenn auch nicht konkret. :) Die Kleidung ist immer völlig unschuldig und neutral, das Problem sind die Vorurteile in den Köpfen der Betrachter. Das ist so, wie wenn eine hübsche Frau an einem vorbei geht und man sie dafür voll verantwortlich macht, dass man selbst unzüchtige Gedanken hat. :D

Ich erinnere mich durchaus. Aber ich habe auch nur über die Träger der Kleidung und nicht über deren Betrachter (mit all ihren Vorurteilen) gesprochen. Und mal ehrlich, würden die die meisten Leute auf der Straße, die Dich oder mich sehen, von der Kleidung her auf "linke" Positionen schließen? ;)

Edit: Ich she gerade, bluesman hat den gleichen Punkt schon amüsanter gebracht.

Jaja, redet euch nur raus! :D Klar sind wir uns einig dass das eine wünschenswerte Welt wäre, in der Kleidung tatsächlich piepegal ist (auch wenn wir dann das Lästern über Pfötchenjackenträger und Co. lassen müssten). Wobei: Kurzarmhemden würden auch in so einer Welt nicht gehen!

De facto ist Kleidung halt (mmMn) immer ein statement, auf beiden Seiten. Wie Du sagst, Ahab: es erweckt beim Empfänger immer einen Eindruck, ich sage nur: sparkassig (tolles Wort, übrigens!). Und auch der Sender sendet mehr oder weniger bewusst ein Signal, ob das nun ein "schaut herrr, Pöbel, ich bin noch ein anständigerrr Deutscherrr" wie bei JOG, ein "ich trage halt was mir gefällt und was mir hervorragend steht, rutscht mir doch" bei bluesman oder ein "hehehe, so vermutet niemand dass ich die 6. Generation der RAF bin" bei Ahab ist. Oder bei mir "guckt her, in Opas Klamottenkiste habe ich noch einen Papagei gefunden".

Übrigens muss ich mich gegen die Unterstellung linker Positionen strengstens verwahren. Ich bin nicht links, ich bin vernünftig und normal, also: Mitte. Ist nicht meine Schuld wenn 95% der Gesellschaft sich auf der rechten Seite tummeln... :p
 
Klar sind wir uns einig dass das eine wünschenswerte Welt wäre, in der Kleidung tatsächlich piepegal ist

Nein! Das würde mir die Möglichkeit nehmen, in Situationen Ernsthaftigkeit vorzutäuschen, in denen ich keineswegs ernsthaft bin!

Ganz im Ernst: Das Instrument der Signalsendung durch Kleidung ist, wenn man es einmal halbwegs beherrscht, ein derart einfaches und unaufwändiges, dass ich nicht in eine Welt gehen möchte, in der es nicht funktioniert. Man müsste dann andere Instrumente hervorholen, die viel aufwändiger und komplizierter sind. Die wahre Wertschätzung für einen Künstler z.B., dessen Ausstellung man besucht. Wie macht man das, wenn man keine Ahnung von Kunst hat?
 
Ganz im Ernst: Das Instrument der Signalsendung durch Kleidung ist, wenn man es einmal halbwegs beherrscht, ein derart einfaches und unaufwändiges, dass ich nicht in eine Welt gehen möchte, in der es nicht funktioniert.

Wir sind doch schon auf dem halben Weg. Was sich hier einige an kleidungstechnischen Mätzchen leisten wäre vor 100 Jahren (ach was: noch in der Nachkriegszeit) undenkbar gewesen. Wenn ich die "richtigen" Signale senden würde würde ich mit ausgelatschten, schwarzen "Business"-Schuhen, alt. dubiose Sneaker, schwarzer Stoffhose, kräftigfarbiges KAH und ebensolcher Krawatte rumlaufen. Ich bin so dermaßen außerhalb des üblichen, wenn die dadurch gesendeten Signale wirklich relevant aufgenommen würden hätte ich ein ordentliches Problem. Ich kann doch nur tun was ich tue weil diese Signalwirkung bedeutungsärmer geworden ist. Meine Kleidung sendet nicht "er ist angemessen und gut gekleidet", sondern "er gehört nicht zu uns", und das ginge, wenn das jemand ernst nähme, nicht.

Ich bin in einer Zeit, in der diese Signale unwichtiger werden, in einem Umfeld in dem sie nochmal unwichtiger sind also sonst so im Durchschnitt. Was ich anhabe hat in sehr, sehr weiten Grenzen keine praktischen Auswirkungen. Und das ist auch gut so.
 
Natürlich indiziert Kleidung bei anderen Menschen gewisse Eindrücke. Das kann man wunderbar benutzen; ich mache das meist, um kognitive Dissonanzen zu erregen, die dann zum Aufbruch von Meinungen führen. So, wie ich es wahrnehme, machen das einige Leute hier so.
 
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