Das perfekte Bewerbungsfoto

[...] Von daher sagt das Bewerbungsfoto schon mal nichts darüber aus, wie der Mensch sich dann im Alltag kleiden wird.[...]

Ein Bewerbungsfoto soll idR den Kandidaten in Alltagskleidung abbilden. Mit welcher Logik soll er sich bei mir bewerben, wenn er mir schon beim Bild beweist das er nicht willens ist auf meine Unternehmenskultur einzugehen?
 
Zuletzt bearbeitet:
[...] Ich trug EST auf meinem letzten Bewerbungsfoto, in meinem letzten Bewerbungsgespräch (was beides noch gar nicht lange her ist), jeden Tag im Beruf und in der Freizeit, wenn ich mindestens - wie meistens - ein Sakko trage. [...]

Es geht nicht um uns, wir sind (da nehme ich dich jetzt einfach mit an Bord) in der Lage, uns zu kleiden wie wir wollen aufgrund unseres Standings oder Position. Aber es geht um den Threaderöffner, der Berufsanfänger ist.
 
Ein Bewerbungsfoto soll idR den Kandidaten in Alltagskleidung abbilden.
Ein Bewerbungsfoto bildet den Bewerber i.d.R. im Anzug ab, wie er sich auch bei einem Bewerbungsgespräch für einen Bürojob präsentieren würde. Ich habe über Jahre bei Bewerbungen in der Jeans&T-Shirt-lastigen IT noch nie andere Bewerbungsfotos gesehen. :)

Und zum Anzug ist ein EST an sich nie fehl im Platz. Das ist nur dann anders, wenn es explizit in einer Bewerbung ausdrücklich gefordert würde, dass man sich in Normcore bebildern soll (wovon ich noch nie gehört habe). ;)
 
Es geht nicht um uns, wir sind (da nehme ich dich jetzt einfach mit an Bord) in der Lage, uns zu kleiden wie wir wollen aufgrund unseres Standings oder Position. Aber es geht um den Threaderöffner, der Berufsanfänger ist.

Ich kleide mich nicht, um die Möglichkeiten auszudrücken, die sich durch mein Standing und meine Position ergeben könnten, sondern weil ich halt bin, wie ich bin, und das erwarte ich auch von jedem gesunden Erwachsenen. Ein Bewerber ist ein Bewerber, er hat bestimmte Erfahrungen und Fähigkeiten, die er sich zuschreibt und die man im Bewerbungsprozess gegen die eigenen Anforderungen validiert. Ein Berufseinsteiger muss mir keine Bescheidenheit heucheln, weil er keine Berufserfahrung hat. Wenn ich Einsteiger suche, soll er einfach er selbst sein, auch gerne gut gekleidet.

Du hast natürlich in einer Hinsicht Recht: Ich kann hier nur für mich sprechen.
 
Ich suche ganz konkret einen IT Consultant für die IT-Abteilung eines DAX30 Konzerns, Raum Köln/Düsseldorf. Abgeschlossenes Informatik-Studium, 3-5 Jahre Berufserfahrung, Kenntnisse in JEE und Webentwicklung so wie sehr gute Kundenkommunikation sind wichtig, international aufgestellte eCommerce-Portale sollten einem nicht fremd sein. Man darf dabei im Beruf herumlaufen, wie ich es selbst auch tue, und Bewerbungsfotos mit EST werden (von mir :), meinem Chef wär's egal, der Bewerber muss halt was drauf haben) sehr wohlwollend beachtet. Bei Interesse PN, ich verweise dann gerne auf die Stellenanzeige, auf die man sich vollständig und prozessgemäß bewerben kann.

Hihi, ein bluesman Look-Alike Contest -
Ergebnisse dann bitte im Wettbewerbe-Unterforum posten...

:D
 
Wenn ich Bewerbungen durchsehe dann fallen mir häufig Fotos negativ auf, die

einfach nur schlecht ausgedruckt sind.



Also wenn schon in Heimarbeit auf das Papier gedruckt, dann

1. gutes Papier benutzen - kein Löschpapier und

2. ein sauberer Ausdruck ohne eine fehlende Farbe weil die Kartusche gerade leer war.


Du kriegst Bewerbungen auf Papier? :eek: was ist das für eine Branche? Faustkeilmanufaktur? :eek: :cool:
 
an Alle: Herzlichen Dank für die zahl- und aufschlussreichen Kommentare!

Das das EST eine solche Diskussion entfacht, erfreut mich sehr. Genau diese Art von Input hatte ich mir erhofft. Dabei ist das Bewerbungsfoto und das Tragen eines EST ja nur der Aufhänger für das was eigentlich dahinter steckt. Die Wahrnehmung des Gegenüber, und der schmale Grad zwischen gut gekleidet und "Modepüppchen"

Mein Standpunkt:
Ich habe großen Gefallen am Tragen eines EST gefunden; der schmale weiße Streifen rundet mMn einen dunklen Anzug perfekt ab.
Wenn jemand allerdings ein gepufftes rosa Blümchen EST auf den Bewerbungsfoto, im Vorstellungsgespräch oder im Arbeitsalltag trägt, würde mir das auch sehr suspekt und deplatziert vorkommen.

Ich bin generell nicht der Typ Unterordner und möchte ich selbst sein, und dementsprechend auch im Arbeitsleben EST tragen...
Ich sehe aber ein, dass Mann sich zweckdienlich verhalten sollte um sein Ziel zu erreichen. Ich habe schon in anderen Threads gelesen, wie sich Berufseinsteiger oder "young profenssionals" durch zu auffällige Kleidung das Leben schwerer gemacht haben.

Mein Zwischenfazit:
Wenn jemand wie Herr Münchener, hier im Forum angemeldet und daher stilbewusst, beim Betrachten eines Bewerbungsfotos mit EST schon den Eindruck bekommt, dass der abgebildete Herr eine Laufstegattitüde an den Tag lege, dann frage ich mich was die Anderen 99% der Personaler, Manager und leitenden Ingenieure wohl davon halten werden.
Allerdings ist das Ganze ja sehr subjektiv. Herr Bluesman steht dem EST ja positiv gegenüber.

Ich habe das Glück, die Fotos von einer befreundeten semi-professionellen Fotografin machen zu lassen. Vondaher werde ich einfach eine EST Version und eine non EST Version schießen. So habe ich die Wahl.
Natürlich wird dies nicht das Zünglein an der Waage sein :-D

Nochmals vielen Dank. Mir gefällt es sehr eure Kommentare zu lesen, von Erfahrungen zu profitieren und dabei auch noch Spaß zu haben.
 
Mein Zwischenfazit:
Wenn jemand wie Herr Münchener, hier im Forum angemeldet und daher stilbewusst, beim Betrachten eines Bewerbungsfotos mit EST schon den Eindruck bekommt, dass der abgebildete Herr eine Laufstegattitüde an den Tag lege, dann frage ich mich was die Anderen 99% der Personaler, Manager und leitenden Ingenieure wohl davon halten werden.

Nur als Warnung:
Wenn hier Leute immer als mega-busy-Führungskräfte auftreten und dann in den Forenbeiträgen an der Rechtschreibung scheitern, werde ich immer etwas skeptisch...
Rein inhaltlich reicht es um der Authentizität Willen dann einfach die selbst eingestellten Outfits der Disputanten mit ihrem eingeforderten Konformismus abzugleichen, um festzustellen, dass man sich eine strukturiert-logische Auseinandersetzung erstmal ersparen kann.

Ansonsten wäre mein Tipp, das EST auf dem Bewerbungsbild als Indikator zu nutzen - oder eben nicht. Sprich: wenn du dich in deiner Bewerberrolle für die gewünschten Stellen sicher fühlst, kann es vielleicht sogar helfen, bornierte Chefs von vornherein auszusortieren. Das EST als Negativindikator funktioniert ja nicht nur unidirektional (sofern du dich in der 'besseren' Verhandlungsposition fühlst).
Wenn du dir das gefühlt nicht leisten kannst oder willst, verzichtest du eben darauf und läufst Gefahr, dass du die Borniertheit des Chefs erst später entdeckst :D

Bei guten Firmen sollte das in der Regel aber sowieso keine Rolle spielen.
 
Oder ist es schlichter Argwohn, dass sich derjenige, der ein Bewerbungsfoto mit anzug und EST einschickt, langfristig gar nicht an der ausgeschriebenen Stelle interessiert ist, sondern an DEINEM Sessel? ;)
:D

Sehr interessant^^
Vor allem, da ich ultimativ eine Stelle als Projektmanager anstrebe, aber wohl erstmal den Umweg über den Projektingenieur oder -assistent gehen muss.
 
Das Bewerbungsfoto - wie auch der Rest der Unterlagen - ist Dein persönliches Ausgängeschild im Erstkontakt bei dem Versuch, das Wichtigste zu verkaufen, das man verkaufen kann: Deine eigene Kompetenz und Arbeitskraft. Selbstverständlich zeigst Du in der Bewerbung (und damit auch im Foto) das höchste Maß an Qualität, Pflichtbewußtsein und Kompetenz, das Du zeigen kannst. Damit sendest Du das Signal, dass es Dir ernst ist und Du etwas in die Beziehungsanbahnung investierst.

Wenn Du dich um eine Position mit Verantwortung bewirbst, dann signalisiert die Bewerbung außerdem Deine Fähigkeit, mit dieser Verantwortung umzugehen und private Interessen im Ernstfall den dienstlichen hintenanzustellen. Man arbeitet eben vorwiegend für die Interessen des Arbeitgebers und je nach Unternehmenszweck ist dafür eine Unterordnung unter Regeln unverzichtbar. Das ist aber weniger eine Eigenschaft einzelner Chefs, sondern eher eine Eigenschaft einer ganzen Branche.

Mein Tipp ist daher immer: Ziehe Dich nicht in "Alltagskleidung" an, sondern so, als würdest Du in der ausgeschriebenen Position eine besonders wichtige und erfolgskritische Aufgabe wahrnehmen. Der Kfz-Mechatroniker, Fliesenleger, Java-Programmierer und Feuerwehrmann würde dafür keinen Anzug tragen, sondern Arbeitskleidung. Aber der Kaufmann, Jurist, Pressesprecher, Bürgermeister und Verkäufer würde es tun. Und zwar seinen besten Anzug.

Die Einstecktuchfrage verstehe ich in diesem Kontext nicht, da die vielen mir bisher begegneten Bewerbungsfotos nur dann überhaupt die Sakkobrusttasche zeigen, wenn sie unnötig viel (also zu viel) vom Körper zeigen oder SuSu mal wieder die Brusttasche brutal weit in Richtung Schulter verschoben hat. Auf normalen Bewerbungsfotos siehst Du die Brusttasche und damit auch das Einstecktuch nicht. Und übrigens auch nicht die Uhr, Hosenträgerlederteile, Side Adjusters, Sakkoknöpfe oder Manschettenknöpfe. Aber einen Collar Gap, den sieht man leider gelegentlich.
 
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