Banker
Well-Known Member
Das Mitleid erübrigt sich ja auch zumindest insoweit, als das Busfahren wohl erst mal nicht mehr nötig ist, nicht wahr.
Unbeachtlich dessen und losgelöst vom konkreten Fall stellt sich natürlich auch die Frage, inwieweit neben gierigen Eigentümern, verbrecherischen Banken, inkompetenten Managern und schmarotzenden Betriebsräten/Gewerkschaftern sowie faulen Mitarbeitern nicht auch die lieben Kunden eine gewisse Rolle spielen. Da sie doch statt deutscher (geht afaik nicht mehr) oder auch nur englischer (gibt's afaik noch einen RTWler) oder italienischer Ware (geht problemlos) sich lieber die Schränke mit topmodischer chinesischer Billigware eines bekannten und beliebten niederländischen Anzugdiscounters vollstopfen, dessen Name hier zur Vermeidung weiterer Fanboi-Herzattacken ungenannt bleiben soll. Für die Beantwortung dieser Frage ist es mir allerdings zu heiß, so dass hier jeder - auch die Busfahrer - eigenverantwortlich drüber nachdenken kann.
Das sind aber ungewöhnlich national-protektionistische Töne. Also fernab dessen, ob man das Geschäftsmodell mag (das ist ja immer so eine Sache), aber eins kann man mal faktisch feststellen: bei SuSu läufts und bei J.Philipp nicht (und ich persönlich meine zurecht). Ohne jetzt ein Modell vom Ende her rechtfertigen zu wollen, ist das Betriebsergebnis nun mal die Benchmark schlechthin.
Kennst du die Hintergründe zu J.Philipp oder nur den Artikel?
Wer die Anzüge in der Hand hatte, weiß - wie Shoeman es auch beschreibt - Bescheid.
Dass es Canali, Corneliani, Caruso & Co. auch günstiger gibt, ist unbestritten, aber darauf scheißen die Kunden halt leider, weil die keinen Bock mehr auf klassische Vertriebsinfrastrukturen mit mehr als drei Beteiligten haben. Der wahre Erfolgsfaktor von SuSu in der breiten Masse ist ja nicht direkt der Kosten/Qualitätspunkt, sondern das ist ein Resultat aus der Etablierung einer kompletten vertikalen Vertriebsintegration im 'hochpreisigen' Sektor, nachdem das im Niedrigpreisbereich schon von großen Ketten längst erfolgreich betrieben wurde.
Man nenne mir einen Niedrigpreisladen der gegen die vertikalen Integrierer sich einigermaßen behaupten konnte - kenne ich keinen. Und weil SuSu die Filialinfrastruktur fehlt, haben sie es geschafft das mit einem guten Onlinestore mit vielfach als herausragend gekennzeichneten Service zu kompensieren.
Also dass man gegen die Produkte etwas hat, weil es teilweise möglich ist mit machbaren Preisaufschlag wirklich bessere Sachen zu bekommen (unbestritten) ist das eine, aber das Geschäftsmodell von SuSu läuft einfach ziemlich geschmiert und hat eine eklatante Marktlücke gut adressiert.