Autofahren mit Krawatte

Das ist ein weitverbreiteter Irrtum, dass man immer dann "belästigt" würde, wenn man langsam fährt. Ich fahre oft langsam, aber werde eigentlich nie be-drängelt. Einfach rechts fahren und andere Leute vorbei lassen, gegenseitige Rücksichtnahme und Vorsicht walten lassen, und schon kann man ganz entspannt fshren.



Übrigens: die rot umrandeten Schilder heben weder das Rechtsfahrgebot auf, noch heißen sie, dass andere Leute nicht dennoch schneller fahren wollen. Gerne darf man sich an die Tempolimits halten, aber mal lasse es dennoch jedem unbenommen, sie zu ignorieren.


Tatsächlich ist es lange her dass ich zuletzt belichthupt wurde. Kofferrauminspektion kommt gelegentlich vor. Sogar wenn ich offensichtlich eigene Schuld abziehe (bin weder leidenschaftlicher noch guter Autofahrer). Neben angepasst rechts fahren hilft auch ein Tempomat zur Entspannung.

Was Raser angeht halte ich das wie mit dem Postboten: klar bin ich überzeugt dass die meisten Idioten sind, aber kann ich ausschließen dass genau dieser Einzelfall legal Sonderrecht beansprucht weil er sein verunfalltes Kind zum Krankenhaus bringen will? Also Platz machen und gut ist.
 
Krawatte über den Gurt, Xenon Licht an, Tempomat auf 200, linke Spur, den Rest macht das Auto fast von alleine.

Drängeln? Unmöglich - das macht das Auto nicht. Blöd nur, dass man unbedingt die Hand am Lenkrad lassen soll. Und es merkt, wenn man die weg nimmt.
 
Ich habe in der Regel nur mehr Vertrauen in die Experten, die aufgrund von Fachkenntnissen die Geschwindigkeitsbegrenzungen aufstellen und weniger in diejenigen, die sich gerne selbst überschätzen und dabei leider nicht nur ihre eigene Gesundheit aufs Spiel setzen.

Ein LKW darf 80 fahren. Dementsprechend dürfte er auch mit 80 links fahren, denn er hält sich an das für ihn geltende Geschwindigkeitslimit. Oder nicht? Ein jeder fährt innerhalb geltender Bestimmungen diejenige Geschwindigkeit, die er für richtig und vertretbar hält. Es ist vollkommen normal, dass die Auffassungen über die "richtige" Geschwindigkeit variieren. Der eine will schnell ans Ziel und der andere Kraftstoff sparen. Es wird immer so sein, dass der eine dem anderen zu schnell oder zu langsam fährt. Auch auf Autobahnen ohne Limit.

Das Hauptproblem ist die Unterstellung eines Motivs bei anderen Verkehrsteilnehmern. "Der da hinten fährt so schnell, weil er..." und "Der da vorne fährt so langsam, weil er...". Dabei kennen wir das Motiv doch gar nicht. Die meisten Menschen haben Gründe für ihr Verhalten.

Das Rechtsfahrgebot löst solche Konflikte. Ich fahre rechts und alles ist gut. Erst wenn mich dann die LKW überholen, stimmt etwas mit dem Fahrstil nicht.

Wir sind da übrigens nah beim Thema Bekleidung, denn Anzugträgern, Rolex-Eigentümern etc. wird ja auch gerne irgendwas unterstellt, was sich bei näherem Hinsehen als hanebüchener Unfug herausstellt. Die meisten Menschen verhalten sich einfach auf diejenige Weise, die sie selbst am glücklichsten macht.
 
Ich muss sagen, mir fällt im Moment nicht ein, wann mich jemand auf der Autobahn je gedrängelt hätte. Ich habe ein bisschen die Vermutung, das passiert nur, wenn man langsamer als seine Mitmenschen auf der falschen Spur unterwegs ist ...
Gedrängelt wird überwiegend im sehr dichten Verkehr auf 2-spurigen Autobahnen. D.h. beide Spuren voll mit Fahrzeugen.

Da meinen welche, dass sie die linke Spur durch dichtes Auffahren freikehren können. Gelassenere Autofahrer haben trotz Schlange Platz zumachen, da die ja nicht richtig auffahren.

Im übrigen hängt "dicht aufgefahren werden" auch sehr stark mit dem gefahrenen Fahrzeug zusammen. Bei einer Mercedes S-Klasse tritt das Problem wohl weniger auf, als wenn man im Käfer auf der linken Spur fährt.
 
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Das Hauptproblem ist die Unterstellung eines Motivs bei anderen Verkehrsteilnehmern. "Der da hinten fährt so schnell, weil er..." und "Der da vorne fährt so langsam, weil er...". Dabei kennen wir das Motiv doch gar nicht. Die meisten Menschen haben Gründe für ihr Verhalten.
Das ist das eine.

Das andere ist, dass man seine privaten Neurosen und Komplexe nicht auf der Straße ausleben sollte. Die Autobahn ist eben nicht der geeignete Ort, um es seinen Mitmenschen mal so richtig zu zeigen, das gilt sowohl für "den Sack lichthupe ich jetzt von der Straße" als auch für "jetzt bremse ich den Wichtigtuer mal so richtig aus". Und es ist auch nicht der Ort, wo man seine Mitmenschen nach eigenem Gutdünken maßregelt, dafür ist aus gutem Grund - Staatsgewalt und so - ausschließlich die Rennleitung zuständig. :)
 
Das andere ist, dass man seine privaten Neurosen und Komplexe nicht auf der Straße ausleben sollte. Die Autobahn ist eben nicht der geeignete Ort, um es seinen Mitmenschen mal so richtig zu zeigen, das gilt sowohl für "den Sack lichthupe ich jetzt von der Straße" als auch für "jetzt bremse ich den Wichtigtuer mal so richtig aus".

Ich hatte schon sehr viele verschiedene Autos - schnelle, langsame, große, kleine, teure, schrottige, eigene, Firmenwagen... in jedem Auto war mein Fahrstil leicht unterschiedlich. Wenn man seine kleine 70 PS-Kugel bergab endlich auf 175 beschleunigt hatte, nervt jeder, der links nur 170 fährt. Denn man muss ja meist auch wieder bergauf und freut sich über den Schwung. Wenn man im großen Schwarzen von hinten kommt, reagieren manche Zeitgenossen schon hysterisch, wenn sie einen im Rückspiegel entdecken. Da wird links "zugemacht" weil man ja eh zu den Dränglern gehört, egal wie groß auch immer der Abstand ist.
Hinter manchen Fahrtzeugen fühlt man sich einfach nicht wohl, weil die Geschwindigkeiten nicht harmonieren, weil sich die Gas-Position ungut anfühlt ...

Ich kann aus Erfahrung berichten, dass all solche Erwägungen der Vergangenheit angehören, sobald man das erste mal ein Fahrzeug mit Abstandsregelungstempomat bewegt. Die für die Sicherheit im Straßenverkehr nächst größte Erfindung seit ESP. Ich hoffe, dieser wird bald verbindlich bei jeder Neuzulassung.
 
Das ist ein weitverbreiteter Irrtum, dass man immer dann "belästigt" würde, wenn man langsam fährt. Ich fahre oft langsam, aber werde eigentlich nie be-drängelt. Einfach rechts fahren und andere Leute vorbei lassen, gegenseitige Rücksichtnahme und Vorsicht walten lassen, und schon kann man ganz entspannt fshren.


Da das schon mal als Antwort auf mich kam... Versuch doch mal auf einer Autobahnbaustelle die vorgeschriebenen 80 zu fahren. Auch rechts. Ich hab's aufgegeben. Auch ohne Lichthupe.

Schön auch ortsnahe Strecken mit 50/70, wo die ortsansässige Bevölkerung weiß "das is eh Abzocke, völlig sinnlos, ich fahr so wie ich finde dass das sinnvoll ist".

Und dann, für Fortgeschrittene: Innere Eifel bei dichtem Nebel. Egal wie schnell Du bist, die Einheimischen überholen Dich mit doppelter Geschwindigkeit. Auf der Landstraße. Mitten in einer Rechtskurve. Irre. :eek:
 
Ich kann aus Erfahrung berichten, dass all solche Erwägungen der Vergangenheit angehören, sobald man das erste mal ein Fahrzeug mit Abstandsregelungstempomat bewegt. Die für die Sicherheit im Straßenverkehr nächst größte Erfindung seit ESP. Ich hoffe, dieser wird bald verbindlich bei jeder Neuzulassung.
Ich habe so was aktuell und finde, dass es bei den im Schnitt eher verkehrsreicheren Autobahnen NRWs eher schwierig nutzbar ist, weil es zu einer ruckartigeren, weniger fließenden Fahrweise führt. Außerhalb großer Ballungsräume mag das anders sein, das gebe ich zu.
 
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