Maßprojekte unserer Mitglieder

ich finds nicht schön und ich mache es nicht so, abgesehen von meinem persönlichen Geschmack sagen mir meine schnittbücher auch anderes. mir fiel es grad auf.
wie gesagt ich kenne den übertritt über die vordere mitte von einer Knopfbreite, sodass neben dem Knopf die halbe knopfbreite zur umbruchkante rausschaut. das sind in den meisten fällen nur 1,25cm und da sieht nichts unausgewogen aus.

aber da recherchiere ich unnötigerweise mal etwas...ich will wissen: wieso, weshalb, warum ;-)
 
ich finds nicht schön und ich mache es nicht so, abgesehen von meinem persönlichen Geschmack sagen mir meine schnittbücher auch anderes. mir fiel es grad auf.
wie gesagt ich kenne den übertritt über die vordere mitte von einer Knopfbreite, sodass neben dem Knopf die halbe knopfbreite zur umbruchkante rausschaut. das sind in den meisten fällen nur 1,25cm und da sieht nichts unausgewogen aus.

aber da recherchiere ich unnötigerweise mal etwas...ich will wissen: wieso, weshalb, warum ;-)

Da hast Du recht, mir gefällt die Positionierung auch nicht, das wirkt so als würde der Knopf überlappen. Würde mich nervös machen!
 
Warum soll der Zuschnitt bei den Herren einfacher sein? Wenn man sich einmal mit einer Frauenfigur auseinandergesetzt hat, ist das nicht schwierig. Da wächst man in die zweidimensionale Darstellung von dreidimensionalität rein.
 
Ein wenig OT: Ernsthaft? Hast Du schon viele Ballkleider (große Abendkleider) entworfen und deren vollständige Fertigung als Zuschneiderin verantwortet? Falls Du Damenschneiderin bist, hattest Du während Deiner Ausbildung vermutlich Stationen in Rom oder Mailand, Paris, London oder New York; mir ist dabei Paris immer noch am liebsten.

Meine Frau begleite ich in solchen Toiletteangelegenheiten ebenso wenig wie sie mich zu meinen Schneidern, ich bekomme erst ihre fertigen Stücke zu sehen. Doch was ich allein mit meiner Großmutter, Mutter, Schwestern bei Anproben in den Maisons de Haute Couture erlebt habe, ist gleichermaßen hinreißend und unglaublich: man erfindet sich jeden Tag aufs Neue! Hingegen verläuft die Herrenschneiderei in wohlgeordneten Bahnen und ist selbst die Fertigung eines Fracks für einen Neukunden ein überschaubarer Sonntagsspaziergang, bei wenigen Herrenschneidern stehen nach Maßen des Kunden exakt hergerichtete Büsten, auf denen auch zwischen den Proben der Schnitt überprüft wird.

Dafür fällt das Ergebnis bei den Damen ungleich berauschender aus, ich freue mich jedesmal, wenn meine Frau ein neues Ballkleid empfängt. Und dann stichle ich immer, die gesamte Fertigungszeit eines Herrenanzugs würde hier allein auf die Anproben verwendet.


Doch zurück zum Thema, die Damen haben hier ja ihr eigenes Unterforum!

Was mir hinsichtlich regelkonformen Knopflöchern bisweilen auffällt, ist z.B. der Hosenschlitz. Mehr als 4,5cm sollte der Abstand zwischen den einzelnen Knopflöchern dort keinesfalls betragen, doch ist leider oftmals das Gegenteil der Fall, insbesondere bei hoch auf der Taille sitzenden Hosen „fehlt“ dann nicht selten ein Knopf. Ähnliches gilt für Westen, wobei je nach Proportionen des Träges ebenfalls ein engerer Abstand angebracht wäre, doch v.a. bei zweireihigen Exemplaren häufig zu wenig Knopfpaare gesetzt werden. Hier fände ich die strengere Einhaltung von Vorgaben durchaus wünschenswert.

Andererseits störe ich mich sehr an einer schematischen Handhabung der Ärmelknopflöcher, gemäß Abstand x vom Saum, Abstand y zwischen den Knopflöchern, Anzahl z, um das gewünschte Ergebnis zu erreichen: überlappend, sich berührend, geringer Abstand. Ob die Arme des Kunden verhältnismäßig lang oder kurz sind, der Ärmelverlauf eher gerade oder ein breiter Oberarm in einen schlanken Unterarm übergeht usw. bleibt oft genauso unberücksichtigt wie Belange des verwendeten Stoffes/Musters oder der Knöpfe.

Je nach Dessin oder Oberfläche des Stoffes könnte sich eine bestimmte Anzahl oder Anordnung der Knöpfe als vorteilhaft erweisen, was sich doch zur 1. Ärmelprobe leichthin durch Auflegen möglicher Varianten beurteilen ließe. Oder das Material der Knöpfe selbst: metallene Blazerknöpfe bspw. lasse ich gerne so setzen, daß sie sich nicht berühren, um ein ständiges Klimpern und Abstoßen zu vermeiden, bei Perlmuttknöpfen bitte ich aus vergleichbaren Gründen stets, diese mit einem kurzen, festen Stiel anzunähen.

hüstel...also ich glaube ich muss dich in der Vorstellung um einen Schneider mal etwas erden;)
ich wüßte nicht warum ein popeliger schneiderazubi station in London, Mailand, paris etc machen sollte. nein ich habe brav zwei überbetriebliche Unterweisungen an der Handwerkskammer in Düsseldorf absolviert während der ich auch noch in einer Jugendherberge geschlafen habe...so ganz luxuriös. sorry dass ich meinen Zynismus grad nicht so verstecken kann, aber ich habe das gefühl, dass Schneider hier in einen Himmel gehoben werden, wo man sie nicht findet.
ich habe mit Walla Walla Abendkleidern nichts am hut auch wenn es mal dezente kleider gibt, die mir selbst auch zusagen. jedoch fehlt mir für eine solche Werkstatt und stoffausstattung der gutverdienende ehemann, sodass ich mir um den gewinn keine sorgen machen müßte.
mit guter Planung steht aber einem Walla walla Kleid nichts im Wege. leider wird ohne einen zuschneidetisch, wie ihn ein innenausstatter hat, dieses edle Handwerk der Superlative ;-) für immer unerreichbar bleiben :rolleyes:

nicht meine Baustelle, mein kopf ist dafür für zu rational.
daher habe ich auch kein problem mit schnitten.

doch!!! im kommenden Jahr werde ich wohl die Abdeckung/hülle eines Oldtimer Düsenflugzeuges machen dürfen. auf das Projekt freue ich mich ehrlich gesagt schon :)

einen schönen 4. Advent
 
Verzeihung, das konnte ich doch nicht wissen, habe keine Kenntnis Deines Werdegangs, fand auf die Schnelle auch keinen Vorstellungsthread von Dir. Und eine Laufbahn vom Lehrling zum Meister kann vielfältig verlaufen, der Unterschied zum Hobbyisten sich mannigfach zeigen. Die mitunter noch recht jungen Zuschneider/Damenschneider der Pariser Häuser, mit denen ich sprach, hatten z.B. alle bereits verschiedene interessante internationale Stationen hinter sich; die zahlreichen fleißigen Näherinnen kaum, die entstammten allen möglichen Départements und kamen meist aus den Vororten, teils schon jahrelang, tagein tagaus in die Nähstuben unterm Dach.

Die großen Abendkleider bleiben für mich die Königinnen-Klasse („Bespoke - Die Königsklasse“ ;)), welche bitte nicht aussterben soll! Ein festlicher Saal mit Herren im Frack und Damen in Ballkleidern ist heutzutage bereits eine allzu seltene Zusammenkunft geworden.

Und richtig!, die in der Haute Couture verarbeiteten Stoffe hatte ich ganz vergessen. Darunter große Kaliber, denen die Herren seit der Great Renunciation längst abgeschworen haben - von einigen berühmt-berüchtigten Ausnahmen mal abgesehen.

Na ja, ganz so schlimm ist das Artensterben ja nicht, wer o.a. Etiquette ab 01.01.16 in Rythmischem 4/4 Takt in Bewegung sehen will kann sich vom Philharmoniker Ball über diverse Hofburg Redouten bis zum Ordens-und Medaillenschwangeren Opernball austoben.
 
Verzeihung, das konnte ich doch nicht wissen, habe keine Kenntnis Deines Werdegangs, fand auf die Schnelle auch keinen Vorstellungsthread von Dir. Und eine Laufbahn vom Lehrling zum Meister kann vielfältig verlaufen, der Unterschied zum Hobbyisten sich mannigfach zeigen. Die mitunter noch recht jungen Zuschneider/Damenschneider der Pariser Häuser, mit denen ich sprach, hatten z.B. alle bereits verschiedene interessante internationale Stationen hinter sich; die zahlreichen fleißigen Näherinnen kaum, die entstammten allen möglichen Départements und kamen meist aus den Vororten, teils schon jahrelang, tagein tagaus in die Nähstuben unterm Dach.

Die großen Abendkleider bleiben für mich die Königinnen-Klasse („Bespoke - Die Königsklasse“ ;)), welche bitte nicht aussterben soll! Ein festlicher Saal mit Herren im Frack und Damen in Ballkleidern ist heutzutage bereits eine allzu seltene Zusammenkunft geworden.

Und richtig!, die in der Haute Couture verarbeiteten Stoffe hatte ich ganz vergessen. Darunter große Kaliber, denen die Herren seit der Great Renunciation längst abgeschworen haben - von einigen berühmt-berüchtigten Ausnahmen mal abgesehen.

Mit den Bällen etc kann ich nichts anfangen. Mein Musikgeschmack geht in eine ganz andere Richtung und meine persönlichen Festivitäten Interessen ebenfalls. Aber das nimmt alles Einfluss auf die Gestaltung meiner Modelle.
Die Damen, die international unterwegs sind, sind schnittdirectrisen. Um das zu lernen braucht es eine schneiderausbildung... Entweder im Handwerk oder der Industrie. Das ist egal. Diese Weiterbildung habe ich auch im Hinterkopf wenn meine Kinder weniger Zeit von mir fordern. Aber man macht damit nicht automatisch Station in diversen Haute Couture Häusern, man kann dies aber gern zum unentgeltlichen Praktikum machen wenn man dem Umgangston dort auch gewachsen ist. Die Modebranche ist sehr schroff, oberflächlich und herablassend.
Ich lasse es auf mich zukommen.
Ein unentgeltliches Praktikum irgendwo außerhalb wird ebenfalls für mich schwer möglich sein aufgrund des führen eines Familienlebens. Obwohl ich da schonmal ein Angebot in London hatte. Das wars mir aber nicht wert.
 
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Dafür fällt das Ergebnis bei den Damen ungleich berauschender aus, ich freue mich jedesmal, wenn meine Frau ein neues Ballkleid empfängt.
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Ein wenig schwülstig, gell? Meine Frau hat ein paar Kinder empfangen, aber noch nie ein Ballkleid. Schneider sind Handwerker, teilweise sehr gute, aber es ist keine Raketenwissenschaft. Auch, wenn es oft, gerade bei Damen, mit viel Schischi verbunden ist.
 
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