Der Jammer-Faden

Jetzt habe ich auch was zum Jammern- der Kaffeeautomat spinnt nur noch rum und hat, nachdem er schon den Maschineninnenraum zugesaut hat, sich entschieden statt Espresso/Cappuccino nur noch Wasser auszugeben.
Hat mich heute schon den halben Tag beschäftigt :mad:
 
Eigentlich ja ein Fall für den Freu-Faden: Streik der GDL, dadurch gewinne ich einen freien Nachmittag zuhause, ohne Kinder.

Andererseits stelle ich in Gesprächen mit Kollegen (und vermutlich auch in Antworten hier) fest wohin uns 16 Jahre Kohl ff. gesellschaftlich gebracht haben: Solidarität hört sofort auf sobald es einen selber auch nur minimal inkommodiert. Oder wenn man selber zurückstecken muss, den Benefit aber andere einfahren (ich hab Stress mit meiner Bahnverbindung, mehr Geld bekommen aber die Lokführer). Gerne auch die implizite Forderung das Streikrecht an eine Lohnobergrenze zu koppeln, typischerweise vermutlich "niemand hat ein Recht zu streiken solange er mehr verdient als ich".

Auf der anderen Seite frisst sich der Egoismus ebenso Bahn (sic!): immer kleinere Segmente kämpfen nur noch für ihren eigenen Vorteil - ich warte immer noch vergeblich auf den Flugkapitän der seine Arbeit niederlegt damit die Klofrau am Flughafen anständig bezahlt wird, quasi. Jeder für sich und nach ihm die Sintflut, dann ist an alle gedacht und hinterher ist gleich noch feucht durchgewischt. :mad:
 
Die von Dir kritisierte Entwicklung allerdings der Kanzlerschaft Helmut Kohls anzulasten, halte ich - bei allem Respekt - für hochgradig bizarr bzw. für absolut unzutreffend.

Du bestreitest dass die Gesellschaft nach '45 und bis zur "geistig-moralischen Wende" insgesamt gesehen solidarischer, weniger egoistisch war? Oder bestreitest Du nur dass die Mechanismen weg von einer Solidargemeinschaft (mehr Kapitalismus statt sozialer Marktwirtschaft z.B.) signifikant ab 1982 stärker wurden, mithin also vor 1982 oder nach 1998? Wenn Du Koinzidenz geltend machst interessiert mich Deine Ansicht der Kausalität ("die allgemeine Weltlage"?).

Ich sehe jedenfalls eine Entsolidarisierung in der Gesellschaft, und ich meine auch, wenn nicht den Beginn, dann doch einen starken Schub dahingehend in die 80er Jahre verorten zu können. Eine ähnliche Entwicklung in Schweden findet verstärkt seit 2006 statt, auch hier zusammentreffend mit einem Regierungswechsel (Anfänge nochmal 10 Jahre früher, da hat sich das System schon von der alten Folkhem-Philosophie gelöst).
 
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Diese Entsolidarisierung sehe ich, wie ich bereits schrieb, auch. Ich bestreite aber, dass eine Person bzw. ein Regierungswechsel dies bewirkt hat. Solche Entwicklungen entstehen immer aus der Gesellschaft heraus (Stichwort "Zeitgeist").

Nun, in einer Demokratie ist die Politik sicher stärker deskriptiv als normativ (auch wenn man das meist lieber nicht wahrhaben will...). Sie nimmt den "Zeitgeist" auf und verstärkt ihn durch die Umsetzung desselben. Ich sehe da durchaus das Potential zu einem Teufelskreis. Insofern sind wir da gar nicht mal so weit auseinander, wobei die Frage nach der allerletzten Ursache vermutlich müßig bleibt.
 
Ich hab es unterschätzt. Ich dachte es ist clever das Sakko, das nachher wegen Ärmelverlängerung zu Frau Grimblat soll, einfach anzuziehen. Bisschen kurze Arme, ok, dafür spare ich mir das Schleppen des Kleidersackes. Bin ja faul.

Leider sind die Ärmel nicht ganz so lang wie ich mir heute früh eingeredet habe. Ich stelle vor, passend zum KAH: Das KAS, mit Ärmeln die gefühlt kurz unterm Ellenbogen enden [1]. Fast die gesamte Hemdenmanschette schaut raus. So unwohl habe ich mich in "feiner" Kleidung seit meiner Konfirmation nicht mehr gefühlt (und auch auf der wars mir eigentlich egal).

[1] Das sind locker vier, fünf Zentimeter, aber die Nahtzugabe des tollen Canali-Sakkos sollte das mitmachen.
 
Das Problem ist nicht die GDL sondern der Herr Wesselsky. Sagt mittlerweile auch sein Vorgänger. Zuviel Macht tut manchen Leuten einfach nicht gut.
 
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