Was sehe ich grade. Ein Filmsammelthread
- Themenstarter Jerick
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Rüganer
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Das Osterfest mit leichter Erkältung im Bett verbringend, habe ich die Zeit genutzt, mir - aus Anlass des Todes von Helmut Dietl - alle sechs Folgen von "Kir Royal" anzusehen. Kannte die Serie und ihre Hauptfigur bislang nur vom Hörensagen. Dreißig Jahre alt - und schlägt doch heutigen Schrott um Längen. Wie frisch, anregend und unverbraucht deutsches Fernsehen einmal sein konnte, unterhaltsam und intelligent zugleich. Musste mir einzelne Szenen immer wieder mehrfach vorspielen, um diese punktgenauen spritzigen Dialoge ausgiebig genießen zu können.
Mario Adorf als neureicher Firmenchef in Folge 1 ist ein Naturereignis, Franz Xaxer Kroetz und Dieter Hildebrandt sind ein kongeniales Duo und über Senta Berger muss man keine Worte mehr verlieren. Habe mich wundervoll unterhalten gefühlt.
Eine Szene aus Folge drei, in der ein intriganter, aufstrebender CSU-Politiker mit dem Zollstock nachmisst, ob sein Kopf auf dem Foto in der Zeitung auch ja nicht größer ist als der Kopf des Ministerpräsidenten auf dem Gruppenbild daneben, habe ich im vergangenen Jahr 1:1 in der Realität des eigenen Berufs erlebt. Da dacht ich noch, so etwas gebe es in keinem Film. Wie man sich irren kann ... Der Dietl wusste was, der hatte den bösen Blick. Das Angenehme ist, dass er seine Figuren, selbst die zwielichtigsten Hallodris, nie denunziert, auch wenn er sie in ihrer Lächerlichkeit bloßstellt.
Frohe Ostern.
Mit freundlichen Grüßen
der rüganer
Mario Adorf als neureicher Firmenchef in Folge 1 ist ein Naturereignis, Franz Xaxer Kroetz und Dieter Hildebrandt sind ein kongeniales Duo und über Senta Berger muss man keine Worte mehr verlieren. Habe mich wundervoll unterhalten gefühlt.
Eine Szene aus Folge drei, in der ein intriganter, aufstrebender CSU-Politiker mit dem Zollstock nachmisst, ob sein Kopf auf dem Foto in der Zeitung auch ja nicht größer ist als der Kopf des Ministerpräsidenten auf dem Gruppenbild daneben, habe ich im vergangenen Jahr 1:1 in der Realität des eigenen Berufs erlebt. Da dacht ich noch, so etwas gebe es in keinem Film. Wie man sich irren kann ... Der Dietl wusste was, der hatte den bösen Blick. Das Angenehme ist, dass er seine Figuren, selbst die zwielichtigsten Hallodris, nie denunziert, auch wenn er sie in ihrer Lächerlichkeit bloßstellt.
Frohe Ostern.
Mit freundlichen Grüßen
der rüganer
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bertone
Well-Known Member
Gestern: die Dokumentation "Stunde Null - Die Kunstbewegung ZERO", die schon in der letzten Woche auf Arte gesendet wurde.
Besonders beeindruckend fand ich einige Werke und Installationen von Heinz Mack (wenn es silber glänzt, sich bewegt und in gewisser Weise diesen utopischen 60er Jahre Zeitgeist darstellt, bin ich augenblicklich begeistert...
), die Ausstellung/Retrospektive im Martin-Gropius-Bau in Berlin ist daher Pflichtermin.
Besonders beeindruckend fand ich einige Werke und Installationen von Heinz Mack (wenn es silber glänzt, sich bewegt und in gewisser Weise diesen utopischen 60er Jahre Zeitgeist darstellt, bin ich augenblicklich begeistert...
), die Ausstellung/Retrospektive im Martin-Gropius-Bau in Berlin ist daher Pflichtermin.Iki
Member
Birdman habe ich auch neulich gesehen, mich hat er zunächst vor allem deshalb überrascht, weil er sich so gar nicht in die Reihe der Iñárritu-Filme einfügen will.
Man kann aber natürlich auch nicht immer nur Filme über schreckliche Schicksalsschläge machen, auch wenn mir diese bisher immer sehr gut gefallen haben.
Birdman aber ebenso, großartiger Humor und sehr gute Schauspielerleistungen. Ich finde, dass man den gesehen haben muss.
Deine Ausführung habe ich jedenfalls sehr gerne gelesen - du könntest ja mal einen Filmblog in Erwägung ziehen. Also falls du dich unterbeschäftigt fühlst.
Gestern habe ich mir nun "Birdman" gesehen und finde, neben Filmen wie "Amores Perros" oder "21 Gramm" verblasst er doch ein wenig. Natürlich beinhaltet er viele dunkelhumorige Szenen und einen guten Schuss Gesellschaftskritik, nichtsdestotrotz habe ich mich am Ende gefragt, was dieser Film mir nun eigentlich sagen will (bzw. ob er mir überhaupt etwas sagen will). Insofern tendiere ich dann doch eher in Richtung der von DgL angesprochenen Substanzlosigkeit. Womöglich habe ich mich aber auch irgendwo zwischen den unbestreitbar vorhandenen, diversen Meta-Ebenen verloren. Jedenfalls verließ ich den Kinosaal mit einer Mischung aus Ratlosigkeit und Erleichterung aufgrund der Tatsache, dass der Film nun sein Ende erreicht hatte.
bluesman528
Ruhrpotthanseat
Gerade eben für uns zum ersten Mal: Il Divo - Der Göttliche, das filmische Biographiewerk von Paolo Sorrentino über Giulio Andreotti von 2008. Ebenso bedrückende wie beeindruckende politische Charakterstudie mit einem wiederum meisterhaften Toni Servillo.
Banker
Well-Known Member
Den Film fand ich auch nett. Hat mich dann aber doch zu sehr in anbiedernden Heroismus eines in Besonderheit Bodenständigen eingelullt, obwohl er - sofern von Aufnahmen beurteilbar - real wohl recht unangenehmen erschien.
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proculus
Active Member
Das beweist einmal mehr guten Geschmack deinerseits. Fritz Langs Werk muss ich mir noch vornehmen. In letzter Zeit hatte ich viel Ingmar Bergman, Tarkovsky und Von Trier geschaut. Jim Jarmusch auch. Eine Empfehlung womit ich bei Lang anfangen soll?
karldall
Member
Metropolis & M, die absoluten Klassiker
Cropper
Active Member
Ich habe zu wenig Fritz Lang Filme gesehen, um mich da qualifiziert äußern zu können. Zumal ich noch drei hier rumliegen habe, die bisher noch ungesehen sind.
Ich würde aber auch M und Metropolis (in der Reihenfolge) empfehlen. Erstens sind es seine Klassiker sowie generelle Klassiker. Da macht man sowieso nichts verkehrt und tastet sich langsam an die Stummfilme heran.
Ich würde aber auch M und Metropolis (in der Reihenfolge) empfehlen. Erstens sind es seine Klassiker sowie generelle Klassiker. Da macht man sowieso nichts verkehrt und tastet sich langsam an die Stummfilme heran.