Barbour

Tan, habe sie auch schon, wollte nur etwas Hintergrundwissen. Absolut wichtig... ;)

Die Beauchamp ist ein Produkt des 21. Jahrhunderts, zählt somit also nicht mehr zur klassischen Periode bei Barbour, die 2001 mit der Umstellung der Innenetiketten, der Einführung von Buchstabengrößen und der Ausweitung der Produktpalette auf z.T. hanebüchene Markenträger endete. Die Jackenmodelle mit dem Zusatz „classic“ sind nicht der klassischen Periode zuzuordnen, sondern modernistisch, d.h. sie sind „silkoil“-behandelt und verströmen nicht den unabdingbaren ranzigen Wachsgeruch der Klassiker.
Als unverbesserlicher Barbouristi empfehle ich als Heavyweight-Thornproof- Alternative die Modelle Moorland, Northumbria oder Solway Zipper (Modelle vor 2000).
Der geschätzte maxdax aus dem „Wild & Hund“-Forum hat es mal treffend verglichen (die eigenwillige Rechtschreibung wurde im Zitat beibehalten):
die beauchamp ist im unterschied zur moorland vor allem durchgehend gefüttert (ein nicht herausnehmbares futter), auch an den ärmeln. weiterhin sind die kanten lederbesetzt, und die jacke hat keine messingknöpfe und keine messingreißverschlüsse an der wildtasche, die dein gewehr verkratzen könnten; stattdessen kunststoff-knöpfe. im unterschied zur moorland ist also die beauchamp nur für kalte tage gedacht. zwar ist sie zum teil robuster, zb durch aufsätze an den ärmeln, je nach verwendungszweck auch durch die lederbesetzten kanten, zum teil aber auch empfindlicher (innenfutter im bereich der hüfte). hab sie jetzt ein einhalb jahre, noch nichts kaputt. sehr angenehm sind die wärmenden ärmelabschlüsse, die allerdings auch "schmutzfänger" sind.
der nachteil ggü der moorland ist halt insbesondere, daß sie sich wegen der fütterung viel schlechter säubern läßt. die jacke hält aber sehr gut (angenehm bis unangenehm) warm, besonders wenn man in bewegung ist, also v.a. eine jacke für den gepfelgten einsatz an wirklich kaltnassen tagen.
die moorland ist die vielseitigere, ebenso die northumbria, würde ich meinen. für den robusteren einsatz also eher letztere.
 
Weiß jemand, wann und warum sich die Materialzusammensetzung bei den Bedales geändert hat? Eine schwarze, welche ich vor 3 oder 4 Jahren gekauft habe, ist noch 100% Waxed Cotton (außen) / 100% Cotton (innen) / 100% Polyamid (Regenablauf). Ein navy-blaues Exemplar,w elches heute aus UK kam, hat zwar auch noch 100% waxed cotton außen, aber innen nur nur 78% cotton und 22 % Polyester, und Regenablauf auch Polyester.

Beziehen sich die 22% Polyester etwa auf den Tartan, oder nur auf dieses untere Drittel (das ich persönlich eher als Regenablauf deklarieren würde)? Falls ja, wäre das ein weiterer bedauerlicher Schritt von Barbour...
 
Geändert hat sich nur die Deklarierung. Dame Margaret Barbour entwarf die Bedale mit praktischen Details speziell für Reiter. So zeichnet sie sich durch einen kürzeren Schnitt, Rückenschlitze und das untere Innenfutter aus Nylon aus, der verhindern soll, dass die vom Pferd abgesonderte Feuchtigkeit in die Jacke eindringt. Früher hat man alles getrennt aufgeführt, deshalb jeweils 100%, heute packt man den Polyester-Teil mit ins Futter, daher 78%/22%.
Generell gilt nach wie vor die Empfehlung, nach Jacken vor 2000 Ausschau zu halten, getreu dem Motto:"vintage, ancient, relic!"
 
Hat sich seit 2000 auch der Schnitt geändert oder kann ich davon ausgehen, dass ich bei den Modellen vor 2000 die gleiche Größe brauche, wie bei den aktuellen Modellen?
 
Geändert hat sich nur die Deklarierung. Dame Margaret Barbour entwarf die Bedale mit praktischen Details speziell für Reiter. So zeichnet sie sich durch einen kürzeren Schnitt, Rückenschlitze und das untere Innenfutter aus Nylon aus, der verhindern soll, dass die vom Pferd abgesonderte Feuchtigkeit in die Jacke eindringt. Früher hat man alles getrennt aufgeführt, deshalb jeweils 100%, heute packt man den Polyester-Teil mit ins Futter, daher 78%/22%.
Generell gilt nach wie vor die Empfehlung, nach Jacken vor 2000 Ausschau zu halten, getreu dem Motto:"vintage, ancient, relic!"

Danke für die fundierte Antwort. Grundsätzlich bin ich immer für Vintage offen, leider ist der Markt für Bedales in kleiner Größe (C34) und im aktuellen Fall auch noch in navy bescheiden bis nicht vorhanden; das ergab zumindest meine eBay-Recherche vor ein paar Wochen.
 
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