Die Kinder müssen sich wohl fühlen und sollen nicht gezwungen sein, Klamotten zu tragen, die sie nicht mögen und vor allem deretwegen sie in der Schule evtl. gemobbt werden.
Das ist ein ganz wichtiges Kriterium, oft unterschätzt von Erwachsenen.
Die Kinder müssen den Spagat schaffen, einen eigenen individuellen Geschmack zu entwickeln - dabei kann man sie unterstützen - und gleichzeitig in ihrer sozialen Umgebung - Schule, Sportvrein, etc... - nicht aus dem Rahmen zu fallen.
Bei Jungs ist das erfahrungsgemäß bis zum Eintritt in die Pubertät kein Problem. Da sind Jeans, feste Schuhe, coole T-Shirts und warme Steppjacken angesagt. Die Sachen müssen oft gewaschen werden und sind idealerweise verschlissen, wenn die Burschen raus gewachsen sind. Marken spielen keine Rolle. Den ersten Anzug gibt es zur Erstkommunion und nach drei Monaten ist er zu klein. Die nächsten Anzüge zur Firmung und zum Abtanzball, wenn aus irgendwelchen Gründen (große Familienfeste z.B.) nichts dazwischen kommt.
Hallo Nimrod,
wir sind der gleichen Ansicht bei der Erziehung unsrer 2 Jungs (12 und 14 Jahre). Der Nachteil dieser liberalen Erziehung (abgesehen von den ersparten Kosten) ist, das wird auch in anderen Foren so bestätigt, dass selbst das Tragen von Hemden, nicht zu sprechen von Krawatten, "Stoffhosen", Jacketts etc., quasi tabuisiert werden und sich die Jungs schämen und weigern, so in der Öffentlichkeit zu erscheinen.
Irgendwann kommt es zum Schwur und man sieht es doch, ob der Gegenüber gewohnt ist, sich adäquat zu kleiden oder in den Anzug gesteckt worden ist.
Diese Erfahrung möchte ich meinen Söhnen ersparen und versuche, sie möglichst schonend an unkomfortable Dinge wie Krawatten, geschlossene Krägen etc. heranzuführen.
Gruß
Jost