Was lese ich gerade (bitte nur Bücher).

Mein Seitenfortschritt ist überschaubar, weil ich im Moment aus beruflichen Gründen nicht so recht die geistige Ruhe für konzentriertes Lesen habe (etwas für den Jammer-Faden), aber mein Buch der Stunde ist die autobiographische Erzählung des legendären Mitglieds der Demokratischen Partei Dean Acheson über seine Jahre im US State Department bis hin zum Außenminister-Posten selbst unter Harry Truman bis 1953, Present at the Creation.

In der politisierten Welt von 1970 hat das erstaunlich unterhaltsam geschriebene Buch mit Unmengen von Details noch einen Pulitzer-Preis bekommen, heute wird das keinen mehr groß interessieren, obwohl es nichts weniger als einen Einblick in die Wirren der Schöpfungsgeschichte unserer heutigen westlichen Welt gewährt.

Übrigens auch sartorial war er keine völlige Niete, der Mr. Acheson: aus Vox Sartoria Tumblr. In Ex-Herrenausstatter Trumans Kabinett war das wohl Grundvoraussetzung. :)
 
Das Bildnis des Dorian Grey von Oscar Wilde

Ich lese gerade "Das Bildnis von Dorian Grey" von Oscar Wilde. Tolle Sprache und vor allem finde ich, dass das Gesellschaftsportrait der Englischen Gesellschaft am Ende des 19. Jahrhunderts ziemlich gut auf die heutige Zeit angewendet werden kann. Das oberste Ziel is das Schöne und der eigene Genuss. Sehr zu empfehlen das Buch
 
Aus dem Leben eines Taugenichts ist genauso phlegmatisch, wie der Protagonist selbst. Dass dies intendiert sein soll, macht es nicht besser. Eine furchtbar ueberbewertete Schullektuere, die wohl irgendein romantischer Beamter mal in die Lehrplaene gepresst hat.

@rarar:
Inwiefern findest du das Traktat nihilistisch? Sicherlich kann es polemisch verstanden werden, aber eigentlich ist es - aus meiner Leseweise heraus - ein authentischer Versuch einer sehr umfassenden Ontologie! Ich meine, dass es nicht passt, wenn man die Diskussion der Sprache - als etwas sich schlichtweg in der Wirklichkeit Verortendes - in einen nihilistischen Kontext stellen wollen wuerde.

p.s.: schoen deutlich wird das hier:


aber:


Die scharfe Abkehr richtet sich nicht gegen die Dinge an sich, sondern gegen die logische Reflektion selbiger. Das finde ich recht optimistisch.

Habe Wittgenstein letztens wieder gelesen und muss dir doch großteils zustimmen.
 
Ich nehme mir gerne alle möglichen Bücher aus den öffentlichen Bücherschränken mit, aktuell: "Wie im echten Leben. Von Bildern und Lügen in Zeiten des Krieges" von Joris Luyendijk. Über die eigene Korrespondententätigkeit im politischen (Nahost-)Auslandsjournalismus und die Zweifel an den Möglichkeiten einer "objektiven Berichterstattung".

Interview mit dem Autor bei Telepolis http://www.heise.de/tp/artikel/27/27012/1.html

Danach hatte ich spontan Interesse mal wieder in Enzenbergers "Einzelheiten I/Bewußtseins-Industrie" zu lesen... :)
 
In letzter Zeit:
Endlich beendet habe ich schon vor einer Weile "Die Kapuzinergruft" von J. Roth (Roth war hier ja schon Thema). Ferner hatte ich noch Graf Krockows "Preussen - Eine Bilanz" gelesen (sehr angenehm zu lesen), sowie mal wieder in Jüngers Strahlungen geblättert. Gerade habe ich im Zug endlich mal Harry Graf Kesslers Tagebücher 1918-1937 vor mir.
 
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Gerade beendet, die Siebenbürger Trilogie von Miklós Bánffy.
Drei ziemliche Wälzer, auch für einen Bücherfresser wie mich eine Herausforderung.
Interessante, sehr gut geschriebene Schilderung des Lebens im ungarischen Teil Siebenbürgens zwischen 1904 und 1914.
Der Verfasser hatte auch eine durchaus interessante vita vom gräflichen Magnaten, über eine Position als ungarischer Außenminister bis zu seinem Tod in Armut.
 

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