Wenn du jung und gutverdienend bist, ja. In der GKV müssen ja viele Geringzahler mit durchgeschleppt werden. Aber die PKV packt dich mit anderen Jungen in einen gemeinsamen Tarifpool, und wenn ihr alle alt seid, steigen die Beiträge einfach. Warum wohl hat der Gesetzgeber verlangt, dass in der PKV Rentner in einen "GKV-artigen" Tarif wechseln dürfen können müssen?
Wie bei jeder Versicherung: Am Ende gibt es eine Gruppe die sich die Risiken (also Kosten) teilen. Die Frage ist halt wie weit man seine Solidargemeinschaft ziehen will. Da mache ich für mich einen Unterschied zwischen Autohaftpflicht und Krankenkasse.
Und, ganz unsozial, bin ich geher gegen diesen Zwang zum "GKV-artigen" Tarif. Wer sich jung, gesund, alleinstehend dagegen entschieden hat sich mit den Alten und Kranken zu solidarisieren, wieso sollte er dann wenn er am anderen Ende der Lebensspanne angekommen ist ein Recht haben von so einer Solidarität profitieren zu können? Ich kenne Leute die lebenslang aus Kostengründen privat versichert waren, vor der Rente noch schnell formal den Job gewechselt haben um in die GKV welchseln zu können und dann anschließend für billiges Geld in der GKV das Alter anzugehen. Und kommen sich dann noch besonders clever vor. Da schwillt mir der Kamm.
Außerdem gibt es andere Benachteiligungen, zB muss eine Frau, wenn sie in Erziehungszeit ist, trotzdem ihre Versicherung weiterzahlen, auch wenn sie nichts verdient. Das ist nicht alles wirklich fair, aber auch nicht so schrecklich ungerecht.
Ich bin ja durchaus für die PKV, wenn jemand das bewusst angeht und die Chancen und Risiken über die Lebenszeit annimmt, bitteschön. Für mich war das von Anbeginn meiner Berufstätigkeit keine Alternative. Nicht meine Welt, nicht meine Ideologie.
Konsequent wäre es, wenn der Sozialanteil in KV und Alterssicherung aus Steuermitteln und nicht von den jeweiligen Beitragszahlern geleistet würde.
Konsequent wäre es allgemein die Einkommenssteuern um 17% (was halt der kombinierte AN+AG Anteil ist, bzw das was jetzt für die GKV fließt) auf das um AG-Anteile erhöhte Einkommen zu erhöhen und flächendeckend freie Heilfürsorge auf dem Niveau der GKV anzubieten. Und wer dann mehr will kann ja darüberhinaus PKV-artige oder sonstige Leistungen zusatzversichern. Und für ein solches System zahle ich auch gerne 18%, oder meinetwegen 19%, damit der Obdachlose vor der Tür nebenan nicht mehr durch die Maschen des Gesundheitssystems fällt.
Was Deine Konsequenz angeht: Mich interessiert nur das was ich netto habe. Ob der Abzug nun "Einkommensteuer", "Krankenkassenbeitrag", "Arbeitslosenversicherung" oder "Sektsteuer" heisst ist mir herzlich egal. Meist allerdings, wenn die Leute sagen "sollte aus Steuermitteln kommen" meint das dass sie unter der Hand den AG-Anteil unterschlagen, und das geht natürlich nicht.