Der Artikel Sammelthread

Habe mir den Beitrag angesehen, vorab: ich fand den Foristen sehr sympathisch und das Geschäftsmodell stimmig.

Mit dem Qualitätsanspruch und der vermarkteten Qualität komme ich nicht klar. Das zeigt sich ja auch in den hohen Margen. Optisch sieht man einfach schon, dass die Quailtät nicht so bombe ist. Dass man dann noch davon spricht, dass man in Deutschland nicht die Qualität wie in Asien bekommt, ist - nett gesagt - falsch.

Es fördert somit eben nicht die Umsetzung von Stil, sondern eher EST-McDonalds. Wenn der Vertriebsweg aufgebaut werden kann, wird es vermutlich trotzdem gehen - dafür war aber der Weg über die Sendung mit öffentlicher Kommunikation der Marge vielleicht auch ein Schuss ins Bein. Shibumi etc. haben da einfach ein anderes Verhältnis von Qualität (im umfassenden Sinne, also auch Produktionskonditionen etc.) zu Preis.

Hab's nicht gesehen und auch keine Ahnung, wie diese Show läuft. Hoffentlich ist die Beteiligung dieser "Löwen" nachhaltiger als die Hilfe der Fernsehköche für Restaurants in der Krise.

Die Produkte auf der Homepage sprechen mich nicht an, viele dieser Krawatten sieht man z.B. doch in jedem Kaufhaus. Aber ich möchte auch nicht endlich der Schickste sein. ;)
 
Habe mir den Beitrag angesehen [...]

Mit dem Qualitätsanspruch und der vermarkteten Qualität komme ich nicht klar. Das zeigt sich ja auch in den hohen Margen. Optisch sieht man einfach schon, dass die Quailtät nicht so bombe ist. [...]
Es fördert somit eben nicht die Umsetzung von Stil, sondern eher EST-McDonalds.

Aufgrund des Threads hier, habe ich mir ebenfalls die Sendung zu Gemüte geführt.
Ging mir grundsätzlich genauso.
Diese "Löwen" haben gelinde gesagt, null Ahnung bezüglich der Qualität von Krawatten. Man sehe sich nur Krawatte und Einstecktuch des Herrn Öger an.
Wenn sogar ich als Frau (!) im Fernsehen erkennen kann, dass die vorgestellen Krawatten nichts dolles sind! :rolleyes:

Insgesamt habe ich den Eindruck, es geht den potentiellen Investoren nicht in erster Linie um einen besondere Produktqualität, sondern mehr darum, welches Geschäftsmodell für sie selbst - finanziell gesehen - am lohnendsten ist. Vielleicht "riechen" sie auch, dass Krawatte & Co. evtl. wieder eine Renaissance erleben könnten.
Ich glaube nicht, dass sie sich für Krawatten von Brioni, Drakes und Kiton jenseits der 100,- €-Marke so in's Zeug legen würden. DAS ist eine wirkliche Nische! Die von Banker zitierte "EST-McDonalds" ist es jedenfalls nicht.

Glück für den jungen Mann, dass er einen Investor für sein Geschäft gewinnen konnte; beim Aufbau eines Unternehmens kann er ja froh sein, eine Finanzspritze von jemanden zu bekommen, der auch über ein entsprechendes Netzwerk verfügt.

Wie es langfristig weitergeht ist eine andere Sache...

VG, Jane
 
beim Aufbau eines Unternehmens kann er ja froh sein, eine Finanzspritze von jemanden zu bekommen, der auch über ein entsprechendes Netzwerk verfügt.

Das musste er übrigens auch schon vorher ein wenig gehabt haben - selbst mit 50.000€ Umsatz p.a. baut man ohne Fremdmittel nicht in 2 Jahren 400.000€*Lagerbestand auf. Hat mich gewundert, dass da keiner nachgehakt hat, aber war ihnen vielleicht auch einfach egal
 
Insgesamt habe ich den Eindruck, es geht den potentiellen Investoren nicht in erster Linie um einen besondere Produktqualität, sondern mehr darum, welches Geschäftsmodell für sie selbst - finanziell gesehen - am lohnendsten ist. Vielleicht "riechen" sie auch, dass Krawatte & Co. evtl. wieder eine Renaissance erleben könnten.

stimmt, das hatte ich vergessen
bei der astronomischen Marge :D

Krawatten werden allgemein als "Luxus-Accessoire für die feinen Miomente im Leben" wahrgenommen, sind aber gleichzeitig in der typischen unterirdischen Kaufhausqualität (die die einzige ist, die Laien kennen) bei größeren Abnahmen für 2-5€ pro Stück fertig produzierter Ware ab China zu beziehen. D.h. die Markteintrittsschranke ist sehr niedrig (jeder mit Omas Sparstrumpf und der Fähigkeit, alibaba.com zu bedienen, kann einsteigen ;)) und die möglichen Margen sind deswegen astronomisch, weil jeder Laie meint, dass Seide generell superkostbar ist und deswegen als Krawatte mindestens 50,- kosten muss. Das Problem ist hier mehr, ohne substanzielles Alleinstellungsmerkmal im Markt wahrgenommen zu werden.

Aber das ist so weit vom Shibumi-Geschäftsmodell weg, wie es nur geht. Man muss dabei auch festhalten, dass die Kunden, die bereit sind, 100,- und mehr für eine Krawatte zu bezahlen, max. 2% des Krawattenmarktes ausmachen werden. D.h. als high-end-orientierter Neueinsteiger ohne einschlägig vorgebildeten Kundenstamm, wie bei Shibumi hier im Forum vorhanden, wird man es ohne eingeführten Markennamen schon von Anfang an schwer haben, weil man diese 2% kaum erreichen wird, und das noch ohne die Chance, über astronomische Margen mal eben nebenbei ein bisschen schnelles Geld zu machen.
 
Der Buchtipp macht auch einen interessanten Eindruck, der Horst A. Friedrichs war mir vom Mod-Buch bekannt und letztes Jahr konnte man ihn bspw. bei einer netten kleinen Ausstellung in FFM persönlich treffen, dazu Bilder im Großformat und die neueren Fahrrad- und Denim-Bücher etc. .

:)
 
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