Was trage ich heute SammelThread

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Nicht offen für weitere Antworten.
Mein Senf zum Thema Kragen aber auch Hochwasserhosen und Fledermausrevers.

Während früher die stilistischen Vorbilder in der eigenen Familie (Vater, Großvater, ältere Brüder) oder im Straßenbild lagen, so sind heute meist die "Inspirationsquellen" im Internet zu finden. Und dieses Bild im Internet wird sehr stark von einer kleinen Gruppe von Handwerkern/Schneidern und deren Klienten geprägt. Ich nehme da zum Beispiel Sciamat, die sicherlich für viele dieser stilistischen Extrovertiertheiten verantwortlich sind. Der klassische Sciamat Kunde ist kein Italiener sondern ein Internetaffiner Überseekunde. Dass dann SuitSupply das Ganze runterskaliert auf preislich zugängigeres Niveau hat auch damit zu tun, dass der Kreis der Leute relativ klein ist. Jort de Kelder ein langjähriger Sciamatkunde hat da sicherlich seines dazu beigetragen.
Und schon prägt sich ein Bild, welches als erstrebenswert angesehen wird.
Das hat nichts mit "italienischer" Schneiderei zu tun. Ich bin mir sehr sicher, dass mindestens 80% der italienischen Schneider sehr konservativ schneidern und sich eher am englischen Stil orientieren. Nur haben die keine Webseiten, keine Tumblr und keine Kunden die offensiv die Sachen zur Schau tragen. Also entsteht durch die anderen 20% der Eindruck, das wäre der aktuelle "italienische" Stil.

Wenn jemand sich mal ein anderes Bild von Italien machen will, dann empfehle ich den tumblr http://italianindustrialist.tumblr.com/
Das meiste was dort getragen wird entstammt aus italienischen Schneiderwerkstätten die, eben nicht Rubinacci, Sciamat oder Attolini heißen.
 
Dennoch gibt es hochwertige, ästhetische Zusammenstellungen, die nach dem Ablauf ihrer modischen Hochzeit zwar nicht mehr topmegaaktuell sind, aber immer noch stimmig, elegant und gut aussehen. Wenn wir alte Filme und Fotografien sehen, erkennen wir "gute Kleidung" und können sie von schlecht sitzender Kleidung unterscheiden, auch wenn wir in der jeweiligen Zeit nicht mal gelebt haben.

Genau das ist doch der Kasus Knacktus (hach, den Ausdruck hab ich sicher 30 Jahre nicht mehr verwendet! :D): Warum, woran erkennen wir die "gute Kleidung"? Der Naturwissenschaftler in mir sagt da muss es doch ein paar grundlegende Prinzipien, Mechanismen geben. Und genau in die Richtung ist Niels gegangen. Ob er mit seiner These recht hat oder nicht kann man diskutieren, vielleicht sogar Meinungen haben, aber es ist auf der Basis solcher Grundzusammenhänge dass die Materie für mich greifbar wird[1]. Mit Einzelfallbetrachtung ohne sachliche Begründung ("sieht besser aus" ist keine solche, noch schlimmer: "da kriegt man ein Gespür für") ist mir halt wenig geholfen.

[1] Ja, ich habe den Flusser. Sogar weitgehend gelesen. Naja: durchgeblättert. Man kommt ja zu nix... :(
 
Das ist mir alles viel zu theoretisch.

Mein Beitrag zu den Diskussionen
-Kragenform (Spread mag ich lieber)
-Derbyschnürung am schwarzen Schuh (finde ich gut, auch und insbesondere als Plain Derby, zeige ich morgen)
-gepunktete Strümpfe (finde ich gut)
-Cordovangürtel zu Kalbsschuhen (der unterschiedliche Glanz stört mich nicht)

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PS auch dieses Hemd ist von Luxire. Der Hersteller nennt den Kragen "Semi Spread", er wurde nicht modifiziert, ist also "Luxire-Standard".

Die Kravatte ist toll, und diese schönen Norweger.....:D
 
Heute wie angekündigt konservativer. Fast, ich hab dann doch das EST aus Thaiseide genommen, die sieht aus wie Shantung, die eine Extraspielrunde mit dem Büsi hatte. :D

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Ich wollte dann das andere Paar Pünktchenstrümpfe anziehen, extra für Butch. Aber Kniestrümpfe und (enge) Flanellhosen, das geht einfach nicht.klebt wie nix gutes.

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Sakko hat einen deutlichen blauen Ton den die Kamera meist unterschlägt. Und auch wenn das Waschraumbild das schlimmer macht als es ist: wenn ich nix anderes zu tun habe lasse ich das Sakko etwas stärker taillieren, das ist untenrum schon grenzwertig luftig.
 
Mein Senf zum Thema Kragen aber auch Hochwasserhosen und Fledermausrevers.

Während früher die stilistischen Vorbilder in der eigenen Familie (Vater, Großvater, ältere Brüder) oder im Straßenbild lagen, so sind heute meist die "Inspirationsquellen" im Internet zu finden. Und dieses Bild im Internet wird sehr stark von einer kleinen Gruppe von Handwerkern/Schneidern und deren Klienten geprägt. Ich nehme da zum Beispiel Sciamat, die sicherlich für viele dieser stilistischen Extrovertiertheiten verantwortlich sind. Der klassische Sciamat Kunde ist kein Italiener sondern ein Internetaffiner Überseekunde. Dass dann SuitSupply das Ganze runterskaliert auf preislich zugängigeres Niveau hat auch damit zu tun, dass der Kreis der Leute relativ klein ist. Jort de Kelder ein langjähriger Sciamatkunde hat da sicherlich seines dazu beigetragen.
Und schon prägt sich ein Bild, welches als erstrebenswert angesehen wird.
Das hat nichts mit "italienischer" Schneiderei zu tun. Ich bin mir sehr sicher, dass mindestens 80% der italienischen Schneider sehr konservativ schneidern und sich eher am englischen Stil orientieren. Nur haben die keine Webseiten, keine Tumblr und keine Kunden die offensiv die Sachen zur Schau tragen. Also entsteht durch die anderen 20% der Eindruck, das wäre der aktuelle "italienische" Stil.

Wenn jemand sich mal ein anderes Bild von Italien machen will, dann empfehle ich den tumblr http://italianindustrialist.tumblr.com/
Das meiste was dort getragen wird entstammt aus italienischen Schneiderwerkstätten die, eben nicht Rubinacci, Sciamat oder Attolini heißen.

Nun, ich gebe Dir hier gerne Recht, da Du ja genau das formulierst, was ich als den "real existierenden Sartorialismus" bezeichne!;)
Wenn ich heute eine ältere Fotografie betrachte, dann muß ich feststellen, daß ich mich heute einfach mehr "traue", ohne das Terrain des guten Geschmacks zu verlassen. Ob nun die Krägen einmal länger, einmal kürzer, die Hosen einmal weiter und einmal enger und die Revers einmal schmäler oder einmal breiter waren, habe ich immer das getragen, was mir persönlich gefiel unter Berücksichtigung meiner physischen Erscheinung. Wenn sich nun gerade einmal mein eigener momentaner Geschmack mit dem deckte, was gerade "en Vogue" war, dann war ich eben in diesem konkreten Moment "modisch" gekleidet. Dieser eben angesprochene Zufall war jedoch die berühmte Ausnahme, welche so gerne die Regel bestätigt, nämlich daß mir die Mode bzw. was die breite Masse gerade dafür hält, kauft und trägt, seit nunmehr über 35 Jahren herzlichst am A..... vorbeigeht!!!
Du magst z.B. die Stones nicht? Perfekt, niemand zwingt Dich sie zu hören, Du liebst Sir Simon Rattle und die B.Ph.? Perfekt, genieße sie, vor allem wenn sie den berühmten "österreichischen Komponisten" L.v.B. interpretieren!!
Und genau das hat die Bekleidung per se gemeinsam mit der Musik z.B.! Sie kann uns an sich völlig egal sein, d.h. wir ziehen uns an um der, seit dem Paläolithikum überwundenen Nacktheit, zu entgehen, oder wir "genießen" sie hin bis zum menschlichen "Radschlag des Pfaues" in der Gesellschaft!

En fin! Mögen also alle "auf ihre Facón selig werden", ob breit, ob kurz, ob lang ob schmal, hauptsache es sieht toll aus, und wie man das erreicht ist eigentlich vollkommen wurscht, denn der Zweck heiligt die Mittel!
Ich habe mir gestern schon wieder sieben Hemden bestellt, B.D.:eek: war keines darunter.............
meint Euer L.;)
 
Heute mal ohne viel Text und Krawatte. Allerdings stört mich dabei oft, dass je nach Hemd der Kragen manchmal dazu neigt, unters Revers zu kriechen.
 
So, von mir nach vielen Worten auch einmal wieder zumindest einige wenige Bilder. Den Kragen lasse ich vorsichtshalber umkommentiert, aber der Mantel ist 'ne Wucht!
 

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