Zeitungsartikel: Old-Money-Ästhetik - König Charles III.

Ich habe auch Löcher in den Socken und ich mache Flicken auf meine Hemden.
Albern ist es nur, das als ›neu‹ zu verkaufen.
 
"Zeitlose Mode ohne sichtbare Logos oder wiedererkennbare Statussymbole" ist doch super. Löchrige Socken, Flicken am Anzug und gebrochenes Leder an den Schuhen wären mir zu viel. Ich würde mich allerdings totlachen, wenn das nun zum sartorialen Hype der Royal-Wannabes wird...
 
Flicken auf Sakkos sind ja durchaus noch verständlich und man muss nicht alles, was vielleicht nicht mehr brandneu ist, gleich aussortieren, wenn man es aufarbeiten kann, aber kaputte, löchrige Socken bei öffentlichen Terminen zu tragen hat für mich nichts mehr mit irgendeiner Ästhetik zu tun.

Es mutet einfach nur merkwürdig an.

Socken (egal ob jetzt Sneakersocken, Kniestrümpfe etc.) sind für mich jedenfalls reine Verschleißware, die regelmäßig ausgetauscht wird. Kostet ja nicht die Welt.
 
Der Artikel arbeitet sich sehr an King Charles ab und stellt dann mE teilweise nicht belegte oder näher überprüfte Thesen auf.

Im Ergebnis ist die Kernaussage auch für mich plausibel aufgrund der eigenen Erfahrungen.

Kleidung ist nunmal Kommunikation. Manche Menschen kommunizieren mit einem großen Camp David-Logo und manche mit sichtbar reparierten oder abgetragenen Kleidungsstücken.

Beide haben mE oft eins gemein (und das meine ich nicht wertend und wer kann sich schon davon gänzlich frei machen): Sie wollen zeigen, wie toll sie sind.
 
Man kann natürlich in Details (oder im ganzen) diskutieren und anderer Meinung sein. Ich seheda eine Lässigkeit, ein nicht-ernst-nehmen das mich durchaus anspricht. Am Ende geht es um eins: nicht nackt sein. Und das sicherlich so gut wie möglich, aber am Ende ist das "wie" doch nebensächlich. Ich mag meinen Anzug, weil er passt, weil er für mich eine Geschichte hat, und jetzt hat er ein Loch? Dann Flicken drüber, es ist immer noch der Anzug den ich liebe, und als Anzug ja nicht schlechter. Das geht im "ich beeindrucke mein Gegenüber" Geschäftsleben nicht, klar, aber das ist eben genau nicht das worum es (ihm) geht. Er trägt die alten Schuhe weil er sie schon immer getragen hat, weil er sie gerne trägt - nicht weil er mit formaler Perfektion andere staunen lassen will. Er trägt die Sachen für sich, aus Sentimentalität, aus Liebe zum Kleidungsstück.

Ja, da finde ich mich wieder: Dinge für mich zu tragen, weil ich sie mag, sie gerade tragen will. Auch wenn sie nicht immer perfekt (zusammen) passen. Und ja, es macht Spaß wenn sie es tun, aber das ist eben nicht immer alles. Und Socken mit Löchern habe ich auch, allerdings nur abends. Meist sortiere ich sie dann aus, oder ich vergesse es und das Loch fällt mir nach der Wäsche nicht auf. Passiert,

Also: ich denke die Zeichen sind eindeutig. Hat jemand zufällig das Datum meiner Krönung zur Hand? Ich kanns gerade nicht finden...

N.H.
 
Der Artikel arbeitet sich sehr an King Charles ab und stellt dann mE teilweise nicht belegte oder näher überprüfte Thesen auf.

Im Ergebnis ist die Kernaussage auch für mich plausibel aufgrund der eigenen Erfahrungen.

Kleidung ist nunmal Kommunikation. Manche Menschen kommunizieren mit einem großen Camp David-Logo und manche mit sichtbar reparierten oder abgetragenen Kleidungsstücken.

Beide haben mE oft eins gemein (und das meine ich nicht wertend und wer kann sich schon davon gänzlich frei machen): Sie wollen zeigen, wie toll sie sind.
Also ich kaufe den ganzen Schnickschnack nur um Landwirte, Spinnereien, Gerber, Weber, Schuhmacher etc. pp. zu unterstützen im Rahmen meiner ökologischen und sozialen Verantwortung, weil ich toll, ähm, Mensch bin, mit allen Eitelkeiten, die eben dazugehören.
 
Ich finde es eher peinlich derart zerschlissene Kleidung als Zeichen von Stil umzudeuten. John Lobb oder nicht: Die Schuhe sehen nach The walking Dead aus und in Kombination mit löchrigen Socken und geflickten Anzügen nach den Duke Brüdern aus Der Prinz von Zamunda :rolleyes:
 
Ich finde es eher peinlich derart zerschlissene Kleidung als Zeichen von Stil umzudeuten. John Lobb oder nicht: Die Schuhe sehen nach The walking Dead aus und in Kombination mit löchrigen Socken und geflickten Anzügen nach den Duke Brüdern aus Der Prinz von Zamunda :rolleyes:

Die üblichen Lederpatches an (nicht nur) Tweed-Ellebogen sind der Herkunft nach genau das: geflickte Jacken.

N.H.
 
Oben