Abnehmen

  • Themenstarter Gelöschtes Mitglied 3087
  • Beginndatum
Quatsch, mit Normalgewicht sieht man eigentlich immer besser aus als mit Übergewicht.


Ja und Nein. Es kommt immer drauf an, wie man den Sprung von Über- zu Normalgewicht schafft. Sprich, nimmt man gleichmäßig ab, macht die Haut alles mit, zeigen sich Problemstellen die vorher verdeckt waren....
Generalisiert hast Du natürlich völlig recht.
 
Ja und Nein. Es kommt immer drauf an, wie man den Sprung von Über- zu Normalgewicht schafft. Sprich, nimmt man gleichmäßig ab, macht die Haut alles mit, zeigen sich Problemstellen die vorher verdeckt waren....
Generalisiert hast Du natürlich völlig recht.

Logisch, Ausnahmen gibt es natürlich. Aber an den Proportionen macht doch ein gut geschnittener Anzug bzw. Sakko/Hose-Kombi einiges wett.
 
Vieles, wenn man dafür offen ist.

Du bist halt kein Biologe.


Angelica archangelica mit ph-Wert 12 hilft weiter. ;)

Nein, im Ernst, ich finde Physik (und deren verwandte Fächer) fantastisch, sie erschließen uns auf fundamentale einen Teil der uns umgebenden Umwelt.
Aber was glaubst Du, warum Physik nur ein Nebenfach in der Schule ist? Neben Musik, Kunst, Literatur, Sport, Chemie und Biologie. Wobei die Biologie noch einen deutlich größeren Stundenumfang hat.

Wozu Kandinsky, wozu überhaupt Kunst, wozu Theater, Goethes Faust (den ich übrigens blöd finde), wozu Thomas Mann, Berthold Brecht, wozu Aristoteles und Thomas Morus ... wenn allein Physik/die Mechanik die Welt beherrscht?

Aber freilich, Du darfst glauben was Du willst. Es ändert nichts am Lauf der Welt.


Was auch immer Du unter "Biologe" verstehst...

Offenheit ist irrelevant. Ich bin nicht offen für Gravitation, leider ist der das piepegal und ich falle trotzdem hin. Aber konkretes zu nichtphysikalischen Mechanismen im Körper weißt Du offenbar auch nicht. Gut dass wir das geklärt hätten.

Ich freue mich in Dir offenbar den einzigen Einwohner dieses schönen Landes kennen zu lernen der einen direkten Zusammenhang zwischen der Relevanz von Fächern in der Schule und deren Relevanz im Leben sieht. Zu den Gründen für die Fächergewichtung in der Schule kann man Bücher schreiben, Relevanz im Leben gehört üblicherweise nicht dazu.

Aber zu denken dass man auf Schulniveau die Biologie, oder auch nur die Chemie, auf ihre physikalischen Effekte zurückführen kann ist beinahe ebenso naiv wie wenn Du aus der Tatsache dass man das nicht kann schließt dass man das nicht prinzipiell könnte (selbst wenn man das auch außerhalb der Schule in der Praxis nicht kann - aber schließlich gibt's ja auch unendliche Mengen, auch wenn Du nicht bis unendlich zählen kannst).

Nur weil eine Maschine zu kompliziert und zu komplex ist als dass Du sie bis ins Detail verstehst ist es doch eine Maschine auf der Basis der Physik. Solange, bis Du mir etwas zeigst was nachweisbar der Physik widerspricht. Das hat nichts mit "offen sein" zu tun. Gar nichts.
 
@SteveHH

Lieber Stephan,

das Thema Gewicht gehört zwar nicht in "kleine Fragen, schnelle Antworten" und wurde auch schon umfassend diskutiert, ich möchte Dir aber als Betroffener, der auch mal so argumentiert und gedacht hat wie Du, meine Erfahrung weitergeben. Auch, wenn Du diese vielleicht instinktiv mit einem kopfschüttelnden "das funktioniert bei mir nicht, denn ich bin anders" quittierst. Wenn man schon seit der Jugend zu den Übergewichtigen gehört, gewöhnt man sich nämlich aus Selbstschutz eine "Ich bin anders" Einstellung an, um sich nicht an den gängigen Idealen messen zu müssen. Diese Haltung ist eine der Ursachen dafür, dass das Problem dann auch nicht mehr weggeht.

Ich startete meine Phase der Selbstveränderung im Alter von 30 Jahren. Meine Waage zeigte damals einen stolzen Wert von 120kg bei 184cm Körpergröße. Dieses Gewicht hatte sich über viele Jahre eingependelt und saß besonders am Hals, am Bauch und in den Oberschenkeln. Wenn ich heute Fotos aus dieser Zeit sehe, frage ich mich, wie ich so überhaupt gelebt habe. Aber man hatte sich daran gewöhnt, das Gefühl kennst Du ja. Mit dem Gewicht ging eine bequeme Unsportlichkeit einher, Treppensteigen war eine Zumutung, an Sport war überhaupt nicht zu denken. Und dann dieser ständige Hunger bzw. Appetit.

An einem Tag im April habe ich damals entschieden, dass das Leben anders werden muss. Anlass war eine zweiwöchige Urlaubs-Abwesenheit meiner Frau, die ich nutzen wollte, um etwas an mir zu tun. Eine ebenfalls übergewichtige Bekannte hatte kurz zuvor mit dem Experiment "abends mal die Kartoffeln weglassen" einige sichtbare Kilos verloren und so dachte ich mir, das kannst Du auch. Hinzu kam, dass wir kurz vorher zwei Fahrräder gekauft hatten und ich die Lust auf etwas Bewegung bekam (wir leben in den Bergen, also stell dir das bitte nicht zu einfach vor).

Ich habe dann mit einem sehr einfachen Schritt begonnen:

- Keine Kohlehydrate nach 18 Uhr. Abends nur Fisch, Fleisch, Wurst, Käse, Gemüse. Keine Nudeln, Brot, Obst, Bier, Reis, Kartoffeln, Zucker, Süßstoffe.
- Jeden Abend für ein paar Minuten aufs Fahrrad, einmal runter ins Tal fahren dann wieder rauf. Die ersten Male waren eine absolut furchtbare, menschenunwürdige Qual. Aber ich kam an. Es wurde von Tag zu Tag ein wenig leichter, diese Tour zu absolvieren.

Nach 2 Wochen kam meine Frau aus dem Urlaub zurück und erkannte mich nicht wieder. Ich hatte laut Waage 7kg verloren, sie zeigte 113kg. Das meiste davon war natürlich eingespeichertes Wasser, aber was soll's - man sah und spürte eine Veränderung. Diese erste, relativ leicht zu erzielende Veränderung gab mir den Schub für die Lust auf mehr. Meine Frau hat sofort mitgemacht. Uns war wichtig, keine Hau-Ruck-Methode anzuwenden, die man nach drei Monaten wieder einstellt, sondern eine nachhaltige Veränderung in unserer Lebenseinstellung vorzunehmen, die man auch langfristig aufrecht erhalten kann.

Ich habe dann die Methode etwas recherchiert und festgestellt, dass das ganze unter dem Begriff "Schlank im Schlaf" zusammengefasst werden kann und dass es auch zahlreiche Ratgeber, Foren etc. gibt, die einem auf diesem Weg helfen. Die Methode "18 Uhr" haben wir auf "15 Uhr" ausgedehnt. Wenn wir nach 15 Uhr "Hunger" auf Süßes bekommen, ist uns inzwischen klar, dass das nur ein eingebildeter Hunger des Körpers aufgrund des abfallenden Blutzuckerspiegels nach dem Mittagessen ist und dass es im Grunde unsere Fettzellen sind, die nach Süßem rufen. Wir legen uns die Süßigkeit dann für den nächsten Morgen in die Küche, denn morgens ist sie ja wieder erlaubt. Glaubst Du, am nächsten Morgen hast Du noch Appetit darauf? Keineswegs. Das Zeug wandert also wieder in den Schrank und vergammelt irgendwann.

Ich habe mich außerdem mit Ernährung beschäftigt. Natürlich kann man den Körper physikalisch betrachten, aber dann muss man es auch vollständig tun und Dinge wie den Blutzuckerspiegel etc. physikalisch mit einbeziehen. Meine Erkenntnis: Es ist viel einfacher, auf die Kohlehydrate zu achten als auf die Gesamtmenge an kcal. Ich habe mir dennoch eine Kalorienzähl-App auf das Smartphone installiert, um überhaupt einen Überblick zu bekommen, was ich pro Tag so zu mir nehme. Glaube mir, der Effekt einer solchen App ist spürbar. Aus purem Stolz lässt man manche Kleinigkeit weg, weil man keine Lust hat, sich damit die Bilanz zu versauen. Die psychologische Wirkung ist enorm und die bleibt auch dann erhalten, wenn man die App nicht mehr nutzt. Du musst aber anfangs sehr penibel sein, sonst setzt dieser Stolz nicht ein.

Wir haben den Sport dann ausgedehnt, denn wenn's erstmal klappt, dann klappt's. Ich habe längere Radtouren begonnen und am Ende bis zu 80km an einem Tag über die süddeutsch-bergige Landschaft begonnen. Über ein Jahr lang bin ich abends 3x pro Woche zum Schwimmen gegangen. Erst 200m pro Abend, dann 400m, 600m, 800m. Nach kurzer Zeit waren 1000m pro Abend das gängige Maß. Dieses Hobby habe ich bis heute aufrecht erhalten, wenngleich das Schwimmen etwas unter mangelnder Gelegenheit leidet. Ich sollte dafür wieder feste Zeiten einplanen. Ob Du's glaubst oder nicht: Es macht tierischen Spaß. Der Körper belohnt dich mit einem Selbstgefühl, das man als Unsportlicher gar nicht kennt.

Fazit: Nach ziemlich genau einem Jahr zeigte die Waage 93kg. Ich hatte 27kg abgenommen und konnte dieses Niveau bis heute auch ziemlich gut halten. Das ist bei 184cm noch kein Traumgewicht, aber ein Wert, mit dem ich mich gut fühle. Ich kann Treppen steigen. Ich kann radfahren. Ich kann schwimmen. Vor allem sind die Rückenschmerzen weg.

Damals musste dann auch der komplette Kleiderschrank erneuert werden und damit verbunden war meine Anmeldung hier im Forum.

Was ich Dir damit schreiben will: Du kannst das schaffen, wenn Du willst. Es fängt im Kopf an. Im Grunde geht es darum, folgende Denkmuster zu korrigieren:

1. Ich bin nicht anders als die anderen. Ich bin nur besonders gut darin, mir das einzureden. Mein Körper hört aber auf dieselben Gesetze.

2. Wenn ich weniger wiegen will, dann schaffe ich das auch. Es gibt Bequemlichkeiten, die diesem Ziel im Weg stehen. Wenn ich das Ziel aber priorisiere, dann erreiche ich es auch.

3. Wenn ich Hunger auf Süßes habe, ist das kein Hunger, sondern eine Einbildung, die daher kommt, dass die Fettzellen Angst davor haben, abgebaut zu werden. Sie wollen mich deshalb dazu bringen, den Blutzuckerspiegel anzuheben, damit sie in Ruhe gelassen werden.

4. Sport ist möglich. Dein Körper verfügt über dieselben technischen Mittel wie andere Körper. Du musst sie nur langsam und nachhaltig trainieren.

5. Weniger zu wiegen hat nichts mit Size-0-Schlankheitswahn zu tun. Es geht darum, ob ich meinem Körper langfristig diese Last zumuten möchte, die er mit sich herumtragen muss. Du hast nur einen Rücken, ein Herz, ein Paar Knie. Du brauchst sie noch lange.
 
Was auch immer Du unter "Biologe" verstehst...

Ha! Da ich im Besitz aller in unserer Gesellschaft dafür vorgesehenen Persilscheine bin, darf ich mich hier mal als Keksperte äußern.

Soweit wir wissen, ist die Biologie die Kombination aus physikalischen Gesetzen und einem seit mehreren Millionen Jahren laufenden enorm komplexen stochastischen Prozess. Die Biologie widerspricht nicht den physikalischen Gesetzen, lässt sich aber aus ihnen allein nicht "erklären". Die Natur hat quasi eine Auswahl aus physikalisch möglichen Zuständen getroffen.

Ähnliches gilt für die Kultur, die ist eine Kombination aus unserer biologischen Natur und einem strukturbildenden historischen Prozess (dazu gehört übrigens auch "Mode"). Beide Gebiete benötigen daher über die physikalischen Gesetze hinaus zusätzliches "Wissen" über die historisch-stochastisch gewählten Strukturen.

Da wir die Komplexität höherer Organismen noch nicht annähernd verstanden, geschweige denn modelliert haben, wird die Ernährungslehre noch für eine ganze Zeit ein Feld der Mythen und Legenden bleiben.

Soweit zur "kleinen Frage". Weiter dann bitte in einem separaten Thread.;)
 
Also :

Zunächst an ein Dank für diesen langen tollen Bericht. TOP.

Ich habe schon oft abgenommen und wieder zugenommen.

Krönung war im Alter von 18 Jahren von 125 kg auf 75 kg in 2 Jahren. Dank meiner Mutter die mich damals bekocht hat und WW.

Dann ging es lange nur nach oben. Als ich meine Frau kennen lernte hatt ich 115 kg auf der Uhr und dank ihrer Kochkünste auch ganz schnell 120 kg. Da haben wir die Notbremse gezogen und haben gemeinsam abgenommen. Das war 2009 von 125 auf 99 kg runter mit WW.

Dann kam 2010 meine Erkrankung mit Panikattacken und der Einnahme von Antidepressivas. Dadurch die Zunahme auf 115 kg. In 2013 habe ich wieder die Notbremse gezogen und seit dem machen wir beide FDDB und zählen Kalorien. Nach Liste drarf ich 2400 Kalorien am Tag, weil ich abnehmen will wurde das gesenkt auf 1900 Kalorien und ich selber habe mir noch 200 Kalorien weggestrichen.

Seit dem habe ich mich auf 107,7 runter gekämpft.

Mir ist klar das es mit Sportunterstützung besser und schneller gehen würde.

Mein Problem ist nur, wie schon mehrfach erwähnt, - ich hasse Sport. Das kann mir auch keiner schön reden oder.

Meine Frau geht dreimal die Woche auf den Crosser, auch nur weil sie die Blutwerte hatte das der Arzt vor einer Diabetes gewarnt hat.

So sieht es aus. Was uns immer wieder ins Knie schiesst sind essen gehen in Gourmetrestaurant und das wir oft in Urlaub fliegen und wir dort nicht auf Kalorien achten.

Denn wenn ich das auch noch machen würde, wäre es kein Leben mehr für mich. Dann wäre es nur noch aus Einschränkungen bestehen und nicht mehr lebenswert.

Stephan
 
Kleine Fragen, schnelle Antworten

Ha! Da ich im Besitz aller in unserer Gesellschaft dafür vorgesehenen Persilscheine bin, darf ich mich hier mal als Keksperte äußern.



Soweit wir wissen, ist die Biologie die Kombination aus physikalischen Gesetzen und einem seit mehreren Millionen Jahren laufenden enorm komplexen stochastischen Prozess. Die Biologie widerspricht nicht den physikalischen Gesetzen, lässt sich aber aus ihnen allein nicht "erklären". Die Natur hat quasi eine Auswahl aus physikalisch möglichen Zuständen getroffen.



Ähnliches gilt für die Kultur, die ist eine Kombination aus unserer biologischen Natur und einem strukturbildenden historischen Prozess (dazu gehört übrigens auch "Mode"). Beide Gebiete benötigen daher über die physikalischen Gesetze hinaus zusätzliches "Wissen" über die historisch-stochastisch gewählten Strukturen.



Da wir die Komplexität höherer Organismen noch nicht annähernd verstanden, geschweige denn modelliert haben, wird die Ernährungslehre noch für eine ganze Zeit ein Feld der Mythen und Legenden bleiben.



Soweit zur "kleinen Frage". Weiter dann bitte in einem separaten Thread.;)


Tss. Erklären ist nicht dasselbe wie jeden Einzelfall voraussagen können. Ich kann Dir einen Würfel erklären ohne sagen zu können (im fundamentalen Sinn) was der Wurf für ein Ergebnis hat, ich kann ja gar nicht wissen wo genau die Atome an den Kanten nun sind. Ist ein Würfel daher unphysikalisch? Sicher nicht, ebensowenig wie die Evolution.

Und selbst wenn Heisenberg geschwiegen hätte brächte das nichts, schön wenn ich nur die Gravitation Dreier Körper angucke gibt's keine "saubere" Lösung und ich muss mit Näherungen arbeiten. Nicht weil ich zu dumm bin, sondern weil das nicht lösbar ist. Auch das ist Physik: Deterministische Weltsicht funktioniert nicht (ich rate dass Butch das gemeint haben könnte), aber das hat ja auch keiner behauptet.

P.S. Bogen zurück zu "Mensch als Maschine": wer z.B. einen Computer für deterministisch hält hat nur noch nicht intensiv genug mit einem zu tun gehabt...
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist vollkommen richtig.
Selbst ich mit Anfang 30 merke schon das der Aufwand steigt um Gewicht und Form zu halten.
Weiterhin das die Regeneration länger dauert.

Daher und aus vielen anderen Gründen, hat jeder der sich auch im Alter bewegt und auf seinen Körper achtet meinen grundsätzlichen Respekt in dieser Sache.

Ich hoffe auch bis ins Alter aktiv sein zu können.
Da mein Großvater aber bis in seine 90er lange Radtouren unternommen hat und mein Vater aktuell in seinen 50ern locker mit mir mithalten kann, bin ich sehr optimistisch.

Classic, deine " Wette" nehme ich an.
Sollte dieses Forum in 10 Jahren noch existieren klären wir das.
:cool:
 
Oben