Bekenntnisse

[Landmann]

Hatte jetzt eher Dylans Bootlegs 7 oder so erhofft.
Aber deutschen Schlager gegen deutschen Schlager in englischer Sprache zu tauschen, passt wunderbar hierher.

Gibt es einen speziellen englischen Begriff für "Schlager" - oder ist das alles "Pop"?

fragt der Landmann,
der schiefhängende Bilder gradrichten muss

 

[fanthomas]

Gibt es einen speziellen englischen Begriff für "Schlager"

Ja:
"Engelbert Humperdinck"

https://www.youtube.com/watch?v=pxEOVGHcvCM

 

[Nikolaus Haus]

Ich würde praktisch nie jemandem raten seine Beziehung zu beenden, noch dazu wenn es sich um eine langjährige solche handelt. Da muss ich schon ganz abseitige Situationen konstruieren in denen ich das für mich für akzeptabel hielte.
Und eigentlich bin ich ziemlich erstaunt dass ich ich mit dieser altmodischen Ansicht eher in der Minderheit zu sein scheine, dachte es sei Konsens guten Benehmens sich nicht in die Beziehung anderer einzumischen.

Jedenfalls finde ich ein "ihr gefällt Dein neuer Anzug nicht? Dann ist es wohl besser sie loszuwerden" wie man hier aus nicht nur einer Tastatur vernehmen konnte völlig unmöglich und daneben. Sowas gehört kaum gedacht[1], nicht angedeutet und in keinem Fall laut gesagt, sowas empfinde ich als maximal respektlos. Das hat mich richtig erschreckt, wie locker und unwidersprochen das kam.

[1] Es darf keine Denkverbote geben! Doch, darf es!

 

[chatgrisànuit]

Grundsätzlich finde ich Bedenken, auch gegenüber einer Beziehung, im Freundeskreis zu äußern richtig und wichtig.
Die Erfahrung zeigte allerdings, dass eigentlich niemand es hören möchte und man sich nur ins eigene Fleisch schneidet.

Daher begnüge ich mich mittlerweile, wenn solche Gedanken aufkommen, mit einem inneren
"Ach, auf dich hört ja eh keiner" (das denke ich mir übrigens erstaunlich oft...).

Anschließend labe ich mich an einem stillen inneren
"Tja, hab ich's nicht gewusst" (das denke ich mir tatsächlich noch öfter)

Also wenn DAS kein Bekenntnis ist!

 

[Nikolaus Haus]

Grundsätzlich finde ich Bedenken, auch gegenüber einer Beziehung, im Freundeskreis zu äußern richtig und wichtig.

Etwas ausführlicher: Eine Beziehung ist etwas sehr privates, intimes zwischen 2 (oder meinetwegen mehr) Menschen. So etwas drastisches, finales wie ein Ende kann ich guten Gewissens nur dann empfehlen wenn ich die Situation in allen Einzelheiten vollständig kenne, idealerweise von beiden Seiten. Von außen kann ich Tips geben ("Kauf ihr Blumen", "lass ihn auch mal alleine in die Kneipe"), aber mehr nicht. Ich habe kein Recht mich in etwas was exklusiv anderen gehört, was ich nicht kenne, nicht beurteilen kann und was mich allermeistens überhauptnichts angeht einzumischen. Ich erlaube mir, von sehr wenigen Ausnahmen abgesehen, kein Urteil über die Beziehung und deren Umfeld anderer Leute.

Ich lache nicht darüber dass Herr Stoiber seine Frau "Muschi" nennt, denn ich weiss nicht was das für eine Geschichte hat (und würde ich sie kennen würde ich auch nicht lachen. Es ist deren Geschichte, nicht meine). Ich kenne einen Mann der seine Frau "Hammel" nennt. Ich erlaube niemandem das Recht über die Kosenamen zwischen meiner Frau und mir zu lachen. Die haben alle ihre Geschichte, das sind private Beziehungsdetails, die gehen genau keinen Außenstehenden etwas an.

Wenn mir jemand aus welchem Grund auch immer sagen würde "trenn Dich von Deiner Frau" würde ich mich von jemandem trennen, und das wäre sicher nicht meine Frau. Selbst wenn er damit recht hätte, und hinterher sagen kann "Tja, hab ich's nicht gewusst". Es ist nicht seine Aufgabe, seine Rolle, er hat kein Recht da ein Urteil abzugeben.

Das ist meine Meinung, wenn Du der Meinung bist Du solltest zu allem, wo Du meinst eine Meinung haben zu können, selbige auch haben und ungefragt kund tun, will ich Dir das nicht ausreden - been there, done that, got the scars. Aber dann denk in 20 Jahren noch mal an diese Unterhaltung zurück.

 

[Beethoven]

Niemand hat irgendjemandem geraten, seine Beziehung zu beenden. Es wurde lediglich zurecht darauf hingewiesen, dass hier Problempotential (was der Strangersteller selbst in die Diskussion einbrachte) besteht und er dies nicht unterschätzen solle.

Dies ist der springende Punkt. Der User hat von sich aus die (für die Diskussion vollkommen irrelevante) Information ins Spiel gebracht, dass es im privaten Umfeld Vorbehalte gegen seinen beruflich erforderlichen Kleidungsstil gibt. Dies birgt natürlich ein Potenzial für Konflikte und diese Konflikte muss man dann irgendwie austragen. Nicht mehr und nicht weniger haben die anderen User dazu geschrieben. Wer von sich aus in einem anonymen Forum die Missbilligung guter Kleidung durch die Freundin erwähnt, der bekommt auch eine entsprechende Antwort. Wäre ihm das Thema zu intim, hätte er diesen Hinweis nicht gegeben.

Meine Einschätzung der hinter der der klaren Ansage pro Denkverbote stehenden Geisteshaltung behalte ich lieber für mich.

Zwischen dem Hinweis, dass der gute Ton zwischen Menschen bestimmte Themen ausspart, und einem Denkverbot besteht meines Erachtens ein himmelweiter Unterschied. Ich darf alles denken, aber alles davon zu äußern wäre im zwischenmenschlichen Kontext schlicht anmaßend.

 

[jabbadoo]

Gibt es einen speziellen englischen Begriff für "Schlager" - oder ist das alles "Pop"?

Jein . Musikalisch gesehen ist der aktuelle Schlager - meist Discofox-Einerlei mit wechselnden Texten - tatsächlich eine eigene Gattung und selbst im Ausland benutzt man schon das Wort Schlager. Du kannst die Ohnezipfler-Oberlooser aus dem Mutantenstadl ebenso dazuzählen, wie gängige Terrorgruppen a la Amigos oder Andrea Berg, etc..

International gibt es das so nicht und wird eher in Unterarten des Pop aufgeteilt, etwa Synthie-Pop, etc..

 

[Nikolaus Haus]

Niemand hat irgendjemandem geraten, seine Beziehung zu beenden. Es wurde lediglich zurecht darauf hingewiesen, dass hier Problempotential (was der Strangersteller selbst in die Diskussion einbrachte) besteht und er dies nicht unterschätzen solle.

Meine Einschätzung der hinter der der klaren Ansage pro Denkverbote stehenden Geisteshaltung behalte ich lieber für mich.

Na komm, jemandem, der wie Du darin geübt ist auch die unterschwellige Bedeutungen zu erkennen sollte es doch nicht schwer fallen die hinter Aussagen wie diesen stehenden Empfehlungen zu verstehen. Der Tenor, der ja nicht nur bei mir ankam ist doch recht eindeutig:

"Ich hatte vor Urzeiten auch mal eine Freundin, die meine Klamotten unglaublich altmodisch fand. Ich habe mich spontan entliebt, aber das muss jeder selber wissen."

"Als Berater wirst Du einen starken Fokus auf das Berufsleben legen müssen und ich weiß nicht, ob ein solches privates Ungleichgewicht das langfristig leichter macht. Muss jeder selbst wissen."

"Du bist (vielleicht schon länger?) mit einer Frau liiert, die weiß, dass Du Berater sein wirst und die das Tragen von Abzügen ablehnt? Und im Gegenzug warst Du Dir bewusst, dass Du im Beruf wirst Anzüge tragen müssen und dass Du mit einer Frau zusammen bist, die das Tragen von Anzügen ablehnt?
Ich weiß, das knüpft nicht direkt an Deine Eingangsfrage an, aber es ist sehr wohlwollend und keineswegs bissig gemeint, wenn ich jetzt sage, dass Deine "Probleme" nicht die paar hundert nichtvorhandenen Euro mehr für den Aufbau der ersten Garderobe sind, sondern dass Du Dir zum neuen Lebensabschnitt ein paar grundlegende Fragen stellen und dazu auch die passenden Antworten finden solltest."

"Wäre der Freund ein junger Mensch und die Beziehung zu seiner Freundin ebenfalls noch jung, würde ich nicht nur suggerieren, sondern ihn direkt darauf ansprechen, die Beziehung ernsthaft zu hinterfragen."

Ich hatte ja geschrieben dass das Einmischen in die Beziehung anderer offenbar von einigen als völlig ok empfunden wird. Da befindest Du Dich in guter, oder zumindest zahlreicher, Gesellschaft. Wenn Dich meine abweichende Ansicht wieder stört wirst Du auch hierin damit leben müssen.

Was das Denken mit Selbststeuerung, Disziplin und letztlich gutem Benehmen zu tun hat wirst Du möglicherweise eines Tages auch erkennen. Hint: Denk einfach mal eine Woche lang konstant darüber nach was Dich an Deiner Freundin alles stört. Keine Denkverbote, gell?

Ja, ich bin der Überzeugung dass es Gedanken gibt die zu denken schädlich ist und von denen man sich fernhalten sollte. Muss aber natürlich jeder selber wissen.

 

[jabbadoo]

Grundsätzlich finde ich Bedenken, auch gegenüber einer Beziehung, im Freundeskreis zu äußern richtig und wichtig.
Die Erfahrung zeigte allerdings, dass eigentlich niemand es hören möchte und man sich nur ins eigene Fleisch schneidet.

Daher begnüge ich mich mittlerweile, wenn solche Gedanken aufkommen, mit einem inneren
"Ach, auf dich hört ja eh keiner" (das denke ich mir übrigens erstaunlich oft...).

Anschließend labe ich mich an einem stillen inneren
"Tja, hab ich's nicht gewusst" (das denke ich mir tatsächlich noch öfter)

Also wenn DAS kein Bekenntnis ist!

Stimmt. Ein-, zweimal deutlich warnen, dann einfach machen lassen. Missionieren bringt nur Ärger und besser ist ein partieller Rückzug. Alles andere macht nur zusätzlichen Aufwand, verfestigt die falsche Entscheidung und fällt einem auf die Füße.

 

[Nikolaus Haus]

Zwischen dem Hinweis, dass der gute Ton zwischen Menschen bestimmte Themen ausspart, und einem Denkverbot besteht meines Erachtens ein himmelweiter Unterschied. Ich darf alles denken, aber alles davon zu äußern wäre im zwischenmenschlichen Kontext schlicht anmaßend.

Danke, "anmaßend" war das Wort das ich oben suchte. Ich empfinde das Einmischen in oder auch nur Kommentieren der Beziehung anderer (Fremder!) als anmaßend. Sogar wenn sie selber einen Anlass dazu geben. Gut möglich dass das meine schwedische Seite ist, wäre ich Japaner fände ich das vermutlich nochmal unmöglicher. Und als Spanier würde ich mich wundern dass das nicht schon längst in der Zeitung steht.

Noch mehr nationale Klischees, anyone?

Immerhin hat generationpolo das gut weggesteckt, das hätte ich so nicht gekonnt.