Craft Bier Trinker?

Ich trinke inzwischen am liebsten den Propeller Aufwind. Ein aus meiner Sicht sehr elegantes und gut trinkbares IPA, bei dem auch mal gut 2-3 Flaschen am Abend gehen.

Dank des Webshops der Brauerei kommt es auch bequem per Post nach Hause.
 
Hab gestern zum ersten Mal Propeller Aufwind probiert und es war wirklich sehr interessant (zum Burger hat es sehr gut gepasst).

Trotzdem werde ich das Gefühl nicht los, dass das ein Werbepost ist ;)

MfG
 
Ein Werbepost? - Absolut. Denn für die längst überfällige Craft Beer Entwicklung kann man gar nicht genug Werbung machen ;)

Gruß zurück!
 
Die Camba Bavaria Biere finde ich ganz interessant. Hab letztes Jahr ein im Whiskey-Fass gereiftes getrunken. Fand ich allerdings nicht so toll, muss ich gestehen.
Crew Ale aus München ist ganz gut. Allerdings reicht es mir nach einem. Und auch das Progusta von Braufactum finde ich klasse. Ein enorm fruchtiges Bier und wirklich lecker.
 
Seit April haben wir in Hannover den Craft Beer-Kontor, was meine Leidenschaft für gutes Bier (wieder) richtig entfacht hat. Vorher kannte ich ein paar von BraufactuM, welche mir auch z.T. sehr gut gefallen - insgesamt finde ich die meisten Biere aber überteuert. Meine Favoriten sind auch sehr häufig (India) Pale Ales, die Hopfennoten faszinierten mich bisher immer am meisten. Meine momentanen Favoriten:

* Firestone Walker - Pale 31 (my first love...)
* Schoppe Bräu - XPA (genialer Abgang)
* CREW Republic - 7:45 Escalation (der Name ist echt Programm!!)
* Riedenburger - Dolden Sud (gibt es hier in fast jedem Bio-Laden)
* Hans Müller Sommelierbier - Bayrisch Nizza Clubbier (tolle, sommerliche Weizenvariante mit viel Hopfen)

Übrigens alle nach deutschem Reinheitsgebot. Der Hopfen macht es einfach...

Unbedingt probieren würde ich gerne mal Harviestouns Ola Dubh 12 und Ola Dubh 30, welche beide in Whisky-Fässern reiften. Auch Firestone Walkers Double Jack klingt sehr interessant.
 
Zuletzt bearbeitet:
Meinen Dank an powerbrauer für diesen Thread. Schade, dass er eingeschlafen zu sein scheint.
Als langjähriger Hobbybrauer und Bierfreund ist mir die letztlich aus Unwissenheit folgende Ignoranz und auch Arroganz, der man hier leider auch teilweise in den Ausführungen und Kommentaren begegnet, leider nur zu sehr bekannt.

Bier eröffnet (selbst bei Einhaltung des Reinheitsgebots) eine weitaus größere Geschmacksvielfalt als Wein.
Dies hängt sowohl mit dem größerem Zutatenspektrum und deren Kombinationsmöglichkeiten zusammen, als auch mit den unterschiedlichen Produktionsmethoden.

1) Eine Vielzahl von unterschiedlichen Malzen

2) Über 300 verschieden Hopfensorten, die je nach Menge, Kombination und Zeitpunkt der Hopfengaben die unterschiedlichsten Aromen produzieren können.

3) Hunderte verschiedener unter- und obergäriger Hefen, die je nach Vergärungstemperatur unterschiedliche geschmacksgebende Ester ausbilden (können)

4) Das verwendete Brauwasser, das aufgrund seines jeweiligen Mineraliengehalts den Geschmack des Bieres grundsätzlich und auch durch Beeinflussung der anderen geschmackgebenden Zutaten beeinflusst.

5) Unterschiedliche Braumethoden und zeitlich variierende enzymatische Einwirkungen auf das Malz beim Brauen. Diese haben einen entscheidenden Einfluss auf das Geschmacksprofil der verwendeten Malze.

Zum leidigen Thema des so genannten Reinheitsgebots könnte man viel sagen.
Nur soviel:

- es hatte bereits 1516 nur am Rande die Funktion eines Verbraucherschutzgesetzes.
Hauptgrund war die Aufrechterhaltung der Versorgung der bayrischen Bevölkerung mit Weizen zur Brotherstellung. Ausnahmen für das Brauen mit Weizen waren dennoch erlaubt. Diese Privilegien ließen sich die Wittelsbacher aber teuer bezahlen (Stichwort: Hofbräuhaus)

- Es hat nicht, wie von der Werbung impliziert, eine 500jährige Gültigkeit, sondern ist erst 1871 als protektionistische Regelung zur Abschottung des deutschen Biermarkts gegenüber der damals verstärkten Einfuhr insbesondere englischer Ales reichsweit eingeführt worden.

- Das Beharren des Brauerbunds in der Nachkriegszeit auf diese Regelung entspricht ebenfalls dieser protektionsitischen Intention besonders hinsichtlich des EU-Binnemarkts, hat sich aufgrund der Rspr des EuGH aber als Eigentor für die deutschen Brauer erwiesen.

Es ist davon auszugehen, dass das Reinheitsgebot binnen der nächsten zwei bis drei Jahre erheblich aufgeweicht und damit letztlich fallen werden wird. Aufweichungen wie das mittlerweile erlaubte Kalthopfen resp. Hopfenstopfen hat es schon gegeben.

Und ja, es gibt nach wie vor hervorragende, handwerklich gemachte gute Bier klassischer Stile in Deutschland, weit voran in Franken.

Sämtliche allseits erhältliche und zumeist der breiten Masse nur bekannten mit dem Reinheitsgebot werbende Marken-Biere gehören definitiv nicht dazu!

Würde es nur solche Biere geben, würde ich ausschließlich bei Wein bleiben.

Falls jemand Empfehlungen für interessante Bierhandlungen/Bierlokale braucht, kann er sich gerne melden.

Für Berlin empfehle ich schon mal wärmstens als Übersicht diesen Google Earth Layer:

Mein Favoriten bei

Bierhandlungen:

- Hopfen & Malz
- Berlin Beer Shop

Brauereigaststätten:

- Heidenpeters in der Markthalle IX
- Hopf & Barley

Gaststätten mit breitem Bierangebot:

- Hopfenreich
- Foersters feine Biere

Wer einmal außerhalb der Insel original britische Cask-Ales aus dem Holzfass handgepumpt trinken möchte, möge die Loch Ness Scottish Pub and Whisky Bar besuchen.
Auch für Malttrinker empehlenswert aufgrund der breiten Angebotspalette .
 
Es mag ketzerisch klingen, aber ich bin froh, wenn das Craft-Bier-Theater wieder abklingt. Im Schanzenviertel gibts Kneipen, da bekommt man kaum noch was anderes als Bier mit Farbe und Konsistenz eines alten Gartenteichs und der Kater ist jedes Mal furchtbar.
 
Es mag ketzerisch klingen, aber ich bin froh, wenn das Craft-Bier-Theater wieder abklingt. Im Schanzenviertel gibts Kneipen, da bekommt man kaum noch was anderes als Bier mit Farbe und Konsistenz eines alten Gartenteichs und der Kater ist jedes Mal furchtbar.

Nun ja, HH hängt doch ziemlich hinterher. Die Renaissance des Bieres wird so schnell - gottlob - nicht wieder abklingen. Diese wird noch ein paar Jahre weiter steigen.
Dass da derzeit viel Hipsterhype besteht, mag allein unter meinungsbildenden Aspekten als Multiplikator akzeptabel sein.

"Kaum noch" heißt dann wohl, dass es weiterhin Astra, Becks und Flens gibt?
Was anderes gab es vorher doch auch nicht. Kann man dann ja bei Belieben gerne bei bleiben ;-)

Und ansonsten hat HH soviel bisher in der Tat noch nicht so viel an guten Bieren zu bieten.
Ratsherrn kann man bis auf einige Sonderbiere ziemlich vergessen.
Das Pale Ale ist eines der schwächsten PAs in D und das einzige, was halbwegs akzeptabel ist. Die Preise für die Ratsherrn-Biere sind indes insgesamt unangemessen hoch.

Da lobe ich mir den Nordmann-Bruder in Stralsund. Das Atlantik Ale von Störtebeker hat ein gutes PLV.

Empfehlenswert an in HH (-Umland) gebraute Bieren sind bisher die von Brewcifer und Buddelship.
 
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