Abnehmen

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Tut mir leid das Thema wieder aufzugreifen.

Nur wenn stark in Dir die Kraft ist.

Das auf jeden Fall und vermutlich mehr als man denkt. Frage war ja im Grunde "Ist die Energiebilanz ein entscheidender Faktor für die Veränderung des Körpergewichts?". Es gibt dazu bzw. zu mind over matter ein lustiges Experiment fiel mir heute über Tag ein, hab's gerade mal rausgesucht:

http://dash.harvard.edu/bitstream/handle/1/3196007/Langer_ExcersisePlaceboEffect.pdf?sequence=1

Es ist im Grunde der allseits bekannte Placebo-Effekt, meiner Laienmeinung nach. Kurz zusammengefasst: Menschen haben Gewicht verloren, den Blutdruck reduziert, Körperfett verloren, den BMI verringert und die Waist-To-Hip-Ratio verbessert, nur weil sie jemand davon überzeugt hat, das sie in Wirklichkeit eine ganze Menge Sport treiben. D.h. Energiebilanz bzw. generell Verhalten unverändert, aber zusätzlich der Glaube man lebe gesund und zack: Gewicht geht runter. So eat that, liebe Physik. Es gibt natürlich wie bei so gut wie jeder Studie die ein oder andere mehr oder weniger berechtigte Kritik, aber es gibt eben auch massig ähnliche Studien in dieser Richtung (also mind over matter, mal unabhängig vom konkreten Fall Körpergewicht).
 
Zuletzt bearbeitet:
@SteveHH

Lieber Stephan,

das Thema Gewicht gehört zwar nicht in "kleine Fragen, schnelle Antworten" und wurde auch schon umfassend diskutiert, ich möchte Dir aber als Betroffener, der auch mal so argumentiert und gedacht hat wie Du, meine Erfahrung weitergeben. Auch, wenn Du diese vielleicht instinktiv mit einem kopfschüttelnden "das funktioniert bei mir nicht, denn ich bin anders" quittierst. Wenn man schon seit der Jugend zu den Übergewichtigen gehört, gewöhnt man sich nämlich aus Selbstschutz eine "Ich bin anders" Einstellung an, um sich nicht an den gängigen Idealen messen zu müssen. Diese Haltung ist eine der Ursachen dafür, dass das Problem dann auch nicht mehr weggeht.

Ich startete meine Phase der Selbstveränderung im Alter von 30 Jahren. Meine Waage zeigte damals einen stolzen Wert von 120kg bei 184cm Körpergröße.
Ich denke, dass viel Missionarentum zum Thema Körpergewicht aus persönlichen Erfahrungen mit dem Thema oder aus einer Fitnessstudio/Leistungssportler-"Lebensgewohnheit" resultiert, die dann mit der Zeit auch eine Eigendynamik entwickelt. Ich hatte das Glück, in meinem Leben nie in echte Adipositas-Regionen vorgedrungen zu sein und auch noch nie irgendeine Diät durchgeführt zu haben, im Moment liege ich bei 1,84m Körpergröße bei etwa 86kg, die lediglich etwas ungleichmäßiger verteilt sind, als es mir lieb ist.

Das ist für mich aber längst kein Anlass, mich in ein striktes Gewichtsmanagement mit lebensverändernden Eingriffen zu begeben. Und deswegen sind für mich die Fitness-Lebensweisheiten "dünn ist gut ist gesund" bis "dünner ist besser ist gesünder" auch langweilig bis suspekt. Denn in der Realität sind die wirklich behandlungswürdigen Adipösen gegenüber den knapp Übergewichtigen ohne gesundheitliche Einschränkungen derart stark in der Minderheit, dass wir hier insgesamt mehr über Generationsmoden einer Mens-Health-Jugendkultur und gefühlte Attraktivität (und Eitelkeit ;)) innerhalb dieser Moden reden als über Lebensverlängerung und -verbesserung im gesundheitlichen Sinne. Nicht, dass Eitelkeit notwendigerweise etwas Schlechtes wäre, ich neige zur Eitelkeit genauso wie jeder andere in einem solchen Forum, aber mein Leben hat schon noch mehr Prioritäten als nur diese eine. Dazu gehört die persönliche Freiheit, im normalen Rahmen zu essen und zu trinken, was man will, wann man es will.

Damit will ich persönliche Erfahrungen wie die Deine auf keinen Fall klein reden, ich bin sicher, dass das für Dich ungemein wichtig war und ist und Du deshalb Deine Erfahrung gerne weiter gibst. Möglicherweise ist das für Steve oder andere auch ein guter Rat, der ihr Leben in eine andere Richtung führen könnte. Aber deshalb muss nicht jeder um sein Idealgewicht kämpfen als wäre das das Wichtigste auf der Welt. Oder auch nur wichtig.

Das hast Du vermutlich auch nicht gemeint, aber es gibt viele, die es genau wortwörtlich damit nehmen und lieber über Proteindrinks und Muskelaufbaumaßnahmen reden als über einen saftigen Schweinsbraten mit Knödeln, deswegen möchte ich das schon ein bisschen relativieren.
 
So, wenn es noch was zu sagen gibt, hier geht's bitte weiter, ich kann mir schon vorstellen, dass es da noch Diskussionsbedarf gibt.
Was die Diskussion aber bisher super gezeigt hat: Das Thema hat ein tolles Potenzial für allerlei quasi-religiöse Annahmen und Meinungen, die in Stein gemeißelt sind. Deswegen steige ich jetzt auch nicht ein - ist nicht gut für den Blutdruck, auch in jungen Jahren. ;)
Ansonsten: Weitermachen! :)
 
Wie bei der "klassischen" Herrenmode. :D
Das stimmt, daher passt das auch gut hier ins Forum.
Allerdings lassen sich halt die Thesen zum Abnehmen relativ leicht durch wissenschaftliche Untersuchungen beweisen oder belegen - was trotzdem viele nicht davon abhält, Dinge in einem religiösen Ausmaß zu "glauben". ;)
 
Genau wie die Ansage " Wenn man zuviel Süßigkeiten isst, hat das keinen Einfluss auf deine Haut" "Dadurch bekommt man keine Pickel oder so"

Komisch ist nur, wenn ich zuviel süßes Zeugs esse, nehme ich zum einen zu und zum anderen blüht meine Gesichtshaut auf als wenn ich gerade in der Pubertät wäre.

Was soll man dann von solchen Aussagen halten die angeblich wissenschaftlich belegt werden und durch Ärzte immer gerne erzählt werden.

Bin ich aus der Art geschlagen oder die Anderen bei den nix passiert auf der Haus :D

Mit dem Abnehmen ist das ähnlich - was bei Hans passt, passt bei Hänschen noch lange nicht.
 
Mit dem Abnehmen ist das ähnlich - was bei Hans passt, passt bei Hänschen noch lange nicht.
Und das ist halt der Irrglaube - kann man sich einreden, hilft einem halt nicht weiter.
Zu glauben, dass man irgendwie dazu verdammt ist, nicht abnehmen zu können, ist halt das größte Problem von vielen, denn die Psyche und Gewohnheiten können einen schon ziemlich gut überzeugen, dass das so ist.
Was soll's, jetzt bin ich doch mitten drin, obwohl ich nicht wollte. Jetzt werde ich erstmal trainieren - bei mir funktionieren sämtliche Ernährungstheorien und die Physiologie dazu zum Glück sehr gut. :D
 
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