Bespoke on a budget

Womit ich aber ein Problem gehabt hätte: Einem in Deutschland lebendem Handwerker (gleich welcher Herkunft) diese trotzdem nicht unaufwendige Arbeit für 250 € zuzumuten. Und dann auch noch mit kostenlosen Änderungen.
Also echt, sparen wollen wir ja alle irgendwie, aber das ist schon fast menschenunwürdig.

Ich habe dem Schneider nach vollbrachter Arbeit mehr Geld angeboten, welches er aber nicht haben wollte.
Er sagte für den Nächsten Anzug bräuchte er 300,- damit es sich für ihn rechnet.

Mein Gott, wenn man sieht, was alles so an "Anzügen" auf der Straße rumläuft, ist das ja schon fast ein Goldstück.
Schöner Stoff übrigens.

Wie ich schon schrieb sehe ich den Anzug nicht als Alternative zu einem Bespoken- oder guten MTM-Anzug.
Eher als RTW-Alternative zu zB BOGLIOLI oder Oliver Spencer, die sitzen von der Stange auch nicht besser.

Ich denke beim nächsten Anzug musste man noch etwas an der Rückenpartie arbeiten, diese ist nicht wirklich gut geworden.

Als nächstes Projekt steht jetzt aber erstmal ein Sakko bei Cove an, bei dem wir versuchen werden die die Schulterpartie etwas zu modifizieren.
 
Also, für mein in Sachen Anzüge unerfahrenes Auge sieht das noch ok aus, geht halt eher in so 'ne Indie oder Berlinmitte-Typ Richtung, da Du ja noch recht jung und schlank bist geht das schon. Aber klar, dass es den Experten hier nicht gefällt.
 
Das ist aber wirklich ein sehr interessantes Projekt. Ich bin immer auf der Suche nach "Straßenanzügen", relativ warm und robust, mit natürlichen Schultern, dicke Stoffe, finde es aber unverschämt schwer, so etwas zu kaufen. Ich habe ein Exemplar aus Tweed von Herr von Eden, aber das war ein Glückskauf auf eBay, wie er alle paar Jahre mal vorkommt.
 
Tweedanzüge im House Check gibt es in guter Qualität und ordentlichem Schnitt übrigens bei Cordings, sogar mit plus-fours, falls einen der innere Feuerzangenbowlen-Tim-und-Struppi juckt.
 
Schöner Tipp. Die Sakkos sind mir leider etwas zu förmlich. plus-fours ist wohl die gute alte Knickerbocker? Aus Gründen der Vielfalt finde ich es ja immer schön, wenn jemand so etwas mit allem Ernst trägt, aber für mich geht es doch etwas zu weit.
 
Das ist aber wirklich ein sehr interessantes Projekt. Ich bin immer auf der Suche nach "Straßenanzügen", relativ warm und robust, mit natürlichen Schultern, dicke Stoffe, finde es aber unverschämt schwer, so etwas zu kaufen.

Das war genau der Grund für den Anzug.
Es ist quasi unmöglich so etwas zu finden.
Wenn dann mal doch, sitzt der Anzug schlechter als mein Projekt, oder der Stoff gefällt nicht.

Ich hoffe nur Cove bekommt etwas in der Richtung hin.
Die normalen Anzüge von Cove (oder Cordings) sind mir auch zu förmlich.
Das schöne an dieser Art von Anzug ist das man nie overdressed wirkt.
Mit Krawatte und Einstecktuch kann man den Anzug aber ohne Probleme aufwerten.
 
Man GLAUBT, dass man gut angezogen wirkt.
Das glauben Herbert Grönemayer und Boris Becker sicher auch von sich.
Ob es die anderen auch glauben?

Die anderen sind mir, mit einigen Ausnahmen, völlig wurscht.

Die "persönliche Note" oder die schiere Lust am Herumprobieren ist ja das eine, aber warum muss ich einen Anzug so "umbauen", dass er nur noch rudimentär an einen Anzug erinnert?

Das ist in meinem Fall eine nostalgische Spielerei. Also weder Abgrenzung noch Affront, sondern einfach eine Eigenheit in der Kleidungswahl, die mir Spaß macht. Mir ist völlig klar, dass das eine Mode-Nische ist, die wenigen gefällt.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
aber warum muss ich einen Anzug so "umbauen", dass er nur noch rudimentär an einen Anzug erinnert?

Was macht denn einen Anzug für dich aus?
Eine eckige Schulter und dicke Einlagen?

Viele Italiener wie zB Boglioli, Cauros oder auch Tombolini machen seit Jahren solche Anzüge.
Sakkos mit natürlicher Schulter und wenig bis keinen Einlagen hängen bei jedem Herrenausstatter, warum nicht aus gleichem Stoff eine Hose dazu tragen?
 
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