Spectator
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Den Bond gibt es sowieso nur als Amalgam aller Darsteller plus persönlicher wunschvoller Projektion in den Köpfen jedes Fans. Klar, es gibt ein paar Komponenten (Womanizer, eiskalter Killer, Gentleman) die mehr oder weniger in jeder Interpretation der Figur vorhannden sind, aber wenn man sich die Filme genau ansieht merkt man schnell, dass die eigene Vorstellung oft von der tatsächlichen Darstellung abweicht.
Werner Greve beschreibt in "James Bond 007 - Agent des Zeitgeistes" sehr ausführlich, dass die Bond-Filme schon immer den aktuellen Geschehnissen, moralischen Vorstellungen, Moden, Konflikten und Ängsten folgten. Viele Themen und Zitate tauchen, schon aus Kontinuitätsgründen, natürlich immer wieder auf, aber Bond wurde stets neu erfunden und weiterentwickelt.
Das internalisierte Bond-Konzept ist daher stets abhängig vom "Bond-Sozialisations-Zeitpunkt", der Kenntnis unterschiedlicher Bond-Epochen sowie natürlich dem aktuellen Zeitgeist.