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Tasche

Abgesehen von der Frage, wer oder was ein MBT ist, gestatte mir die Frage, wieso du für ein Sportsakko Pattentaschen anstatt aufgesetzte Taschen wählst?

Die Pattentasche soll ja das Kleidungsstück deutlich aufwerten, denn eine Patte deutet darauf hin, dass etwas Wertvolles in der Tasche enthalten sein könnte. Schließlich schützt die Klappe vor Diebstählen, denn die Taschenöffnung wird verdeckt. Nur passt zu einem Sportsakko nicht besser eine einfache aufgesetzte Tasche, frage ich mich gerade.
 
Nur passt zu einem Sportsakko nicht besser eine einfache aufgesetzte Tasche, frage ich mich gerade.
Dir werden sofort viele Leute beipflichten, aber ich halte diese Diskussion für ausschließlich von heutigem Foren-Groupthink getrieben. Es hat zu allen Zeiten Pattentaschen und Paspeltaschen an Sportsakkos gegeben. Nur zu extrem informellen Sakkos (unkonstruiert, wohlzerknitterte, etwas abgewetzte Baumwolle zur Chino oder Jeans, niemals mit Krawatte getragen) fände ich die Erwägung, zwingend aufgesetzte Taschen zu verwenden, zutreffend. Bei allem anderen ist es Geschmackssache und ggfs. auch von den gegebenen Körperproportionen bestimmt.
 
2. Anprobe für das Sportsakko. Nachdem der MBT zuletzt alles zu weit machte, hat er nun endlich mal es wieder etwas enger hingekriegt.

Ich finde es grenzwertig (zu) kurz. Außerdem ist IMHO die Ticket-Tasche etwas zu hoch und nicht ganz parallel zur anderen Tasche (kann aber auch auf dem Foto täuschen).
 
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Ich finde es grenzwertig (zu) kurz. Außerdem ist IMHO die Ticket-Tasche etwas zu hoch und nicht ganz parallel zur anderen Tasche (kann aber auch auf dem Foto täuschen).
Bei der ersten Anprobe wirkte es eher etwas lang auf mich, nunmehr scheint es mir in der Tat etwas kurz - aber das gefällt mir und ist mir klar lieber als wenn es zu lang wäre.

Das mit der Höhe der Ticket Pocket hatte ich dem Schneider auch gesagt - aber er meinte, das sei als kleines Extra bei dem informellen Sakko mal was schönes. Also probiere ich es einfach mal aus. (Parallel ist sie hoffentlich dennoch.)

Ich finde das Revers fast schon grenzwertig breit... Fast wie in den 30ern oder sogar annähernd 70s Style. Wieviel cm sind es? :)
Werde ich nachmessen, wenn ich das fertige Stück abgeholt habe. Jedenfalls sind es deutlich weniger cm als bei den letzten beiden Sakkos, ich wollte das Revers extra zurückhaltend ;)
 
Ich finde das Revers fast schon grenzwertig breit... Fast wie in den 30ern oder sogar annähernd 70s Style. Wieviel cm sind es? :)

Das Revers ist ganz ok, was die Breite betrifft. Ich schätze so etwa 9 bis 11cm, was eigentlich ganz schick aussehen kann. Nur die Kassur wäre mir zu weit unten und zu stark geneigt, was wieder Geschmackssache bzw. persönliche Wahl des Klienten ist, ebenso die Erbsenrundung an der Kante.

Die Anordnung der Taschen jedoch wäre für mich nicht akzeptabel, weil sie für mich persönlich einfach nicht passt, bzw. aus der Proportion geraten ist.
Aber auch hier gilt als ultima Ratio Friedrich II., "Möge jeder auf seine Facon selig werden..."
 
Die Position des ticket pocket kenne ich so auch von diversen Londoner bespoke Jacken. Die Anordnung mit dem ticket pocket fast unmittelbar über der eigentlichen Tasche scheint mir eher ein RTW-Muster zu sein.



Das Argument, zu einer Sportjacke passten nur aufgesetzte Taschen, ist, wie bluesman schon ausgeführt hat, beinahe absurder iGentry-Blödsinn. In fast dreißig Jahren hat mir ein Londoner Schneider niemals aufgesetzte Taschen empfohlen. In Neapel mag das anders sein, trotzdem ist so ziemlich jede traditionelle Taschenform einer Sportjacke angemessen - ich würde die Entscheidung für aufgesetzte, Patten- oder paspelierte Tasche immer vom Stoff, vom Schnitt und von der sonstigen Erscheinungsform der Jacke abhängig machen. Eine traditionelle Britische Tweedjacke sähe mit aufgesetzten Taschen schon fast albern aus, es sei denn, man ginge dann all the way zu Blasebalgtaschen.



Mit persönlich gefallen auch weder die Länge der Jacke noch die Reversbreite und -form, aber auch das ist natürlich Geschmacksache.
 
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Die Position des ticket pocket kenne ich so auch von diversen Londoner bespoke Jacken. Die Anordnung mit dem ticket pocket fast unmittelbar über der eigentlichen Tasche scheint mir eher ein RTW-Muster zu sein.



Das Argument, zu einer Sportjacke passten nur aufgesetzte Taschen, ist, wie bluesman schon ausgeführt hat, beinahe absurder iGentry-Blödsinn. In fast dreißig Jahren hat mir ein Londoner Schneider niemals aufgesetzte Taschen empfohlen. In Neapel mag das anders sein, trotzdem ist so ziemlich jede traditionelle Taschenform einer Sportjacke angemessen - ich würde die Entscheidung für aufgesetzte, Patten- oder paspelierte Tasche immer vom Stoff, vom Schnitt und von der sonstigen Erscheinungsform der Jacke abhängig machen. Eine traditionelle Britische Tweedjacke sähe mit aufgesetzten Taschen schon fast albern aus, es sei denn, man ginge dann all the way zu Blasebalgtaschen.



Mit persönlich gefallen auch weder die Länge der Jacke noch die Reversbreite und -form, aber auch das ist natürlich Geschmacksache.

Ich habe mir auch alle meine Tweedsaccos mit paspelierten Taschen anfertigen lassen, ich besitze sogar die original-Schablonen von Perl. Aber das meinte ich gar nicht, die Position der Stecker-Tasche ist einfach nicht richtig wenn man Taille und Schließpunkt des Saccos berücksichtigt und das Sacco unvoreingenommen betrachtet. Abgesehen davon gibt es ein Größen-bzw. Proportionsverhältnis zwischen der kleineren und der größeren Patte der beiden Taschen.
 
Andrew Ramroop (Maurice Sedwell) spricht einmal alles von Neapel bis Wladiwostok klar, in Puncto Billet Tasche und alles andere noch ;).


Ich habe mir auch alle meine Tweedsaccos mit paspelierten Taschen anfertigen lassen, ich besitze sogar die original-Schablonen von Perl

Otto Perl?? :eek:
 
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